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Schulentwicklung gestalten Theorie und Praxis von Schulinnovation
Schulentwicklung gestalten
Theorie und Praxis von Schulinnovation




Ewald Kiel, Sabine Weiß (Hrsg.)

Kohlhammer
EAN: 9783170302532 (ISBN: 3-17-030253-1)
213 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2016, 15 Abb., 14 Tab.

EUR 35,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Schule verändert sich, weil sich die Welt verändert, auf die sie vorbereiten möchte. Dabei muss Schulentwicklung sorgsam austariert werden zwischen Veränderung, Anpassung und Konservatismus, um nicht kurzfristigen gesellschaftlichen Trends zu folgen. Heute steht die Veränderung der Schule unter dem Zeichen, möglichst vielen Menschen, unabhängig von ihren kognitiven, emotionalen und physischen Voraussetzungen, ein Maximum der Teilhabe an der Welt zu ermöglichen. Das Buch fragt nach dem Rahmen der Schulentwicklung zwischen Verordnung, Autonomie der Einzelschule und gesetzlichen Bestimmungen. Die wichtigsten Felder schulischer Innovation werden detailliert umrissen: die gewaltpräventive Schule, die gesunde Schule, die partizipativ-inklusive Schule, die interkulturelle Schule, die Ganztagsschule und schließlich die Konturen einer neuen Lernkultur in einem innovierten Unterricht. Darüber hinaus werden exemplarische Abläufe von Schulentwicklungsprozessen, Gelingensbedingungen und mögliche Stolpersteine aufgezeigt.

Professor Dr. Ewald Kiel hat den Lehrstuhl für Schulpädagogik an der Ludwig-Maximilians Universität München.

PD Dr. Sabine Weiß ist dort Akademische Oberrätin.
Rezension
Bei der Gestaltung von Schulentwicklung, die derzeit in aller Munde ist, sind nach Auffassung der Herausgeber folgende fünf Fragen von grundlegender Relevanz: 1. Wann ist es notwendig, Schule zu
innovieren, um möglichst vielen Menschen, unabhängig von ihren kognitiven, emotionalen oder physischen Voraussetzungen, ein Maximum an Teilhabe an dieser Welt zu ermöglichen? 2. Was sind sinnvolle Veränderungsprozesse? 3. Wie ist der Prozess einer solchen Veränderung konkret in einer Schule zu gestalten? 4. Was könnte Innovation von Schule fördern? 5. Was könnte die Innovation von Schule behindern? Dies sind die zentralen Fragen, auf die das vorliegende Buch Antworten geben möchte. Dabei ist zu berücksichtigen: 1. Die Innovation von Schule kann durch übergeordnete Instanzen verordnet werden. 2. Die Innovation von Schule kann auf Initiative der in der Schule und an der Schule beteiligten Akteure geschehen. 3. Die Innovation von Schule findet immer im Rahmen gesetzlicher Vorgaben statt. 4. Die Innovation von Schule ist an Ideen der Aufklärung gebunden; es geht immer, um die Definition Klafkis zu gebrauchen, um Selbstbestimmungsfähigkeit, Mitbestimmungsfähigkeit und Solidaritätsfähigkeit. - Die Beiträge in diesem Band versuchen dieses Feld der Transformation und Innovation von Schule im Kontext der oben genannten Fragen und
Prinzipien zu erschließen.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 11
Ewald Kiel und Sabine Weiß

Was Sie in diesem Buch erwartet 11
Zum Aufbau dieses Buches 12
Literatur 15

Schulentwicklung heute – eine theoretische Skizze 16
Wolf-Thorsten Saalfrank

1 Schule als lernende Institution 17
2 Entwicklung der Unterrichts- und Lernkultur bzw. Unterrichtsqualität 19
3 Umgang mit Diversität 20
4 Verantwortung übernehmen 21
5 Multiprofessionelle Zusammenarbeit verschiedener Bildungsakteure 22
6 Schulleben und Schulprogramm 24
7 Fazit 27
Literatur 27

Erfolgreiche Gestaltung des Schulentwicklungsprozesses: Modelle – Begleitung – Akteure 30
Gabriele Kurz und Sabine Weiß

1 Wo beginnt Schulentwicklung? Der Treibstoff eines Entwicklungsprojekts – Zug und Druck 31
2 Wie gelingt Schulentwicklung? Leitfragen und Schritte 33
2.1 Wo stehen wir? Die Analyse der Ausgangssituation 33
2.2 Wohin wollen wir? Der Prozess der Zielbestimmung 34
2.3 Wie kommen wir ans Ziel? Die Entwicklung eines Handlungsplanes 38
2.4 Wie gelingt die Umsetzung? Arbeitsorganisation, Reflexion und kleine Schritte 39
3 Unterstützung von außen: Externe Prozessbegleitung nach dem Serpentinenmodell 40
4 Wer kann den Entwicklungsprozess wie voranbringen? Ein Blick auf die Akteure und ihre Rollen 44
4.1 Die Schulleitung als Dreh- und Angelpunkt 45
4.2 Die Steuergruppe als Koordinator und Ansprechpartner 47
4.3 Die Mitglieder des Lehrerkollegiums in verschiedenen Rollen und Funktionen 49
5 Stolpersteine im Schulentwicklungsprozess erkennen und überwinden 52
Literatur 54

Die gewaltpräventive Schule 56
Eva Steinherr

1 Theoretische Grundlegung 57
1.1 Zur Definition von Gewalt 57
1.2 Konstruktive Konfliktbewältigung als zentraler Bestandteil von Gewaltprävention 59
1.3 Autoritative Erziehung (Autonomieerziehung) als Grundlage der Gewaltprävention – Stärkung von Empathie-, Reflexions- und Dialogfähigkeit ohneVerzicht auf vernünftige Grenzsetzungen 61
1.4 Der systemische Ansatz der Gewaltprävention 64
2 Zur Praxis gewaltpräventiver Erziehung: Beispiele schulischer Gewaltpräventionsprogramme 67
2.1 Systemischer Vergleich der gewaltpräventiven Ansätze 67
2.2 Das Streitschlichter-Programm (Peer-Mediation) 68
2.3 Die Sozialwirksame Schule 71
2.4 Das Anti-Cybermobbing-Programm Medienhelden 75
3 Stolpersteine auf dem Weg zu einer gewaltpräventiven Schule 77
3.1 Mangelnde Bereitschaft, sich mit der Gewaltproblematik auseinanderzusetzen 77
3.2 Mangelnde Umsetzung des Schulprogramms in der alltäglichen Praxis 78
3.3 Beschränkung der persönlichen Autonomie 78
3.4 Die Schwierigkeit der Einhaltung einer autoritativen Erziehung 79
Literatur 79
Internet-Adressen 81

Gesunde Schule 82
Philipp Schlotter

1 Grundbegriffe 83
1.1 Gesundheit 83
1.2 Gesundheitsförderung und Prävention 84
2 Gesundheitstheoretische Ansätze 85
2.1 Konzept der Salutogenese 85
2.2 Konzept des Empowerment 86
3 Gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen in Deutschland 87
3.1 Subjektive Gesundheit und Beschwerden von Kindern und Jugendlichen 87
3.2 Gesundheits- und Risikoverhalten von Kindern und Jugendlichen 89
4 Gesundheitliche Situation von Lehrkräften in Deutschland 91
4.1 Gesundheitszustand und Beschwerden von Lehrkräften 91
4.2 Belastungsfaktoren und gesundheitsförderliche Aspekte des Lehrerberufs 92
4.3 Ressourcen wenig belasteter Lehrkräfte 92
5 Gesundheitsförderung in der Schule 93
5.1 Der Setting-Ansatz 93
5.2 Rechtliche Rahmenbedingungen 94
5.3 Das Konzept der guten gesunden Schule 95
6 Konkrete Maßnahmen und Handlungsfelder auf dem Weg zu einer gesunden Schule 96
6.1 Phasen auf dem Weg zur guten gesunden Schule 96
6.2 Projekte und Initiativen 98
6.3 Ernährung – Fallvignette 1 101
6.4 Körperliche Aktivität – Fallvignette 2 102
6.5 Suchtprävention – Fallvignette 3 103
6.6 Lern- und Arbeitsplatzgestaltung/Ergonomie – Fallvignette 4 103
6.7 Gesundheits- und Stressmanagement/Entspannung – Fallvignette 5 104
7 Stolpersteine auf dem Weg zur gesunden Schule 105
Literatur 107
Internet-Adressen 112

Die partizipativ-inklusive Schule 113
Sabine Weiß

1 Partizipation, Demokratie, Inklusion: drei Begriffe – ein Gedanke 114
1.1 John Dewey als Ausgangspunkt für Partizipation, Demokratie-Lernen und Inklusion 114
1.2 Ausgewählte Positionen und Programme in der Tradition Deweys 115
1.3 Fazit: Der gemeinsame Ausgangspunkt partizipativer, demokratischer und inklusiver Konzepte für Schulentwicklung 118
2 Auf dem Weg zu einer partizipativen Schule: Vorgehen und Kontexte 119
2.1 Vorgehen – ein Prozess des Aushandelns 119
2.2 Kontexte und Inhalte – Was soll entwickelt werden? 121
3 Stolpersteine 129
Literatur 131
Internet-Adressen 135

Die interkulturelle Schule 136
Ewald Kiel

1 Herausforderungen interkultureller Schulentwicklung 137
2 Die Notwendigkeit interkultureller Schulentwicklung 139
3 Ziele interkultureller Schulentwicklung 141
4 Die Umsetzung interkultureller Schulentwicklung 144
4.1 Rahmenmodell der Umsetzung 144
4.2 Die systemische Öffnung von Schule im Hinblick auf Interkulturalität 149
4.3 Wie man beginnt! 153
5 Stolpersteine 157
Literatur 158
Internet-Adressen 160

Schulentwicklung zur Ganztagsschule 162
Markus Kollmannsberger

1 Ganztagsschule – Begriff und Entwicklungsstand in Deutschland 163
2 Begründungslinien, Forschungsbefunde und Qualität ganztägiger Schulorganisation 166
2.1 Begründungslinien 166
2.2 Forschungsbefunde 168
2.3 Qualität von Ganztagsschule 169
3 Schulentwicklung zur Ganztagsschule 170
4 Handlungsebenen und Gestaltungsimpulse 173
4.1 Rhythmisierung und Zeitgestaltung 174
4.2 Lehr-Lernarrangements und Fördermaßnahmen 175
4.3 Gestaltung von Mittagsverpflegung undFreizeitangeboten 177
4.4 Kooperation mit außerschulischen Partnern 178
4.5 Raumgestaltung 178
5 Stolpersteine bei der Entwicklung zur Ganztagsschule 179
Literatur 181
Internet-Adressen 184

Unterricht innovieren: Perspektiven der Unterrichtsentwicklung im Zeichen der neuen Lernkultur 185
Annika Braun, Kathrin Buyse und Marcus Syring

1 Perspektiven der Unterrichtsentwicklung 186
1.1 Die Entwicklungsperspektive: Unterricht innovieren 186
1.2 Die Verhältnisperspektive: Das Wechselspiel von Organisations-, Unterrichts- und Personalentwicklung 187
1.3 Die Ursachenperspektive: Gründe und Motive für Unterrichtsentwicklung 187
1.4 Die Zielperspektive: Die neue Lernkultur inSpannungsfeldern des Unterrichts 189
1.5 Die Akteursperspektive: Beteiligte am Entwicklungsprozess 197
2 Die Prozessperspektive: Gestaltung von Unterrichtsentwicklung 198
2.1 Stand im Kollegium erheben 198
2.2 Gemeinsames Unterrichtsbild entwickeln 199
2.3 Methoden-, Inhalts- und Aufgabenrepertoire des Kollegiums überprüfen und weiterentwickeln 200
2.4 Gemeinsame Unterrichtsvorhaben planen und durchführen 203
2.5 Unterrichtsprozess und seine Ergebnisse evaluieren 204
3 Die Bedingungsperspektive: Stolpersteine, Gegenmaßnahmen und Gelingensbedingungen 206
Literatur 209
Internet-Adressen 211

Autorinnen und Autoren 213