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Quälgeister und ihre Opfer Mobbing unter Kindern - und wie man damit umgeht
Quälgeister und ihre Opfer
Mobbing unter Kindern - und wie man damit umgeht




Francoise D. Alsaker

Verlag Hans Huber
EAN: 9783456839202 (ISBN: 3-456-83920-0)
323 Seiten, kartoniert, 16 x 23cm, April, 2003

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Mobbing ist eine besondere Form von Gewalt, die sich systematisch gegen bestimmte Opfer richtet. Dieses Buch ist weltweit das erste, das sich mit diesem Phänomen sowohl im Schul- als auch im Vorschulalter befasst und gleichzeitig konkrete umsetzbare Empfehlungen zur Prävention bietet.

Im Mittelpunkt des ersten Teils stehen die Hauptmerkmale, die Formen und die Erfassung von Mobbing. Ergebnisse aus der internationalen Forschung und aus zwei neuen eigenen Studien zu Mobbing unter Kindern und Jugendlichen zwischen fünf und sechzehn Jahren werden in integrierter Form dargestellt. Wie reagieren die "Zuschauer"? Welche Kinder mobben? Wer sind die typischen Opfer dieser Quälgeister? Was kennzeichnet diejenigen, die sowohl mobben als auch gemobbt werden (sog. Täter-Opfer)? Welche Rolle spielen familiäre und gesundheitliche Hintergründe, wie sind soziales Verhalten, Befindlichkeit und Selbstwert dieser Kinder einzuschätzen? Elegant verknüpft die Autorin die Ergebnisse der Forschung mit der Praxis. Im letzten Teil stellt sie das Berner Präventionsprogramm gegen Gewalt im Kindergarten und in der Schule (Be-Prox) vor, zusammen mit konkreten Umsetzungsempfehlungen. Dieses Programm hat sich seit Jahren in der alltäglichen Arbeit bewährt.



Interessenten: Das Buch richtet sich an alle Personen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, also an Fachpersonen, die präventiv gegen Mobbing vorgehen wollen - z. B. Psycholg(inn)en, Sozialarbeiter(innen), Erzieher(innen) - ebenso wie an Eltern oder Institutionen der Familienpolitik und Familienforschung.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 13

1. Mobbing als besondere Form der Gewalt 15
1.1 Was Mobbing ist und was es nicht ist 17
1.2 Erscheinungsformen 22
1.3 Merkmale der Mobbingepisoden 24
1.3.1 Erniedrigung 24
1.3.2 Schweigen 26
1.3.3 Hilflosigkeit der Opfer 27
1.3.4 Isolation der Opfer 27
1.3.5 Die Passivität der anderen Kinder 28
1.3.6 Die Passivität der Erwachsenen 28
1.3.7 Mobbing macht Spaß 30
1.4 Mobbing – ein soziales Phänomen 30
1.4.1 Die Situation 30
1.4.2 Die Rollen 31
1.4.3 Was bring das Mobbing der Täterschaft 32
1.4.4 Soziale Ansteckungsgefahr 34
1.4.5 Unangebrachte Toleranz der Erwachsenen 35
1.5 Mobbing – ein Muster 36

2. Die Erfassung von Mobbing 39
2.1 Eigenberichte mit Hilfe von Fragebögen 39
2.2 Beobachtungen 42
2.3 Nennungen durch Gleichaltrige 43
2.3.1 Durchführung der Kinderinterviews in der Berner Studie 45
2.3.2 Kategorisierung der Kinder aufgrund der Nennungen 46
2.3.3 Weitere Informationen zu Mobbingepisoden 49
2.4 Mobbing aus der Sicht der Kindergärtnerinnen/Lehrpersonen 50
2.4.1 Interview 50
2.4.2 Fragebogen mit Angaben zu jedem Kind 50
2.5 Befragung der Eltern 53
2.6 Kategorisierung der Kinder aufgrund unterschiedlicher
Informationsquellen 53
2.7 Kinder und Kindergärten der Berner Kindergartenstudie 57
2.7.1 Beschreibung der Stichprobe 57
2.7.2 Strukturelle Bedingungen im Kindergarten 57

3. Verbreitung und Formen von Mobbing 59
3.1 Die Verbreitung von Mobbing in der Schule 60
3.2 Verbreitung von Mobbing im Kindergarten 61
3.2.1 Wie viele Kinder sind beteiligt 61
3.2.2 Wie oft kommt Mobbing vor? 65
3.2.3 Unterschiede zwischen den Kindergärten 66
3.3 Bevorzugte Orte und Situationen 67
3.4 Geschlechtsunterschiede in der Verteilung von Mobbingrollen 69
3.5 Altersunterschiede in der Rollenverteilung 70
3.6 Formen des Mobbings 71
3.6.1 Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen 74
3.6.2 Altersunterschiede 75
3.7 Was Eltern über die Mobbingvorfälle im Kindergarten wissen 76
3.8 Ausblick 77

4. Reaktionen der Kinder und Erwachsenen 81
4.1 Was fühlt ein Kind, wenn es geplagt wird? 82
4.2 Unmittelbare Reaktionen der betroffenen Kinder 83
4.2.1 Aussagen der Eltern 83
4.2.2 Aussagen der Kindergärtnerinnen zu den Reaktionen
der Kinder 85
4.2.3 Meldung von Plagevorfällen: „Petzen“ versus „Hilfe holen“ 87
4.2.4 Wer soll das Mobbing stoppen? 88
4.2.5 Können Opfer das Mobbing effizient stoppen? 89
4.3 Wie reagieren die nicht direkt betroffenen Kinder
auf Plagevorfälle 92
4.3.1 Aussagen der Kinder 92
4.3.2 Aussagen der Kindergärtnerinnen 93
4.4 Wie nehmen die Kinder die Reaktionen der Kindergärtnerin
wahr? 95
4.5 Was sagen Kindergärtnerinnen selbst zu ihrem Umgang
mit Mobbing 96
4.5.1 Umgang mit konkreten Vorfällen 96
4.5.2 Unsicherheit der Kindergärtnerinnen 99
4.5.3 Wie greifen die Kindergärtnerinnen ein? 101
4.5.4 Wie gehen die Kindergärtnerinnen mit den Opfern um? 104
4.5.5 Wie gehen die Kindergärtnerinnen mit den Tätern um? 105
4.6 Ausblick 106

5. Familiärer Hintergrund und körperliche und
gesundheitliche Faktoren 107

5.1 Der familiäre und sozioökonomische Hintergrund 108
5.1.1 Aggressive Kinder: Täterinnen, Täter und Täter-Opfer 108
5.1.2 Passive Opfer 112
5.1.3 Was können die Familien der Täter und der Opfer tun? 113
5.2 Körperliche und gesundheitliche Faktoren 114
5.2.1 Körperliche Stärke 114
5.2.2 Behinderungen, Störungen und Auffälligkeiten 116
5.3 Ausblick 119

6. Das Verhalten und die soziale Einbettung in der Klasse 121
6.1 Das Verhalten in der Gruppe 122
6.1.1 Soziale Kompetenz und prosoziales Verhalten 122
6.1.2 Aggressives und prahlendes Verhalten 127
6.1.3 Durchsetzungsvermögen 129
6.1.4 Rückzug 131
6.2 Beziehungen zu den Gleichaltrigen 133
6.2.1 Spielkameraden und Freundschaften 133
6.2.2 Beliebtheit in der Klasse 135
6.3 Schulrelevantes Verhalten 138
6.4 Zusammenfassung und Ausblick 141

7. Selbstwert und Körperbild 145
7.1 Die Bedeutsamkeit der sozialen Beziehungen für den
Selbstwert 146
7.2 Der verheerende Einfluss von Mobbing auf den Selbstwert 148
7.2.1 Selbstwert von passiven und aggressiven Opfern und
von Tätern 149
7.2.2 Mobbing und Selbstwert über die Zeit 151
7.2.3 Der Selbstwert der Mitschülerinnen und Mitschüler 152
7.2.4 Mobbing und Einschätzung der schulischen Kompetenzen 153
7.3 Körperbild 155
7.3.1 Körperbild und Mobbing im Schulalter 156
7.3.2 Körperbild und Mobbing im Kindergartenalter 157
7.4 Ausblick 160

8. Befindlichkeit der involvierten Kinder 163
8.1 Internalisierende Probleme 163
8.1.1 Ängstlichkeit 164
8.1.2 Depressive Tendenzen 166
8.1.3 Körperliche Beschwerden 168
8.1.4 Mögliche Spätfolgen internalisierender Symptome 170
8.2 Externalisierende Probleme 172
8.2.1 Aggressives Verhalten 172
8.2.2 Normbruch und Delinquenz 173
8.2.3 Mögliche Folgend es externalisierenden Problemverhaltens 175
8.3 Zusammenfassung und Ausblick 178

9. Grundlagen der Prävention von Mobbing 181
9.1 Präventionsrelevante Erkenntnisse und ihre Implikationen 182
9.1.1 Mobbing hat schwere Folgen für alle 182
9.1.2 Plagen ist ein Muster 183
9.1.3 Orte der Mobbingvorfälle 183
9.1.4 Mobbing lohnt sich 184
9.1.5 Opfer können sich schlecht wehren 184
9.1.6 Opfer haben keine Unterstützung 185
9.1.7 Kinder nehmen Mobbing wahr 185
9.1.8 Mitverantwortung aller 185
9.1.9 Die Hälfte der Kinder ist nicht direkt involviert 186
9.2 Grundlegende Werte 186
9.2.1 Respekt 187
9.2.2 Individuelle Unterschiede 188
9.2.3 Menschen- und Kinderrechte 190
9.2.4 Zivilcourage 192
9.3 Grundsteine der Prävention von Mobbing 193
9.3.1 Sensibilisierung 193
9.3.2 Handlungsfähigkeiten der Lehrpersonen stärken 194
9.3.3 Offene und direkte Kommunikation ohne Schuldzuweisung 195
9.3.4 Grenzen setzen und handeln 196
9.3.5 Die Nicht-Betroffenen einbeziehen 198
9.3.6 Zusammenstehen 198

10. Das Berner Präventionsprogramm gegen Gewalt im
Kindergarten und in der Schule – Be-Prox 201

10.1 Besonderheiten des Programms Be-Prox 202
10.1.1 Flexibilität 202
10.1.2 Ganzheitlich und realistisch 203
10.1.3 Lehrpersonen im Zentrum 203
10.1.4 Transparenz und Zusammenarbeit 204
10.1.5 Arbeit in Gruppen 205
10.1.6 Prävention als Prozess 205
10.1.7 Kontakt mit den Eltern 206
10.2 Praktische Durchführung von Be-Prox 207
10.3 Die wichtigsten Schritt und Inhalte von Be-Prox 209
10.3.1 Erste Sitzung: Sensibilisierung 209
10.3.2 Zweite Sitzung: Mobbing thematisieren und Regeln
besprechen 212
10.3.3 Dritte Sitzung: Regeleinführung und Durchsetzung 214
10.3.4 Vierte Sitzung: Mitverantwortung der nicht aktiv
beteiligten Kinder 217
10.3.5 Fünfte Sitzung: Körpererfahrung und konkrete
Zielsetzungen 219
10.3.6 Sechste Sitzung: Konsolidierung durch eigene
Zielsetzungen 221
10.3.7 Siebte Sitzung: Regeldurchsetzung und Verstärkung 222
10.3.8 Achte Sitzung: Rückblick und Ausblick 224

11. Wirkung des Berner Präventionsprogramms 227
11.1 Wie die Wirkung des Programms geprüft wurde 228
11.1.1 Auswahl der Kindergärtnerinnen 229
11.1.2 Dringlichkeit der Prävention 232
11.1.3 Befragung der Kinder 232
11.1.4 Befragung der Kindergärtnerinnen 233
11.1.5 Zur Interpretation der Ergebnisse 234
11.2 Implementierung der Elemente des Programms 235
11.2.1 Die Mitverantwortung aller 235
11.2.2 Befindlichkeitsaustausch 237
11.2.3 Regeln im Kindergarten 239
11.2.4 Kinder grenzen sich ab 241
11.2.5 Verbesserung des Gruppenklimas 243
11.2.6 Stärkung der prosozialen Verhaltensformen 244
11.3 Einstellungs- und Verhaltensänderung 245
11.3.1 Handlungsmöglichkeiten 247
11.3.2 Zusammenarbeit mit den Eltern 251
11.4 Änderungen in der Häufigkeit von Plagen und
Viktimisierung 252
11.4.1 Kindergärtnerinnenansicht 252
11.4.2 Die Berichte der Kinder 254
11.5 Reaktionen, Wissen und Handlungsfähigkeit der Kinder 255
11.6 Ausblick 256

12. Umsetzung in der eigenen Klasse und Schule 259
12.1 Sensibilisierungsphase 261
12.1.1 Persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema 261
12.1.2 Wissen vertiefen 262
12.1.3 Beobachtung 263
12.1.4 Ressourcen 265
12.1.5 Motivation aufrecht erhalten 266
12.2 Mobbing mit den Schülerinnen und Schülern thematisieren 267
12.2.1 Schriftliche Befragung 268
12.2.2 Verschiedene Einstiegsmöglichkeiten 268
12.2.3 Erlebnisse und Reaktionen der Schülerinnen und Schüler 270
12.2.4 Stellung beziehen 270
12.2.5 Informationsinhalte 270
12.3 Verhaltenskodex/Regeln 271
12.3.1 Zusammenarbeit Schülerinnen und Schüler und der
Lehrpersonen 271
12.3.2 Positive und negative Sanktionen definieren 273
12.3.3 Zivilcourage – Eingreifen und Hilfe leisten 275
12.3.4 Individuelle Gespräche 276
12.4 Soziale Fertigkeiten 277
12.4.1 Soziale Wahrnehmung 277
12.4.2 Konfliktlösung 278
12.4.3 Empathie- Einfühlungsvermögen 278
12.4.4 Durchsetzungsvermögen 279
12.5 Körperbewusstsein 280
12.6 Kommunikationskanäle schärfen 281
12.7 Positive/spannende Aktivitäten für alle 282
12.8 Verbesserter Kontakt mit Eltern 283
12.9 Schlusswort 283

Anhang A 287
Anhang B 305
Anhang C 309
Anhang D 313

Literatur 315