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Sabina Rekonstruktion einer Recherche
Sabina
Rekonstruktion einer Recherche




Wiebke Elzel

Textem
EAN: 9783864852909 (ISBN: 3-86485-290-0)
416 Seiten, hardcover, 16 x 24cm, Juli, 2023

EUR 44,00
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Wer war Sabina von Steinbach? Ihr Name wird als große Künstlerin des Mittelalters immer wieder erwähnt, bislang ist die Identität der Tochter des Erwin von Steinbach jedoch nicht geklärt. Wiebke Elzel dokumentiert die Suche nach der wahren Identität Sabinas nun in einem detailliert verfassten Bericht, der die Forscherin (vermutlich ein Alter Ego der Autorin, genannt "W.") quer durch Deutschland und den Osten Frankreichs führt, wo die legendäre Sabina vielleicht gewirkt haben soll. Dabei spielen Museums- und Archivbesuche, Ortsbegehungen in Orten namens "Steinbach", Bibliotheksrecherchen und das häusliche Arbeitszimmer W.'s eine entscheidende Rolle. Von großer Wichtigkeit sind zudem die Notizbücher, in das W. Beobachtungen, Erkenntnisse und Fortschritte hineinschreibt. Aus ihnen werden zahlreiche Textstücke (in kleiner grüner Schrift) abgedruckt. Mit größerer (schwarzer) Schrifttype sind die Reiserouten und übergeordnete Beobachtungen verfasst. Die Tonlage schwankt zwischen sachlicher-wissenschaftlicher und ironischer Sprachhöhe, was die Lektüre besonders reizvoll macht.
Zahlreiche Abbildungen ergänzen den ausführlichen Recherchebericht, der den Leser schnell in die Gedankenwelt W.'s führt. "Unterwegs", also während der Lektüre, lernt man einerseits unglaublich viel über die intuitive Herangehensweise W.'s, ihre Beharrlichkeit und ihren festen Willen, alles Erfahrbare über Sabina von Steinbach in Erfahrung zu bringen und andererseits über das Mittelalter und seine bis in die neueste Zeit reichenden Auswirkungen und Verästelungen.
Es handelt sich hier weder um einen Roman noch um einen Reisebericht noch um eine wissenschaftliche Abhandlung, sondern es ist vielmehr eine aus vielerlei Genres gewonnene Mixtur, die vor allem als rundum gelungen und als Kunstwerk bezeichnet werden kann.
J. Groß, www.lbib.de
Verlagsinfo
Wer war Sabina von Steinbach?

Folgt man ihrer Darstellung auf dem Figurenfries im Treppenhaus der Alten Nationalgalerie in Berlin, war sie eine bedeutende mittelalterliche Bildhauerin. Jedoch, wahrscheinlich hat es sie nie gegeben. Warum ist sie dennoch, als einzige Künstlerin überhaupt, Ende des 19. Jahrhunderts in jenen zentralen Fries berühmter Persönlichkeiten aufgenommen worden?

Von dieser Frage ausgehend, begannen umfangreiche Recherchen in Bibliotheken, Archiven, Museen, Kirchen und anderen Orten in Deutschland und Frankreich. Widersprüchliche Aussagen und seltsame Theorien aus mehr als vier Jahrhunderten wurden zusammengetragen. Das vorliegende Buch zeichnet diese Suche nach, Irr- und Umwege eingeschlossen. Die eigenwillige Erzählstruktur fordert Lesegewohnheiten heraus und verbindet unterschiedliche Disziplinen: Es ist Bildende Kunst, es ist eine literarische Narration, es ist ernsthafte Recherche und undisziplinierte Forschung.

Die Suche nach der Künstlerin Sabina umspannt mehrere Jahrhunderte und verliert doch nie den Bezug zur Gegenwart – es geht um Nationalismus und Repräsentation, Antisemitismus, Geschlechterrollen, das Wechselspiel von Fakten und Fiktionen, sowie um Geschichte(n) als in die Gegenwart reichende Spuren und deren Einfluss auf das Individuum.

Entstanden ist ein feministisches Manifest für das 21. Jahrhundert, welches mit entschieden subjektiver Haltung unterschiedliche Perspektiven analysiert.
Inhaltsverzeichnis
I Berlin 24 Alte Nationalgalerie
II Straßburg 34 Münster, Musée de l’Œuvre
Notre-Dame, Europaviertel
III Colmar 50 Musée Unterlinden
IV Karlsruhe 58 Kunsthalle
V Mainz 66 Wissenschaftliche
Stadtbibliothek
VI Nördliche Vogesen 84 Pfälzer Wald
VII Karlsruhe 96 Badische Landesbibliothek
Lesesaal Sammlung
VIII Steinbach 108 Stadt Baden-Baden
IX Donaustauf 124 Walhalla
X München 138 Bayerische Staatsbibliothek,
Lascaux
XI Heidelberg 146 Universitätsbibliothek
Handschriftenlesesaal
XII Heidelberg 160 Universitätsbibliothek
Hauptlesesaal
XIII Steinbach am Glan 176 Rheinland-Pfalz
XIV Straßburg 186 Münster Südquerhausportal
XV Straßburg 194 Musée de l’Œuvre Notre-Dame
XVI Maginot-Linie 214 Fort de Schoenenbourg
XVII MontSainte-Odile 224 Hohenbourg
XVIII Steinbach 244 Rheinland-Pfalz, Saarland,
Hessen, Baden-Württemberg, Elsass
XIX Steinbach 260 Elsass
XX Steinbach 272 Rheinland-Pfalz, Saarland,
Hessen, Baden-Württemberg, Elsass
XXI Berlin 292 W.s Arbeitszimmer
XXII Bamberg 310 Domplatz
XXIII Berlin 324 W.s Arbeitszimmer
XXIV Straßburg 336 Bibliothèque nationale
et universitaire
XXV Berlin 362 Alte Nationalgalerie
Bildlegende 375
Die Herren