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Schulklassen verstehen
Soziologische und gruppenanalytische Perspektiven auf Interaktionen in der Schule
Anke Kerschgens, Inge Schubert
Beltz Verlag
EAN: 9783779985983 (ISBN: 3-7799-8598-5)
167 Seiten, paperback, 15 x 23cm, Juni, 2025
EUR 28,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Das Buch ermöglicht ein Verstehen von Gruppendynamiken in Schulklassen. Es bietet mit kompaktem Wissen und spannenden Fallbeispielen neue Perspektiven auf Gruppenphänomene wie das Entstehen von Zusammengehörigkeit, aber auch von Vorurteilen, Spaltungen und destruktiven Konflikten. Dabei nehmen die Autorinnen Kinder- und Jugendlichengruppen in den Blick, die Beziehung zwischen Lehrkraft und Gruppe und die Arbeit mit Elterngruppen. Mit einem soziologischen und gruppenanalytischen Verständnis von Gruppen stellt der Band ein hilfreiches Handwerkszeug für die Arbeit mit Schüler_innen zur Verfügung.
Anke Kerschgens, Dr. phil., Soz. M.A., lehrt als Professorin für Psychologische Grundlagen der Sozialen Arbeit an der Fliedner-Fachhochschule in Düsseldorf. Sie hat eine Gruppenanalytische Weiterbildung und ihre Arbeitsschwerpunkte sind Entwicklungspsychologie, Familie und Psychoanalytische Pädagogik.
Prof. Dr. Inge Schubert lehrte und forscht an der Fliedner-Fachhochschule Düsseldorf und der Goethe-Universität Frankfurt in den Fachgebieten psychologische Grundlagen der Sozialen Arbeit, Bildung und Erziehung, Familien- und Jugendsoziologie und Sozialpsychologie sowie in den Schulpraktischen Studien. Sie ist Gruppenanalytikerin und Gruppenlehranalytikern.
Rezension
Schulklassen sind nicht einfach eine Ansammlung von Individuen, sondern bilden eigenständige Gruppen mit entsprechenden gruppendynamischen Prozessen nach innen und nach außen. Für Lehrkräfte ist das Verstehen solcher Gruppendynamiken überaus hilfreich, um (ihre) Schulklassen besser zu erfassen. Gruppen können Halt und Schutz geben, Gruppen können aber auch Angst machen und Orte destruktiver Prozesse sein. Wie Dynamiken in Gruppen verstanden werden können und wie Gruppenleitungen einen guten Umgang mit schwierigen Affekten und Konflikten finden können, ist das Thema dieses Buches. Mit einem soziologischen und gruppenanalytischen Verständnis von Gruppen stellt der Band ein hilfreiches Handwerkszeug für die Arbeit mit Schüler_innen zur Verfügung. Das Buch erläutert Gruppendynamiken in Schulklassen wie Zusammengehörigkeit, Vorurteile, Spaltungen, Ausgrenzungen und destruktive Konflikte. Fallbeispiele machen solche Gruppenphänomene anschaulich.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Schule | Schulklasse | Interaktionen | Gruppendynamik | Lehrkräfte | Beziehung | Erziehungswissenschaft | Gruppe | Schüler | Konflikt | Zusammengehörigkeit | Kinder | Jugendliche | Soziologie | Lehre | Eltern
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 9
2 Welche Bedeutung haben Gruppen für das Zusammenleben? Soziologische Perspektiven auf Gruppen 12
2.1 Formelle und informelle Gruppen in der Schulklasse 15
2.2 Die Themen einer Generation, ein Hintergrund des Gruppengeschehens 16
2.3 Gruppen und neuere gesellschaftliche Prozesse: Individualisierung und neue Medien 17
2.4 Gruppenbildung, Einschluss, Ausschluss und Diskriminierung 20
2.5 Identitätsbildung in Gruppen 28
2.6 Normalitätszwänge, Normierung und Interaktion in Gruppen 30
2.7 Milieu und Geschlechterverhältnisse in Gruppen – Fallbeispiel Moritz 33
2.8 Forschungen zu Gruppendynamik und Intergruppenkonflikten 40
3 Fallbeispiel: Der kaputte Fußball 43
3.1 Die Protagonist*innen 43
3.2 Die Szene: Der kaputte Fußball 45
3.3 Auf der Hinterbühne des Schulalltags 46
3.4 Zur Bedeutung der Eröffnung von Räumen jenseits der Vorderbühne 48
3.5 Zuschauereffekt und Vorurteil 49
3.6 Sozialpsychologische Perspektiven und Gruppendynamik 50
3.7 Gruppenpsychologische Perspektiven – (Prä)adoleszente innerpsychische Konflikte 52
3.8 Soziale Identität – Geschlechterverhältnisse – Gruppe – Schule 54
3.9 Aushandlungen um die soziale Rangordnung: Geschlechterinszenierungen der Jungen 55
3.10 Dynamik und Entwicklung der Gruppe 56
3.11 Die Gesellschaftliche Ebene – Wechselwirkungen soziale Ungleichheit – Bildungsungleichheit 57
4 Gruppen in der Institution Schule: Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern 61
4.1 Schule als Institution in der Gesellschaft 61
4.2 Die Schulklasse als Gruppe: nicht freiwillig da? 66
4.3 Interaktionen zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen 68
4.4 Die Gruppe der Lehrer*innen 78
4.5 Die Eltern als Gruppe 81
5 Fallbeispiel: Der Schulkiosk 84
5.1 Beziehungsmatrix Lehrerin – Gruppe 86
5.2 Blick auf die Institution und deren Umgang mit Normen 88
6 Kinder- und Jugendlichen-Gruppen – Entwicklungsperspektiven 92
6.1. Kindergruppen 93
6.2 Kindergruppen im Grundschulalter 95
6.3 Gruppen mit Präadoleszenten 100
6.4 Exkurs: Der Möglichkeitsraum, „potential space“ in der Entwicklung von Kindern und
Jugendlichen 102
6.5 Gruppen in der Adoleszenz 104
6.6 Emerging Adulthood: Gruppen junger Erwachsener 108
7 Das dynamische Geschehen in Gruppen – gruppenanalytische Perspektiven 110
7.1 Wirkkräfte in Gruppen 110
7.2 Identität und Zugehörigkeit im Aushandlungsprozess der Gruppe 112
7.3 Konzepte zur gruppenanalytischen Leitung 114
7.4 Grundmuster und Haltungen von Gruppen nach Bion 115
7.5 Verständnis der Matrix einer Gruppe als zentrale gruppenanalytische Perspektive 116
7.6 Perspektiven auf Bindung und Bindung in Gruppen 118
7.7 Perspektiven des Mentalisierungskonzepts 121
7.8 Destruktive Prozesse in Gruppen: Umgang mit Angst und Aggression in Gruppendynamiken 125
7.9 Das Konzept des „inneren Rassismus“ 132
7.10 Prosoziale und antisoziale Dynamiken 134
8 Fallbeispiel: Die bevorstehende Klassenfahrt 136
8.1 Die Schüler*innen 137
8.2 Die Klassenratsstunde 139
8.3 Psychodynamische und gruppendynamische Perspektive 142
8.4 Entwicklungspsychologische Perspektive 145
8.5 Perspektiven zur Gruppenleitung 146
8.7 Handlungsmöglichkeiten für Lehrkräfte und andere Gruppenleiter*innen 148
9 Schluss 150
10 Anhang: Angebote für Lehrer*innen 155
10.1 Supervision und Balintgruppe 155
10.2 Fort- und Weiterbildung 157
Die Autorinnen 159
Literatur 160
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