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„Sicher und klar“
Professionelle Deeskalation in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
Lars Mechler
Verlag Modernes Lernen
EAN: 9783808009178 (ISBN: 3-8080-0917-9)
208 Seiten, paperback, 16 x 23cm, August, 2022, farbige Abb., Klappenbroschur
EUR 21,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Der Umgang mit Aggression und emotionaler Hochanspannung ist in der Pädagogik Alltag! In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sind pädagogische Fachkräfte und MitarbeiterInnen immer wieder mit der Herausforderung konfrontiert, soziale und emotionale Eskalationen zu deeskalieren, sowie mit Regelbrüchen und Grenzverletzungen umzugehen. Dieses Werk enthält umfangreiches Wissen, mit dessen Hilfe sich die LeserInnen noch gezielter und wirksamer auf Regelkonflikte und herausfordernde Situationen sowie gewalttätige/aggressive Eskalationen vorbereiten können. Sie können dieses Wissen zur spezifischen Fortbildung zum Thema oder zur Reflexion realer Konflikt- und Eskalationserlebnisse nutzen und dadurch ihre (Selbst-)Wahrnehmung, ihre Handlungsfähigkeit und Stressresistenz erweitern, wodurch sie zukünftigen Eskalationen mit und unter Kindern und Jugendlichen innerlich vorbereiteter entgegen sehen können. Ganz ausdrücklich verzichtet wird auf die Beschreibung und Darstellung von körperlichen Schutz-, Kontroll- und "Fixierungstechniken". Zwar können solche Techniken, je nach Kontext, notwendiger Bestandteil eines professionellen Deeskalationskonzeptes sein, aber solche Techniken lassen sich in dem Medium Buch nicht ausreichend erklären und darstellen, so dass die LeserInnen keinen brauchbaren Nutzen dadurch erfahren. Dabei ist wichtig zu beachten, dass es keine universell wirksamen Deeskalationsstrategien und -techniken gibt. Nicht alles wirkt immer und überall gleich gut. Die in diesem Werk vorgestellten und z.T. empfohlenen Techniken und Prinzipien bieten eine Möglichkeit, das vorhandene Wissen und Handlungsrepertoire der LeserInnen zu ergänzen, so dass sie zukünftig vielseitiger und dadurch evtl. auch passender (re-)agieren können.
Lars Mechler wurde 1982 in Köln geboren. Er studierte Diplom Sportwissenschaft an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Schon während des Studiums engagierte er sich als Trainer und Referent in den Bereichen Erlebnispädagogik, Gewaltprävention und Deeskalation. Zwischen 2012 und 2021 leitete er den Bereich "Gewaltprävention" für einen großen deutschen Jugendhilfeträger. Seid 2021 ist er Lehrer für Biologie und Sport an einer Gesamtschule. Durchgängig ist und war er als freier Berater, Trainer und Referent für unterschiedliche Akademien, Träger, Verbände und Vereine tätig. Zielgruppe waren und sind Kinder und Jugendliche sowie LehrerInnen, SozialarbeiterInnen, ErzieherinInnen und andere pädagogische Fachkräfte, aber auch MitarbeiterInnen von Polizei, Feuerwehr, Justiz und anderen Behörden. Über die Jahre hinweg erlangte er eine Vielzahl von Qualifikationen, die sein pädagogisches Handlungs- und Perspektivenrepertoire erweiterten (u.a. ist er zertifizierter Anti-Gewalt-Trainer, Outdoor-Trainer, Hochseilgarten-Trainer, Systemischer Berater und Deeskalationstrainer). Das Thema "Deeskalation" ist für ihn eine "Alltagsdisziplin", die in jedem Lebensbereich präsent und somit auch trainierbar ist. Privat ist er Vater von zwei Kindern und engagiert sich seit über 25 Jahren in Kampfkunst- und Kampfsport (u.a. JiuJitsu, Luta Livre, Boxen, Krav Maga, Wing Tsun). Beim Bewegen in der Natur (sei es auf dem Fahrrad oder im Kanu) holt er sich die nötige Inspiration, um im oft hektischen Alltag immer wieder die Ruhe und Gelassenheit zu finden, die es ermöglicht, ausgeglichen und gesund arbeiten zu können.
Rezension
In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sind pädagogische Fachkräfte und auch andere Erwachsene immer wieder mit der Herausforderung konfrontiert, soziale und emotionale Eskalationen zu deeskalieren. Wenn sich diese häufig oder intensiv gestalten, dann können sie zu einer ernsthaften Belastung für die betroffenen Menschen sowie für das Arbeits- und Sozialklima werden. Eine professionelle Einstellung und Vorbereitung auf den Umgang mit aggressivem und herausforderndem Verhalten sowie die systemische Verhinderung und Reduktion der Entstehung von solchen Verhaltensweisen sind ein elementarer Bestandteil eines ganzheitlichen und professionellen Deeskalationskonzeptes. Je sicherer und klarer sich die verantwortlichen PädagogInnen in emotional hochangespannten Situationen verhalten, desto effektiver und nachhaltiger können sie diese Aufgabe erfüllen. Dieses Buch stellt umfangreiches Wissen bereit, mit dessen Hilfe man sich gezielt und wirksam auf Regelkonflikte und herausfordernde Situationen sowie gewalttätige, aggressive Eskalationen vorbereiten kann.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
A Präventive Deeskalation 13
1. Präventive Deeskalation 15
2. Grundhaltung 16
2.1 Grundprinzipien im Umgang mit herausforderndem Verhalten von KuJ 21
3. Begriffsdefinitionen 23
4. Differenzierte Wahrnehmung von „Gewalt“ und „Aggression“ 27
5. Ursachen und Gründe für ... 31
5.1 akutes („problematisches“) Verhalten 31
5.2 die Entstehung von „Aggression“ und „Gewalt“ 36
5.3 Frühkindliche Aggression 38
6. Die eigenen Anteile (er-)kennen 41
7. Vorbereitet sein 45
7.1 Interventionsberechtigung 48
B Deeskalation im Umgang mit instrumenteller Aggression 51
1. Situations- und Risikoeinschätzung 53
1.1 Frühwarnzeichen für eine aggressive Eskalation 56
1.2 Reihenfolge der Risikoeinschätzung 58
2. Umgang mit instrumenteller Aggression 62
3. Grundprinzipien der deeskalativen Grenzziehung 67
4. Eskalationsmuster 70
5. „Kontrolliert-deeskalative Konfrontation/Grenzsetzung“ 74
5.1 Kommunikativer Status 92
5.2 Anmerkungen zum „Stufenmodell“ 93
6. Aufschub und Verzögerung 96
6.1 Rückführung in das soziale Netz 97
7. Umgang mit Verstörungsstrategien 98
8. Autorität 99
9. Macht 102
10. Regeln und Grenzen 104
10.1 Individuelle Regeln und Grenzen 108
11. Präsenz und Aufsicht 109
12. Pädagogische Konsequenzen und Sanktionierung 110
C Deeskalation bei aggressiver Hochanspannung 113
1. Deeskalation einer emotional hochangespannten Person 115
2. Handlungsleitfaden 117
2.1 Eigensicherung 119
2.2 Unterbrechung und Kontaktaufbau 122
2.3 Emotionaler Zugang 124
2.4 Spannungsreduktion 126
2.4.1 Kontrolliert ausagieren (lassen) 135
2.4.2 Humor 136
2.4.3 Der Einfluss der Körpersprache 136
2.4.4 Verständnis für die Leit-/Primäremotion zeigen 138
2.5 Stabilisieren / Lösung finden 139
2.6 Ergänzende Anmerkungen 142
2.7 Umgang mit traumatisierten KuJ 143
3. Die Physiologie von Stress 145
3.1 Traumatischer Stress 147
4. Selbstregulation 149
D Sichernde und schützendeIntervention 155
1. Eskalierende Konflikte zwischen zwei oder mehreren KuJ 157
2. Intervention 161
2.1 Irritation 161
2.2 Körperliche Abwehr- und Begrenzungstechniken 161
2.2.1 § 32 StGB Notwehr / Nothilfe in der Arbeit mit KuJ 162
2.3 § 323c StgB Unterlassene Hilfeleistung; Behinderung von hilfeleistenden Personen 164
E Nachsorge / Nachkrisenbetreuung 167
1. Nachkrisenbetreuung für KuJ 169
2. Nachsorge bei betroffenen PädagogInnen 172
2.1 Belastungsreaktionen 172
2.2 Kollegiale Erstversorgung 176
2.3 Nachbetreuung durch den Arbeitgeber 180
2.4 Selbstfürsorge 182
3. Dokumentation 184
3.1 Verbandbuch 185
4. Anzeige erstatten? 186
F Systemische Reflexion 187
Literatur 193
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