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Sind Inklusion und Integration in der Schule gescheitert? Eine kritische Auseinandersetzung
Sind Inklusion und Integration in der Schule gescheitert?
Eine kritische Auseinandersetzung




Beat Kissling

Hogrefe-Verlag
EAN: 9783456859200 (ISBN: 3-456-85920-1)
280 Seiten, paperback, 16 x 23cm, Oktober, 2021

EUR 24,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Nach dem Begriff der „Integration" wurde die „Inklusion" 2006 im schulischen Bereich eingeführt, um Gleichwertigkeit in der Bildung für alle zu garantieren.

Beat Kissling, Erziehungswissenschaftler und Psychologe, zieht Bilanz:

Was an der Integration überzeugte nicht?

Ist eine optimierte Integration die Lösung?

Ist einer „richtig" praktizierten Inklusion der Vorzug zu geben?

Geht es um mehr Öffentlichkeitsarbeit, um Akzeptanz zu schaffen?

Was ist letztendlich entscheidend? Der Autor liefert fundiert und sorgfältig differenzierend einen Beitrag zur Beantwortung der grundlegenden Frage, wie eine konsensuale Perspektive und Lösung gefunden werden kann, die dem humanen Anspruch der Integration und Inklusion gerecht werden - und Anspruch und Realität nicht auseinanderklaffen.

Aus psychologischer, pädagogischer und anthropologischer Perspektive beleuchtet der Autor anhand ausgewählten Praxisbeispielen die Chancen und Risiken der Integration bzw. Inklusion und liefert Ideen für eine mögliche Zukunft.
Rezension
Gesellschaftliche Ungleichheit, Ausgrenzung und Selektion prägten das Schulsystem über Jahrhunderte. Aufbauend auf dem einst fortschrittlichen Volksschulgedanken wurde inzwischen mit den Idealen der Integration bzw. Inklusion ein weiterführender revolutionärer Schritt in eine humanere und gerechtere Bildungspolitik versucht. Trotz grundsätzlicher Akzeptanz des Zieles von schulischer Inklusion und somit mehr Gemeinsamkeit von Kindern mit und ohne Behinderung ist der Weg dorthin weiterhin heftig umstritten. Etliche Jahre nach der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK), die 2009 einen inklusiven Paradigmenwechsel für das deutsche Schulsystem eingeleitet hat, werden deutsche Schulen (formal) immer inklusiver. Sonderpädagogen kommen an Regelschulen, Fortbildungen für Lehrkräfte in Regelschulen werden gestartet. Der Weg zur Inklusion in Schulen ist allerdings noch lange nicht abgeschlossen. Die UN-Behindertenrechtskonvention propagiert schöne Zielvorstellungen und hehre Ideale. Viele aber stellen immer wieder grundsätzlich die Frage, ob die Regelschulen wirklich der beste Förderort für Kinder mit Förderbedarf sind. Aus psychologischer, pädagogischer und anthropologischer Perspektive beleuchtet der Autor anhand ausgewählten Praxisbeispielen die Chancen und Risiken der Integration bzw. Inklusion und liefert Ideen für eine mögliche Zukunft. Dieses Buch stellt die Frage nach, was Inklusion im Alltag wirklich bedeutet, welche Vor- und Nachteile sie hat und wer in welchem Masse davon profitieren kann. Im Vordergrund steht nicht plakativ und programmatisch das pädagogische Modell, sondern das Kind und der Kontext, dessen es bedarf, um sich gut entwickeln zu können.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Psychologie-Sachbuch „Sind Inklusion und Integration in der Schule gescheitert?“ stellt kritische Fragen zu einem aktuellen, gesellschaftlichen Phänomen des Bereichs Schule.
Dieses Buch richtet sich an:
Lehrpersonen, Eltern, alle an Schul- und Bildungsfragen Interessierte.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort von Guy Bodenmann 9
Geleitwort von Franziska Felder 11
Danksagung 13

Einführung 15

1 Integration – aus dem Leben gegriffen 29

1.1 Das Erlebnis scheiternder und gelingender Integration 29
1.2 Kinder wünschen sich Verständnis statt Diagnosen 34
1.3 Verunglückte Integration – Folgen einer Fehleinschätzung 38
1.4 Ein Modellfall gelungener familiärer Integration 40
1.5 Das Mitgefühl der Klasse wecken – Engagement einer Mutter 45

2 Integration/Inklusion im Spiegel der Zeit 51

2.1 Der Aufbau eines spezialisierten Sonderschulwesens 51
2.2 Die sonderpädagogische Wende im Zuge der Bildungsreform 53
2.3 Interpretationsspielraum der UN-Konvention 55
2.4 Skepsis gegenüber Integration bzw. Inklusion in der Bevölkerung 58
2.5 Polemik anstelle eines sachlichen Diskurses 60
2.6 Inklusion – pädagogisch oder politisch motiviert? 62
2.7 Konkrete Umsetzung der Inklusion – Beispiel Rosenmaar-Schule 64
2.8 Skepsis und Kritik gegen Integration bzw. Inklusion 70
2.9 Besonnener Aufruf zu mehr wissenschaftlicher Sorgfalt und Toleranz 77
2.10 Biografien ehemaliger Sonderschüler – langfristige Folgen der Sonderbeschulung 81
2.11 Wohlbefinden in der Schule 92
2.12 Mobbing und Inklusion 97
2.13 Zusammenfassende Schlussfolgerungen 104

3 Die anthropologischen Voraussetzungen des Lernens 109

3.1 Über erfolgreiches Lernen in der Schule – ein Gespräch mit ehemaligen Schülern 110
3.2 Menschliches Lernen – Bausteine einer pädagogischen Anthropologie 122
3.3 Die zentralen Erkenntnisse aus der anthropologischen Forschung und ihre Relevanz für die
Schule 160

4 Integrative Praxis – die Umsetzung einer humanen Bildung 163

4.1 Der Lehrer als Pädagoge bzw. kultureller Mentor 165
4.2 Die Bedeutung des Lehrers – zwei konkrete Beispiele 170
4.3 Drei Beispiele gelungener Integration 174
4.4 Lernen im Kollektiv – Bezug zur Integration? 212

5 Schlussfolgerungen, Nachwort und Ausblick 243

5.1 Integration und Inklusion – eine Beurteilung 252
5.2 Nachwort und Ausblick 261

Literatur 265
Weiterführende Literatur 271
Der Autor 277