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    | Rote Linien Wie das Bundesverfassungsgericht die Demokratie schützt 
 
 
 Susanne Baer
 Herder Verlag
 EAN: 9783451074066 (ISBN: 3-451-07406-0)
 384 Seiten, paperback, 12 x 20cm, September, 2025
 
EUR 22,00alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext Wie entscheidet Karlsruhe?
 Ein Blick ins Innere des Bundesverfassungsgerichts
 
 
 
 Das Bundesverfassungsgericht ist eine deutsche Ikone – mit »Karlsruhe« verbinden die meisten eine mächtige Institution, der die Menschen vertrauen. Das Grundgesetz, das hier verhandelt wird, ist unsere Verfassung - es geht uns alle etwas an. Aber wie funktioniert das Gericht, wie wird entschieden?
 
 
 
 Susanne Baer war Richterin des Bundesverfassungsgerichts. In diesem Buch erzählt und erklärt sie, was dort getan wird.
 
 Rezension Ein Buch über das Bundesverfassungsgericht und dazu noch von einer Juristin geschrieben? Da werden viele erst einmal ein eher fachbezogenes und im "Juristendeutsch" verfasstes, daher schwer allgemeinverständliches und inhaltlich sprödes Werk erwarten.
 Weit gefehlt! Die ehemalige Verfassungsrichterin Susanne Baer zeigt, dass es auch anders geht. Dem Nicht-Juristen, also dem "einfachen" Bürger, die höchste deutsche Entscheidungsinstanz in Verfassungsangelegenheiten näher zu bringen, macht sich die Autorin mit dem vorliegenden Werk zur Aufgabe.
 Nicht zu Unrecht verweist sie darauf: Die Verfassung geht uns alle an! Mit anderen Worten: Ein Buch für uns alle - denn es geht um unsere Grundrechte, um unsere Freiheit, nicht zuletzt um den Schutz der Demokratie!
 
 Inhaltlich geht es um eine allgemein interessante und gut verständliche Darlegung, welche Rolle das höchste deutsche Gericht als Hüterin unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung spielt. Dabei geht es nicht nur um den Ablauf eines Verfahrens und die sich hieraus ergebende Rechtsprechung, es wird detailliert geschildert, wie in den Senaten und Kammern gearbeitet und entschieden wird. Ziel ist es stets, dass die Richter möglichst zu einem Konsens gelangen und einstimmig entscheiden; das gelingt nicht immer, ist aber dennoch der Regelfall.
 Klar wird auch, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit eine Beschwerde zugelassen wird. Das Bundesverfassungsgericht entscheidet endgültig und setzt in seiner "Schiedsrichterfunktion" rote Linien (daher der Titel des Buches).
 Dies wird anhand konkreter Fälle eindrucksvoll unterlegt.
 
 Die Lektüre des vorliegenden Buches war für mich erhellend und hat den Blick auf "Karlsruhe" in klares Licht gerückt. Susanne Baer beeindruckt durch ihre ruhige und verständliche Art zu erklären ebenso wie durch ihre innere Klarheit und ihr tiefes demokratisches Verständnis. Als ehemalige Verfassungsrichterin schreibt sie mit großer fachlicher Autorität, aber ohne Pathos. Ihre Überzeugung: Das Gericht ist fester Bestandteil demokratischer Gewalten(ver-)teilung, die unabdingbar ist und nicht zur Diskussion gestellt werden kann.
 Kritisch ließe sich allenfalls anmerken, dass Baers Argumentationen in weiten Teilen (verständlicherweise) institutionenzentriert ausfallen und an der ein oder anderen Stelle fast ein wenig lehrbuchhaft erscheinen.
 Nichts desto trotz: Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um ein absolut lesenswertes Plädoyer für die Rechtsstaatlichkeit, in dem das Bundesverfassungsgericht eine hervorragende Stellung als juristische und nicht zuletzt auch als moralische Instanz einnimmt!
 
 Dietmar Langusch, Leserbibliothek.de
 
Verlagsinfo Wer bewacht unsere Demokratie?
 Das Bundesverfassungsgericht ist eine deutsche Ikone – mit »Karlsruhe« verbinden die meisten eine mächtige Institution, der die Menschen mehr vertrauen als der Regierung oder sogar der Bundeswehr. Die Grundrechte, die hier verhandelt werden, gehen uns alle etwas an. Doch wer die roten Roben trägt und wie entschieden wird, ist weithin unbekannt.
 Dieses Buch erzählt davon, anschaulich und persönlich, aus Sicht einer ehemaligen Richterin nach zwölf Jahren im Amt. Wie funktioniert das Gericht tatsächlich? Wie stellt es sicher, dass alle gehört werden? Und wie finden acht ganz unterschiedliche Persönlichkeiten auch bei großen Kontroversen zum Konsens? Wie schützt also das Verfassungsgericht die Demokratie – und warum müssen wir es schützen?
 
 Susanne Baer, Prof. Dr. Dr. h c. mult., geb. 1964, war zwölf Jahre lang Richterin des Bundesverfassungsgerichts. Heute lehrt sie an der Humboldt-Universität zu Berlin, hat dort die Clinic für Grund- und Menschenrechte und das Institut für Recht und Gesellschaft ins Leben gerufen, und engagiert sich - auch in London, Toronto, Ann Arbor, Wien - für mehr Wissen über Recht.
 
Inhaltsverzeichnis Warum dieses Buch?   7
 Kein blindes Vertrauen: von Akten und Beratungen   15
 Das Beratungsgeheimnis   22
 Besondere Gerichte, weltweit   24
 Ein unabhängiges "Bürgergericht"   31
 Ein weltweit guter Ruf   36
 Eine weltoffene Praxis   39
 Verfassungsgerichte und Verfassungsrecht   44
 Kein Wunschkonzert   55
 Verteilte Macht   58
 Herausforderungen   65
 Gefahren   71
 Auf den Konsens kommt es an   80
 
 Die Idee: ein spezielles Gericht   83
 Ein starkes "Nie wieder"   84
 Wovor das Grundgesetz schützt   87
 Europäisch verbunden   91
 Wieso Karlsruhe?   100
 Die roten Roben   102
 
 Die Menschen: Vielfalt   105
 Auch dieser Wille geht vom Volke aus   106
 Die Wahlen   108
 Sehr verschiedene "Juristen"   114
 Auch das Persönliche zählt   118
 Die Unbefangenheit   122
 Haltung ist gefragt   128
 Nicht nur Stilfragen   135
 Und warum acht?   137
 
 Die Praxis: die Pforte, die Akten und der Hund   139
 Der Alltag   141
 Die Entscheidungen: Beschluss und Urteil, letztes Wort   165
 
 Kontroversen konkret   185
 Klimaschutz oder: Auch künftig ein bisschen Freiheit   190
 Migration oder: Tatsächliche Menschenrechte   218
 Überleben oder: Die Coronakrise für das Grundgesetz   235
 Sicherheit und Freiheit oder: Was zumutbar erscheint   235
 Der Sozialstaat oder: Menschenwürde konkret   279
 Gleichheit oder: Vom Umgang mit Vorurteilen   303
 Demokratie oder: Was hier wer zu sagen hat   341
 
 Demokratie also   378
 
 Wenn Sie mehr wissen möchten   379
 
        
        
        
        
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