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Schwerwiegende Bindungsstörung in der Kindheit Eine Anleitung zur praxisnahen Therapie
Schwerwiegende Bindungsstörung in der Kindheit
Eine Anleitung zur praxisnahen Therapie




Niels Peter Rygaard

Springer-Verlag
EAN: 9783211297063 (ISBN: 3-211-29706-5)
247 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, 2006

EUR 39,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Fähigkeit zur Bindung entwickelt sich in einem Zeitfenster von der Geburt bis etwa zum dritten Lebensjahr. Drei bis fünf aller Kinder haben Anzeichen einer schweren Störung der Bindungsfähigkeit, die oft zu antisozialem und kriminellem Verhalten führt. Basierend auf seiner langjährigen theoretischen und praktischen Erfahrung hat Dr. Rygaard ein Handbuch verfasst, das Psychologen, Ärzten, Betreuern und Pflegeeltern das theoretische Verständnis als auch das praktische Rüstzeug für die tägliche Praxis liefert.

Anhand vieler lebensnaher Falldarstellungen wird der Leser Schritt für Schritt in die interdisziplinären Grundlagen, die klassischen Symptome der gestörten Bindungsfähigkeit, die Vorbeugemaßnahmen und die Behandlung während der verschiedenen Lebensabschnitte eingeführt. Wichtige Kapitel widmen sich den Fragen der Adoption, des schwierigen Schulkindes, des sexuellen Missbrauchs, der persönlichen Entwicklung der Betreuer und den Vorschlägen für die Gestaltung des therapeutischen Milieus und des Teamworks.
Rezension
Schwerwiegende Bindungsstörungen in der frühen Kindheit haben weitreichende Konsequenzen sowohl für das betroffene Kind und den späteren Jugendlichen bzw. Erwachsenen als auch für sein Umfeld. Darüber hinaus gelten sie als äußerst schwer zu behandeln. In diesem Buch stellt der klinische Psychologe Dr. Niels Peter Rygaard aus Dänemark sowohl die theoretischen Grundlagen auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft als auch die Möglichkeiten zur Therapie und Prävention dar.

Grundlage für die theoretischen Betrachtungen aber auch therapeutischen Maßnahmen bilden die fünf Stadien der Selbstorganisation 1.) Physische Selbstorganisation, 2.) Sensorische Selbstorganisation, 3.) Senso-motorische Organisation und Bewegung, 4.) Aufbau der Persönlichkeit, 5.) Soziale Organisation. Obwohl die Stadien aufeinander aufbauen, verläuft ihre Entwicklung bis zu einem gewissen Grad parallel. Erhält das Kind durch seine engste Bezugsperson, in der Regel die Mutter, nicht genügend angemessene Unterstützung bzw. wird vernachlässigt, können die einzelnen Entwicklungsschritte nicht erfolgreich abgeschlossen werden, wodurch das Kind behindert wird, mir seiner Umwelt altersangemessen in Kontakt zu treten, Informationen aus der Umwelt und aus sich selbst zu verarbeiten und zu einer integrierten Persönlichkeit heranzuwachsen. Eine Effektive Therapie aber auch ein angemessene Behandlung des Kindes durch andere Bezugspersonen wie z.B. Lehrer kann nur erfolgen, wenn erkannt wird, im welchem Stadium es bereits zu Fehlentwicklungen gekommen ist. Ausführlich wird auf die Konsequenzen einer Kontaktunterbrechung vor dem zweiten Lebensjahr, den Zusammenhang zwischen der Kontaktfähigkeit und der Entwicklung des Nervensystems, auf die abnormale senso-motorische Entwicklung beim Kleinkind sowie auf Hemmungen der emotionalen Persönlichkeitsentwicklung eingegangen. Der Leser erhält hierdurch einen tieferen Einblick in die Problematik, was zu einem umfassenderen Verständnis der oft nicht nachvollziehbaren Verhaltensweisen von bindungsgestörten Kindern führt.

Der umfangreichste zweite Teil stellt die Therapiemöglichkeiten vor. Die ernüchternde Erkenntnis des Autors aus langjährigen praktischen Erfahrungen mit schwer bindungsgestörten Kindern lautet hierbei, dass eine Psychotherapie im herkömmlichen Sinn kaum bzw. nicht möglich ist, da die betroffenen Kinder weder über die nötige Objektkonstanz noch Selbstreflexion verfügen, um sich auf eine nötige tiefere emotionale Beziehung zum Therapeuten einzulassen. Eine Übertragung von emotionalen Erkenntnissen auf andere Situationen scheitert daran, dass die emotionale Bedeutung und der Sinn der Handlungen nicht erfasst werden. Stattdessen müssen erst einmal die elementarsten Enrtwicklungsschritte nachgeholt werden. Hierzu muss eine Umfgebung geschaffen werden, die es dem Kind ermöglicht, sich den Anforderungen zu stellen. Für den Umgang mit anderen Menschen besteht die Therapie weitestgehend darin, den Kindern Verhaltensweisen anzutrainieren, deren tieferen Sinn sie zwar nicht voll erfassen, die es ihnen aber ermöglichen mit ihrem sozialen Umfeld im Kontakt zu stehen und andere nicht zu gefährden. Für Lehrer und Erzieher sind die Kapitel neun und zehn (siehe Inhaltsverzeichnis ) besonders aufschlussreich, da sie einen realistischen Einblick in die Arbeit mit beziehungsgestörten Kinder in der (Vor-) Schule geben. Am Fallbeispiel der Satzteilanalyse (Was ist das Subjekt des Satzes) wird auf beeindruckende Weise deutlich, wie den Kindern die grundsätzlichen Voraussetzungen fehlen, überhaupt nachzuvollziehen worum es eigentlich geht. Gerade die Konzepte, die für andere Kinder bereits sehr früh klar und verständlich sind, wie z.B. der Unterschied zwischen „ich“ und dem anderen, müssen mit bindungsgestörten Kindern erst erarbeitet werden. Für therapeutisches Personal im engeren Sinne werden im dritten Teil des Buches zahlreiche wertvolle Hinweise gegeben.

Positiv zu bewerten ist die Darstellung von präventiven Maßnahmen, um Fehlentwicklungen erst zu vermeiden bzw. zu reduzieren, wie z.B. Hilfestellungen für die werdenden Mütter, die sich selbst in emotional schwierigen und labilen Zuständen befinden und mit ihrer Situation überfordert sind. Die Ausdrückliche Erwähnung der Abtreibung (S. 115), um eine Weitergabe von Bindungsstörungen auf die nächste Generation zu Verhindern, ist sicherlich kritisch zu beurteilen und dürfte sehr von den ethischen Vorstellungen der beratenden Personen abhängen. Kapitel 13. behandelt den Zusammenhang zwischen Bindungsstörungen und sexuellem Missbrauch, ein Thema, das seit Jahren im Brennpunkt der Öffentlichkeit steht. Besonders aufschlussreich ist hierbei die Darstellung der Mechanismen und Faktoren, die beim Missbrauch vorliegen und zur Weitergabe über die Generationen hinweg beitragen. Die Opfer sind später oft selbst Täter. Die Darstellung ist sachlich orientiert sich auch hierbei nur am wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse.

Positiv hervorzuheben ist die klare und allgemein verständliche Sprache, die es auch einer breiteren Leserschicht ermöglicht, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, ohne am wissenschaftlichen Anspruch Abstriche zu machen. Der Text ist flüssig geschrieben und verwendet Fachbegriffe dort, wo sie wirklich nötig sind. Zahlreiche Fallbeispiele verdeutlichen noch einmal die Ausführungen. Das ausführliche Inhaltsverzeichnis ermöglicht eine rasche Orientierung.

Fazit: Hervorragende und gut lesbare Darstellung des Themas „schwerwiegende Bindungsstörungen in der Kindheit“ auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft, sowohl für das Fachpublikum als auch für eine breitere Leserschicht.

Björn Hillen, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Einführung
Was versteht man unter „Bindung“? 2
Was versteht man unter einer „Bindungsstörung“? 5
Frühe Bindung: Eine weltweite Herausforderung 8
Was geschieht, wenn sie heranwachsen? 14
Es ist nicht allein ein Problem des Individuums, sondern eines, das uns alle betrifft 15
Unsere unbewussten grundlegenden Vorstellungen von Kindern und Kindheit 15
Meine eigenen Vorstellungen 20
Realismus: Dies ist eine Benachteiligung wie jede andere auch 21
Begrifflichkeiten 22
Was kann dieses Buch Ihnen vermitteln? 24

TEIL I
AD-ENTWICKLUNG VON DER EMPFÄNGNIS BIS ZUM ERWACHSENENALTER

Kapitel 1
Ursachen und Symptome

Zwei Hauptgründe für die Zerrüttung des Sozialverhaltens 27
Normale frühe Kontakte; Selbstorganisation und Konstanz 31
Die Bedeutung des Kontakts in der kindlichen Entwicklung 31
Die Organisation des Selbst 33
Die Entwicklung von Konstanz 33

Kapitel 2
Stadien der Selbstorganisation

Stadien der Selbstorganisation 37
Stadium I: Physische Selbstorganisation 37
Stadium II: Sensorische Integration . 38
Stadium III: Senso-motorische Organisation und Bewegung 40
Stadium IV: Aufbau der Persönlichkeit 41
Stadium V: Soziale Organisation 43
Entwicklung und Diagnose 44

Kapitel 3
Kontaktunterbrechung vor dem zweiten Lebensjahr –
Symptome körperlicher Instabilität

Kontaktstörungen und der vergebliche Versuch, Konstanz zu schaffen 47
Das AD-Kind und die Kontaktstörung 49
Abnormaler Kontakt zwischen Mutter und Kind – Ergebnisse von Untersuchungen 51
Der genetische Hintergrund 52
Der Verlauf der Schwangerschaft 53
Der Verlauf der Geburt 55

Kapitel 4
Kontaktstörung und die Entwicklung des Nervensystems

Entwicklung des Zentralnervensystems (ZNS) 59
Neurologische Dysfunktionen bei AD: Eine Hypothese 62
Das „Reptiliengehirn“: Regulation des grundlegenden Aktivitätsniveaus . 62
Das emotionale und soziale Gehirn (das limbische System): Verbindung von sensorischen und emotionalen Reaktionen 64
Das corticale Gehirn: Kontrolle und Fokussierung 66
Prüfliste für depressive Symptome bei Babys 67
Unzureichendes Bindungsverhalten und Fehlen von Reaktionen 67
Depression – herabgesetzter Muskeltonus 68
Nicht-stabilisierte elementare Körperrhythmen 68
Vermindertes oder dauerhaft unter Stress stehendes Immunsystem 69

Kapitel 5
Abnormale senso-motorische Entwicklung beim Kleinkind

Empfindung, Aufmerksamkeit, Emotion, Gestaltbildung:
Die Grundlagen der Lernfähigkeit 71
Bewegung und motorische Entwicklung 73
Phasen der motorischen Entwicklung 75
Die Phase reflektorischer Bewegungen (0–4 Monate, Kodierung sensorischer Information) 75
Die informationsverarbeitende Phase (5–12 Monate,
Reflexunterdrückung, Intention) 76
Die primitive Phase der Bewegung (12–24 Monate, der Kontrollphase vorausgehend, Gewohnheiten werden automatisiert) 77
Die grundlegende Bewegungsphase (12–24 Monate, Erwerb einer dynamischen Balance) 77
Die eigentliche Bewegungsphase (2–7 Jahre, einfache Betätigungen) 79
Phasen des Übergangs (7–10 Jahre) und der Spezialisierung (11–13 Jahre) 80
Schlussfolgerungen bezüglich der motorischen Entwicklung 80
Prüfliste für AD-Symptome bei Vorschulkindern 81
Fernwahrnehmung 81
Nahsinne 82
Körperwahrnehmung 83

Kapitel 6
Hemmung der emotionalen Persönlichkeitsentwicklung

Persönlichkeitsentwicklung: Die Beziehung zum Objekt (der Mutter) als
Schlüssel zur Welt. Erlangung von Objektkonstanz 85
Die ersten Stadien bei der Erlangung von Objektkonstanz 86
Stadien I und II: Elementare Bindung und grundlegende Angstbewältigung 87
I. Atmosphärische Konstanz (0–6 Monate), elementare Bindung 87
II. Konstanz der Randbedingungen (6–12 Monate), Angstbewältigung . 87
Ein Beispiel: Geringe elementare Bindung 88
Ein Beispiel: Paradoxe Bindung und geringe Angstbewältigung 89
Stadien III und IV: Elementare Verinnerlichung der Konstanz von Eltern und sozialer Umgebung 92
III. Unveränderlichkeit in Internalisierung und Identität (12–36 Monate) 92
IV. Unveränderlichkeit in der sozialen Rolle (36 Monate bis 6 Jahre) 93
Beständigkeit des Selbst und traumatische Trennungserfahrungen 93
Emotionale und kognitive Defizite beim Verharren in den Stadien I und II 95
Prüfliste für eine AD-Persönlichkeit vom Vorschulkind bis zum Jugendlichen 95
1. Sinn für Verhältnismäßigkeit, Zeit, Raum und Emotion 95
2. Unterscheidung von Realität und internen Phantasien/Wünschen 96
3. Begriffsbildung des Ganzen, Elemente des Ganzen und ihre Beziehung 96
4. Figur und Hintergrund 96
5. Unterscheidungsfähigkeit 97
6. Reorganisation 97
Der soziale Hintergrund von AD-Kindern 98
Schlussfolgerungen über den Hintergrund: Die allgemeine Risiko-Prüfliste für AD-Kinder 99
Punkte, die die Familie betreffen 99
Punkte, die für eine organische Dysfunktion sprechen 100
Punkte, die das emotionale Verhalten betreffen 101
Verhalten und Leistungsprofil bei Testsituationen 102

TEIL II
THERAPIE

Kapitel 7
Wie lässt sich Milieutherapie durchführen?

Einige allgemeine Prinzipien der Milieutherapie 107
Was unterscheidet Psychotherapie und Milieutherapie? 107
Äußere Konstanz ersetzt den Mangel an innerer Konstanz 110
1. Reduzieren Sie die Anzahl von Kontakt unterbrechenden Ereignissen 111
2. Schälen Sie die Zwiebel: Misslingt der Kontakt auf einer Ebene, wechseln Sie zu einer tiefer gelegenen 112
3. Verlängern und erweitern Sie den Kontakt andauernd 112
4. Verschieben Sie alle gewohnten Entwicklungsschwellen 113
5. Finden Sie Unterstützung für sich selbst – behalten Sie Ihren eigenen Bezugsrahmen 113
6. Machen Sie deutlich, worauf es Ihnen ankommt 113

Kapitel 8
Milieutherapie während Schwangerschaft und der Zeit nach der Geburt bis zum Alter von 3 Jahren

Therapie vor der Befruchtung 115
Eugenische (genetische) Therapie 115
Ziele 115
Methoden 115
Hindernisse 115
Regressionstherapie während der Schwangerschaft und nach der Geburt bis zum Alter von drei Jahren 116
Ziele 116
Methoden 116
Hindernisse 117
Regressionstherapie nach der Geburt bis zum dritten Lebensjahr 119
Ziele 119
Methoden 120
Regression und Adoption 126

Transiente Bindungsprobleme und Bindungsstörung bei adoptierten Kindern
Teil I: Transiente Probleme bei neuen Eltern 127
Verschiedene Reaktionsmuster in verschiedenen Stadien des Entwicklungsalters 128
Psychologische Verteidigungs- und Überlebensmechanismen in verschiedenen Stadien der Entwicklung 130
Körperliche Belastungssymptome in der Übergangsperiode 133
Regression ist notwendig 134
Die Krise der Adoptiveltern 135
Teil II: Kinder mit andauernden Bindungsstörungen 135

Kapitel 9
Milieutherapie für das Vorschulkind

Milieutherapie für das Vorschulkind 139
Beobachtungen durch geschultes Personal 139
Verhalten in Kindergruppen 140
Verhalten beim Lernen oder Üben 140
Ziele 141
Methoden: Arbeiten Sie auf einer angemessenen Entwicklungsebene 141
1. Verhalten dem Kind gegenüber: Teilen Sie dessen Lebensalter durch zwei, drei oder vier 141
2. Einen Verhaltensbaustein sorgfältig ausführen lernen: Seien Sie das Spiegelbild 141
3. Die Verhaltenskette. Bauen Sie aus einer Reihe von Verhaltensbausteinen „ein Haus“ (eine Verhaltensfolge) 143
4. Gespür für Beziehungen und Gespür für Übungssituationen 144
5. Seien Sie sich der „geistigen Beziehung“ und der „Arbeitsbeziehung“ bewusst 146
6. Seien Sie präsent – arbeiten Sie nur im Hier und Jetzt und mit Blick auf die unmittelbare Zukunft 147
7. Zeigen Sie Autorität und machen Sie Grenzen deutlich 148

Kapitel 10
Milieutherapie für das Schulkind

Milieutherapie für das Schulkind (7–12 Jahre) 149
Ziele 150
Methoden 150

Das bindungsgestörte Kind in der Klasse
Die Beziehung zwischen Lehrer und AD-Kind verstehen lernen 151
Wie und unter welchen Bedingungen wird grundlegend gelernt, „wie man lernt“? 152
Wie findet man das Subjekt in einem Satz … 156
Der Lehrer als Vermittler und Organisator von Beziehungen 157
Seien Sie ein eindeutig erkennbares Beziehungsobjekt für das Kind 159
Tragen Sie die volle Verantwortung 160
Unterricht in Phase I. Herstellung von Objekt und Hintergrund 160
Benutzen Sie zur Begriffsbildung multisensorische Wirkungszusammenhänge 162
Eine Methode zum Erlernen der sozialen Selbstwahrnehmung beim Kind 163
Phase I: Aufzeichnen von abnormalen Verhaltensmustern 163
Phase II: Lenkung der Aufmerksamkeit auf bestimmte Verhaltensmuster 164
Phase III: Wiedererkennen von Verhaltensmustern 165
Phase IV: Verwenden Sie etwas, womit Sie das Verhalten steuern können 167
Phase V: Das Klassenzimmer als „Versuchsraum zur Einübung alternativen Verhaltens“ 168
Phase VI: Übertragung der „Laborsituation“ auf das allgemeine Leben in der Klasse 169
Phase VII: Anderen zeigen, was im Unterricht gemacht wird 170
Ethische Aspekte 170
Wie soll man beginnen? 171
Zusammenfassung: Wichtige Ziele/erfolgreiche Kriterien 171
Notwendige Organisationsstruktur 173
Ergebnisse 174

Kapitel 11
Das Alltagsleben in der Familie, der Pflegefamilie oder der Pflegeeinrichtung

Das Alltagsleben in der Familie, der Pflegefamilie oder der Pflegeeinrichtung 175
Ziele 176
Methoden 176
Reduzieren Sie die Belastung 177
Belastung Nr. 1: Entscheiden, auswählen, streiten, vereinbaren und motivierend sein 177
Belastung Nr. 2: Veränderungen des Hintergrundes 178
Belastung Nr. 3: Komplexe soziale Beziehungen und Kontakte 180
Belastung Nr. 4: Beschuldigt oder ausgeschimpft werden, wenn etwas schief geht 181
Belastung Nr. 5: Eltern, die zu sehr aufs Tempo drücken 181
Erwerb neuer Fähigkeiten in sechs Schritten 182
Erster Schritt: Seien Sie unmittelbares Spiegelbild im Verhalten 183
Zweiter Schritt: Ihre Stimme hilft, Verhaltensabläufe zu planen 183
Dritter Schritt: Die Stimme des Kindes als Ordnungsmoment 183
Vierter Schritt: Arbeiten in Parallelpositionen 184
Fünfter Schritt: Außer Sichtweite sein 184
Sechster Schritt: Ich kann es allein! 184
Das AD-Kind und andere Kinder in der Familie 184

Kapitel 12
Milieutherapie für den Jugendlichen

Der Weggang von Zuhause mit leichtem Gepäck 187
Ziele 188
Methoden 189
Eine milde Form von Pubertätsproblemen 190
Ein schwieriger Fall von Pubertätsproblemen 191
Einige Überlegungen zur Therapie von Eltern und AD-Jugendlichen 193

Kapitel 13
Bindungsstörung, Probleme im Sexualverhalten und sexueller Missbrauch

Bindungsstörung, Probleme des Sexualverhaltens und sexueller Missbrauch 199
Stammesgeschichtlich und biologisch begründete Theorien des Überlebens: Sexuelle Präferenzen als „emotionale Prägungen“ 201
Neurologische Theorien 203
Theorie der Objektrelation: Unausgereifte Verteidigungsmechanismen bei der missbrauchten und der missbrauchenden Person: Drei Schweregrade einer zum Stillstand gekommenen Persönlichkeitsentwicklung 205
Sexualität nach dem Zufallsprinzip: Missbrauch im Stadium I 206
Projektion des schwachen Selbst: Missbrauch im Stadium II 207
Das einsame, verschlossene Kind: Missbrauch im Stadium III 208
Sozialpsychologische Theorien: Häufigkeit des Missbrauchs in Abhängigkeit der Zugänglichkeit 208
Definition des sexuellen Missbrauchs 209
A. Alter des Missbrauchs 210
B. Ausmaß des Missbrauchs und der physischen Einschüchterung 210
C. Anzahl der Begebenheiten 210
D. Das Ausmaß der Nähe zwischen dem Kind und der missbrauchenden Person 210
E. Der Grad der Nähe zwischen missbrauchender Person und Eltern 211
F. Grad der Verleugnung, der Verheimlichung und der Stigmatisierung 211
G. Grad der Identifikation mit dem Angreifer 211
Methodische Probleme bei der Untersuchung der Häufigkeit des Auftretens 212
Klinische Beobachtungen von Verhaltensänderungen und verändertem körperlichen Zustand bei missbrauchten Kindern 212
Auswirkungen des Kindesmissbrauchs im Erwachsenenalter 213
Prävention: Unterstützung des missbrauchten Kindes, damit es nicht selbst Missbrauch treibt 214
Möglichkeiten des Missbrauchs unterbinden 215
Unterstützung des Personals beim Umgang mit Problemen des Missbrauchs . 215
Ein wichtiges Element der Bindung: Seien Sie in den Augen des Kindes stärker als die es missbrauchende Person 216
Grenzen des Verhaltens festlegen: Wo kann man was machen? 216
Sensorische Integrationstherapie und kontrollierte Berührung 216
Biofeedback als eine Möglichkeit 217
Hilfsangebote bei Erkennung missbrauchsverdächtiger Situationen 217
Schlussfolgerung 218

TEIL III
LEITLINIEN ZUR GESTALTUNG DES THERAPEUTISCHEN MILIEUS

Kapitel 14
Die persönliche Entwicklung des AD-Betreuers

Einleitung 221
Entwicklungsphasen des einzelnen AD-Mitarbeiters, Ziele des Supervisionsprozesses 221
Im Besitz des „Zauberstabs“ 222
Ziele des Mentors 223
Ein Tiefpunkt in der Realität des Lebens 223
Ziele des Mentors 224
Autoritätsgewinn und innere Reorganisation 225
Ziele des Mentors 226

Kapitel 15
Die Entwicklung eines professionell arbeitenden AD-Teams

Entwicklungsphasen des AD-Teams und Führungsqualität 227
1. Aufnahme – Schaffung einer gesicherten Grundlage und Identität 228
2. Kontrolle: Sich bewusst werden, dass wir unterschiedlich sind 230
3. Offenheit/Zuneigung – wechselseitiger Austausch von Gedanken 233

Kapitel 16
Methoden für die AD-Teamarbeit

Einige Hilfsmittel für die Team-Entwicklung 235
„Aufzeichnung“ des „Bindungsproblems“ im Team 235
Die Ohren „offen halten“ 237
Ein Interview zur „gegenseitigen Supervision“ 238
Handeln lernen – ein Hilfsmittel für die Verhaltensanalyse und für die Entwicklung von alternativen Lösungsansätzen 239
Schlussfolgerung bezüglich der Organisation des therapeutischen Milieus 240

Post Skriptum und Danksagungen 241

Literatur 243