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Schulratgeber Autismus-Spektrum Ein Leitfaden für LehrerInnen 4. überarbeitete Auflage 2016
Schulratgeber Autismus-Spektrum
Ein Leitfaden für LehrerInnen


4. überarbeitete Auflage 2016

Brita Schirmer

Ernst Reinhardt Verlag
EAN: 9783497026463 (ISBN: 3-497-02646-8)
170 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2016, 20 Abb. 1 Tab.

EUR 21,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Praxisleitfaden in 4. Auflage

SchülerInnen mit Autismus-Spektrum-Störungen sollten in ihrer Kommunikation, im Sozial- und Kontaktverhalten und in ihren Interessen besonders gefördert werden. LehrerInnen erhalten mit diesem Buch kompakte Informationen zum sonderpädagogischen Förderbedarf der SchülerInnen mit Autismus, zu den Besonderheiten im Lernen sowie zu bewährten Methoden und Prinzipien der Unterrichts- und Pausengestaltung. Rechtsgrundlagen, Hinweise zur Wahl der geeigneten Schule und zur Elternarbeit sowie spezielle Fragen zum Umgang mit Aggressionen, Besonderheiten in der Pubertät und der Sexualität bei Autismus werden praxisnah behandelt.

Dr. Brita Schirmer, Lehrerin an Sonderschulen in Berlin. Arbeitet seit fast zwei Jahrzehnten schwerpunktmäßig mit SchülerInnen mit Autismus-Spektrum-Störungen. Weitere Informationen über die Autorin erhalten Sie unter www.dr-brita-schirmer.de
Rezension
Autismus stellt eine tiefgreifende Entwicklungsstörung dar, die bereits deutlich vor dem 3. Lebensjahr beginnt. Menschen mit autistischer Persönlichkeits-Störung haben kommunikative und soziale Probleme im Umgang mit anderen Menschen; sie sind zu sehr auf sich selbst fixiert (griech.: autos – selbst). Hauptkennzeichen des frühkindlichen Autismus sind die extreme Abkapselung autistischer Kinder von der menschlichen Umgebung, repetitive und stereotype Verhaltensmuster sowie ihre panische Angst vor Veränderungen ihrer Umwelt. Sie finden schwer Zugang zu anderen Menschen. Die Beeinträchtigung der verbalen und nonverbalen Kommunikation sowie der sozialen Interaktion bleiben auch im Jugend- und Erwachsenenalter bestehen. LehrerInnen erhalten mit diesem Buch kompakte Informationen zum sonderpädagogischen Förderbedarf der SchülerInnen mit Autismus, zu den Besonderheiten im Lernen sowie zu bewährten Methoden und Prinzipien der Unterrichts- und Pausengestaltung. Autismus leitet sich von griech. autós ab: selbst. Autisten sind selbstbezogene Menschen, die sich von der Außenwelt absondern, in ihren eigenen Vorstellungswelten leben und sozial wenig Kontakte knüpfen. Autistische Störungen stellen insofern einen besonderen Hemmschuh in der kindlichen Entwicklung dar. Insofern hat die Kinder- und Jugendpsychiatrie ein besonderes Interesse an der Erforschung der Krankheit. Und insofern ist dieses Krankheitsbild auch für Lehrer/innen von besonderer Relevanz.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

1 Was ist Autismus? 11

1.1 Viele Begriffe: Autismus, Autismus-Spektrum-Störung, Autismus-Spektrum 11
1.2 Die Symptome 12
1.3 Schüler ohne Diagnose 13

2 Ausgewählte rechtliche Grundlagen für die Bildung und Erziehung von Schülern im AS 14

2.1 Die UN-Konvention über die Rechte
von Menschen mit Behinderungen 14
2.2 Ausgewählte rechtliche Grundlagen in Deutschland
und Empfehlungen der Kultusministerkonferenz (KMK) 14
Aussagen der KMK zum Förderbedarf 16
Aussagen der KMK zur geeigneten Schule 16
Aussagen der KMK zur Schulpflicht 16
Aussagen der KMK zu den räumlichen Bedingungen 17
Aussagen der KMK zur Unterrichtsmethodik 17
2.3 Ausgewählte rechtliche Grundlagen für die Bildung und Erziehung von Schülern im AS in Österreich 17
2.4 Ausgewählte rechtliche Grundlagen für die Bildung und Erziehung von Schülern im AS in der Schweiz 19

3 Autismusspezifischer Förderbedarf 21

3.1 Nachteilsausgleich 21
3.2 Übersicht über mögliche Aspekte des autismusspezifischen Förderbedarfs 22
3.3 Förderbedarf im Bereich der Kommunikation 27
Die verbale Sprache entwickelt sich nicht 27
Die beeinträchtigte Körpersprache 36
Besonderheiten bei vorhandener verbaler Sprache 37
Kommunikationsanregende Umgebung 45
Individuelle Kommunikationswege zulassen 46
3.4 Förderbedarf im Bereich des Sozialverhaltens 46
Die beeinträchtigte Theory of Mind 47
Risiken für eine gute Beziehung zwischen Lehrer und Schüler 51
Schwierigkeiten, altersgerechte Beziehungen
zu den Mitschülern aufzubauen und zu gestalten 52
Ungewöhnlicher Umgang mit Regeln 62
Keine Angst vor Gefahren 64
3.5 Der eingeschränkte Handlungs- und Interessensbereich 64
Individuelle Motivationssysteme nutzen 64
Gut gemachte „Gummibärchenpädagogik“ 65
Das Tokensystem 66
Der Verhaltensvertrag 68
Stereotypien, Spezialinteressen und Overload 68
3.6 Besonderheiten beim schulischen Lernen 72
Probleme mit dem Nachahmen 72
„Die Lehrer hörte ich nur selten“: Lernen durch Unterweisung 74
Strukturiert Visualisieren 75
Das „Frank-Sinatra-Syndrom“ 76
Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen: Die Theorie der verminderten zentralen Kohärenz
3.7 Das unausgewogene Leistungsprofil 79
3.8 Abläufe und Aufgaben organisieren – die beeinträchtigten exekutiven Funktionen 80
Aktivitätspläne und Arbeitsstationen 81
Handlungsabläufe automatisieren 84
3.9 Die beeinträchtigte räumliche Orientierung 87
Die Orientierung im Haus 88
Orientierung im Raum 90
Der Arbeitsplatz 92
3.10 Die beeinträchtigte zeitliche Orientierung 94
Größere Zeiträume überblicken 94
Die Tagesstruktur verstehen 94
Kürzere Zeitabschnitte einschätzen 99
Leerzeiten füllen: Pausen und Wartezeiten 99
3.11 Motorische Ungeschicklichkeit 101
3.12 Übergänge und unerwartete Ereignisse meistern, Flexibilität erhöhen 103
Veränderungen transparent machen 103
Unerwartete Ereignisse und der Energiehaushalt des Gehirns 104
Übergänge oder Veränderungen gestalten 106
3.13 Allgemeine Grundsätze der pädagogischen Arbeit 107
Einzelfallbezogene Hilfen im Unterricht 108
Interdisziplinäre Zusammenarbeit 108
Strukturierte Lernangebote 109
Zeit lassen und Pausen geben 109

4 Die „richtige“ Schule 111

4.1 Schulische Inklusion und Integration 111
Argumente für Inklusion und Integration 111
Wie Inklusion bzw. Integration gelingen kann 112
4.2 Schulen mit Förderschwerpunkt oder spezielle Klassen 113
4.3 Gastschüler in einer anderen Schule 113
4.4 Fragen, die die Entscheidung erleichtern können 114

5 Besondere Probleme im pädagogischen Alltag 115

5.1 Der Umgang mit Fremd- und Autoaggressionen 115
Folgen von Aggressionen bei anderen Personen 115
Folgen für den aggressiven Schüler im AS 115
Was sind Aggressionen? 116
Bewertung von Verhalten 116
Erlernt oder angeboren? 117
„Normale“ und „besondere“ Aggression 117
Aggressivem Verhalten vorbeugen 118
Der Umgang mit Aggressionen 120
Formen aggressiven Verhaltens und Regeln zum Umgang 124
Kontrolle der Ergebnisse 131
Notfallmaßnahmen 133
5.2 Die Zusammenarbeit mit den Eltern 133
Formen der Elternarbeit 134
Besondere Kinder – besondere Eltern? 134
Mögliche Auswirkungen auf die Beziehung zwischen Eltern und Kind 136
Was bringen Eltern in die Elternarbeit ein? 138
Die Pädagogen 139
Kompetenzbereiche von Pädagogen und Eltern 140
Wie Elternarbeit funktionieren kann 140
Typische Probleme in der Zusammenarbeit
von Eltern und Pädagogen 141
Ein Elterngespräch führen 145
5.3 Pubertierende Schüler im AS 147
Alles ist langweilig 148
Impulse werden schlecht kontrolliert 148
Das Einfühlungsvermögen verschlechtert sich 150
Hormonschwankungen 150
Körperhygiene 150
Der Freundeskreis 150
Epilepsie 151
Psychische Erkrankungen 151
5.4 Auffälliges Sexualverhalten 155

Literatur 157
Sachregister 168


Auf der Homepage des Ernst Reinhardt Verlages (www.reinhardt-verlag.de) finden Sie bei der Darstellung dieses Buches eine Checkliste zur Aufnahme eines Schülers im AS sowie eine Checkliste für die Verhaltensbeobachtung im DIN-A4-Format zum Download