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Psychoanalyse Eine Einführung in die Psychologie unbewusster Prozesse
Psychoanalyse
Eine Einführung in die Psychologie unbewusster Prozesse




Peter Kutter, Thomas Müller

Klett-Cotta
EAN: 9783608944372 (ISBN: 3-608-94437-0)
431 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 16 x 24cm, 2008, gebunden mit Schutzumschlag, mit 16 Abbildungen

EUR 34,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Peter Kutter, Prof. Dr. med., ist Facharzt für Psychotherapeutische Medizin und Lehr- und Kontrollanalytiker der Deutschen Psychoanalytischen...

Thomas Müller, Dr. phil., ist als Psychoanalytiker in Hanau niedergelassen. Er ist Mitherausgeber des »Forum der psychoanalytischen Psychosentherapie«.



Die Psychoanalyse ist seit ihrer Gründung durch Freud vor 100 Jahren umstritten, hat Kritik ebenso erfahren wie Abweichungen und Weiterentwicklungen. Das Buch schildert die bewährten traditionellen Grundlagen ebenso wie die wesentlichen neueren Strömungen der letzten Jahre. Damit umfasst es den gesamten Kernbereich der Psychoanalyse, ihre spannende Geschichte, ihre Position in der Landschaft der Wissenschaften, ihre Entwicklungspsychologie einschließlich der Ergebnisse der Säuglingsforschung, die Symbolisierungstheorie, die Traumlehre, die Krankheitstheorie und bietet einen Überblick über ihre vielfältigen Anwendungen. Das Ideal der psychoanalytischen Methode wird dabei genauso gewürdigt, wie die begrenzende Realität psychotherapeutischen Handelns respektiert wird.
Rezension
Das 20. Jahrhundert gilt vielen als das Jahrhundert Sigmund Freuds und der durch ihn begründeten Psychoanalyse. Sein Werk hat vielfältige Spuren in allen Lebensbereichen, in Kunst und Wissenschaft, hinterlassen und die Annahme unbewußter Handlungsgründe, die unser Verhalten und Erleben prägen, wird heutzutage kaum mehr ernsthaft bestritten. Dieses Buch gibt einen systematischen Überblick über die Theorie und Praxis der zeitgenössischen Psychoanalyse. Ihre geschichtlichen Wurzeln werden ebenso dargestellt wie die aktuellen Weiterentwicklungen und der lebendige Dialog mit den Nachbarwissenschaften. Und natürlich wird auch die grundlegende Frage gestellt, ob Psychoanalyse überhaupt eine Wissenschaft ist (vgl. Kap. 3). Psychoanalyse ist aber keineswegs nur eine Krankheitslehre (vgl. Kap. 7) und ein diagnostisches Verfahren (vgl. Kap. 8), sondern wesentlich ein Therapieverfahren (vgl. Kap. 9). Psychoanalyse ist auch eine Entwicklungs- (vgl. Kap. 4) und Persönlichkeitstheorie (vgl. Kap. 6), eine Methode, individuell Verdrängtes oder gesellschaftlich Tabuisiertes bewußtzumachen. Dieses Buch erläutert die Anfänge der Psychoanalyse, ihre Grundlagen und Ziele und informiert über die wichtigsten Schulen und Strömungen, die sich inzwischen aus ihr entwickelt haben.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Eine Einführung in die Psychologie unbewusster Prozesse
Verständlich und übersichtlich: Psychoanalyse auf den Punkt gebracht

Das Buch gibt einen systematischen Überblick über die Theorie und Praxis der zeitgenössischen Psychoanalyse. Ihre geschichtlichen Wurzeln werden ebenso dargestellt wie die aktuellen Weiterentwicklungen und der lebendige Dialog mit den Nachbarwissenschaften.

Stimmen zum Buch:

»Die Monografie ist gut verständlich geschrieben, mit vielen klinischen Vignetten angereichert. Mannigfache Querverweise und vor allem die konzisen, (...), thematisch (...) in sich geschlossenen Kapitel ermöglichen auch einen Seiteneinstieg und machen das Buch als Lehrtext und Nachschlagewerk für den Anfänger wie auch den Spezialisten interresant.«
Aglaja Stirn (Deutsches Ärzteblatt, 6. Juni 2008)
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 13

I. Die Psychoanalyse - eine Konflikttheorie 17

1. Alltägliche Konflikte 17
2. Konflikte im Spiegel der Literatur 18
3. Konflikte im Spiegel des Films 19

II. Die Psychoanalyse - eine spannende Geschichte 23

1. Wurzeln in Naturwissenschaft, Literatur und Philosophie 23
1.1 Vorläufer 23
1.2 Die naturwissenschaftliche Wurzel 24
1.3 Die hermeneutische Wurzel 25
2. Die Gründer 26
2.1 Freud und Abraham 26
Freud - der Gründer 26
Karl Abraham - der zweite Mann an der Basis 28
3. Die Abtrünnigen 28
3.3 Alfred Adler 28
3.2 Wilhelm Stekel 29
3.3 C. G.Jung 29
4. Wechselnde Akzente 30
4.1 Ich-Psychologie und Abwehrlehre 30
4.2 Sdndor Ferenczi, Michael Balint und die Budapester Schule 32
4.3 Erik H. Erikson und die Identitätstheorie 33
4.4 Rene A. Spitz und die frühe Mutter-Kind-Beziehung 34
4.5 W. Ronald Fairbairn — eine echte Alternative zur Triebtheorie 35
4.6 Margret S. Mahler - die psychische Geburt 36
4.7 Edith Jacobson - das Selbst und die anderen 39
5. Aktuelle Richtungen 40
5.1 Die aktuelle Bedeutung Melanie Kleins 40
5.2 Wüfred R. Bion - nicht weniger aktuell 42
5.3 Donald W. Winnicott — die dritte Gruppe neben Freud und Klein-Bion 45
5.4 Heinz Kohut und die Selbstpsychologie — ein vierter Weg neben Freud, Klein-Bion und Winnicott 46
5.5 Intersubjektivismus und Relational Psychoanalysis - die Synthese? 50

III. Die Psychoanalyse - eine Wissenschaft? 53

1. Wissenschaftsgeschichte 53
2. Natur- und Geisteswissenschaften 54
3. Interpretative Wissenschaften 55
4. Hermeneutik und Phänomenologie 56
5. Wissenschaftstheorie 59
6. Emanzipatorische Wissenschaften 61
7. Die Psychoanalyse - schillernd wie ein Chamäleon 61
8. Die Psychoanalyse - eine Humanwissenschaft 62
9. Die Psychoanalyse - eine Wissenschaft ganz besonderer Art 64
10. Interdisziplinarität 68
11. Pädagogik, Soziologie und Theologie 70
12. Psychoanalyse an der Universität 71

IV. Die Psychoanalyse - eine Entwicklungspsychologie 73

1. Übersicht 73
2. Seelische Struktur und Objektbeziehungen 74
2.1 Die Sicht Freuds 74
2.2 Die Melanie-Klein-Schule 75
2.3 Ich-Psychologie und Objektbeziehungstheorie 78
3. Das narzisstische System 80
4. Otto Kernberg 82
5. Säuglingsforschung 84
5.1 Joseph D. Lichtenberg 84
5.2 Daniel N. Stern 86
5.3 Martin Domes 90
6. Bindungstheorie und Psychoanalyse 91
7. Mentalisierung und Affektregulierung 92
8. Neurobiologie 96

V. Die Psychoanalyse - eine Lehre vom Traum 101

VI. Die Psychoanalyse - eine Persönlichkeitstheorie 105

1. Sexualität - das bekannte Markenzeichen der Psychoanalyse 105
2. Der Mensch, von Trieben beherrscht - die klassische Triebtheorie 105
3. Aggressivität und Gewalt 109
4. Traditionelle Persönlichkeitsmodelle 111
4.1 Das topographische Modell 111
4.2 Das Strukturmodell 113
4.3 Charaktertypen - spezielle Persönlichkeitstheorie 120
5. Geschlechtsidentität 126
5.1 Grundsätzliches für beide- Geschlechter 126
5.2 Weibliche Geschlechtsidentität 132
5.3 Männliche Geschlechtsidentität 137
5.4 Homosexualität 140
5.5 Rolle und Funktion des Vaters 145
Das Vaterproblem 145
Männer als Väter 146
Vaterschicksale 148
Vatersehnsucht 150
6. Emotionalität und Körperlichkeit - die psychoanalytische Affekttheorie 152
6.1 Die menschlichen Leidenschaften 152
6.2 Moderne Affekttheorie 153
6.3 Körperlichkeit 156
7. Seelische Verletzungen - die psychoanalytische Traumatheorie 157
7.1 Klassische Sicht 157
7.2 Moderne Perspektiven 159
8. Seelische Vernachlässigung führt zu strukturellen Defiziten 165
8.1 Überblick 165
8.2 Unordnung und frühes Leid 166
8.3 Strukturelle Defizite - wo bleibt die vertraute Psychodynamik? 168
9. Selbstliebe - psychoanalytische Narzissmustheorie 169
9.1 Klassische Theorie 169
9.2 Moderne Weiterentwicklungen 170
10. Moderne Objektbeziehungstheorien 175

VII. Die Psychoanalyse - eine Krankheitslehre 183

1. Allgemeine Neurosenlehre 183
1.1 Angst und Abwehr 183
1.2 Der Weg zum Symptom - Konflikt, Regression, Fixierung und Kompromissbildung 186
2. Spezielle Neurosenlehre 190
2.1 Der geheimnisvolle Sprung ins Körperliche 190
Konversionsneurose 190
Wunscherfullungs- und Rachetyp 191
Gesellschaftliche Faktoren 192
Moderne Aspekte 193
2.2 Die Zwangsneurose 195
Klassische Aspekte 195
Psychodynamik 196
Zwei Fallbeispiele aus Freuds Praxis 196
Zwei aktuelle Beispiele aus der Praxis 198
Moderne Aspekte 199
2.3 Die Phobie 201
Klassische Aspekte 201
Spezielle Phobien 201
Ödipale Dynamik 202
Fallbeispiel 202
Moderne Aspekte 203
2.4 Neurotische Depression 204
Symptomatik 204
Psychogenese 204
Psychodynamik 207
Der depressive Prozess 208
2.5 Die Angstneurose 210
Symptomatik 210
Psychodynamik 211
Aktuelle Hypothesen 212
2.6 Die Hypochondrie 213
Ein einheitliches Syndrom 213
Spezielle Perspektiven 214
3. Allgemeine Theorie der Persönlichkeitsstörungen 216
3.1 Unterschiedliche Strukturniveaus 216
3.2 Psychotische Persönlichkeitsstruktur 220
4. Narzisstische Persönlichkeitsstörungen 220
4.1 Geschichte 220
4.2 Die Sage von Narziss 221
4.3 Narzisstische Persönlichkeitsstörungen 222
4.4 Moderne Perspektiven 224
Fallbeispiel 225
5. Borderline-Störungen 226
5.1 Symptomebene und Struktur 226
5.2 Abwehrebene 227
5.3 Typisch gestörte Objektbeziehungen 228
5.4 Traumen in der Vorgeschichte 231
Fallbeispiel 232
5.5 Eine exotische Seltenheit - Die multiple Persönlichkeit 233
6. Psychosomatische Störungen 234
6.1 Klassische Aspekte 234
6.2 Funktionelle Störungen 235
6.3 Organwahl 236
6.4 Existenzielle Angst und Basiskonflikt 237
6.5 Körpersprache 237
6.6 Der »Kampf um den Körper« und drei wichtige Interaktionsmuster 238
6.7 Moderne Aspekte 240
6.8 Der psychosomatische Prozess 242
6.9 Magersucht — eine häufige und bedrohliche Erkrankung 244
6.10 Koronare Herzerkrankung und Herzinfarkt 245
7. Delinquenz, antisoziale Persönlichkeitsstörung, Dissozialität 246
7.1 Gesellschaftliche Aspekte 246
7.2 Individuelle Aspekte 247
8. Alkoholismus, Sucht und Drogenabhängigkeit 249
8.1 Alkoholismus 249
8.2 Sucht 252
8.3 Drogenabhängigkeit 253
9. Die Perversionen 256
9.1 Überblick 256
9.2 Die Perversion - eine aggressive Form von Liebe 257
9.3 Moderne Aspekte 258
9.4 Charakterstruktur 259
9.5 Struktumiveau 262
10. Die psychoanalytische Psychosenlehre 265
10.1 Die Anfänge bei Freud 265
10.2 Moderne Weiterentwicklungen 266
10.3 Ätiologie 271
10.4 Die schizophrenen Psychosen 273
Persönlichkeitsorganisation 273
Der psychotische Prozess 275
Strukturmerkmale und Abwehroperationen 277
Psychotische Objekte 280
Familiendynamik 282
10.5 Psychotische Depression 283
10.6 Manie 286
Psychodynamik 286

VIII. Die Psychoanalyse - ein diagnostisches Verfahren 289

1. Das psychoanalytische Gespräch 289
2. Das psychoanalytische »Interview« 290
2.1 Methode und Voraussetzungen 290
2.2 Die drei Ebenen 292
2.3 Fallbeispiel 292
2.4 Empirische Absicherung 300
3. Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD) 302

IX. Die Psychoanalyse - ein Behandlungsverfahren 303

1. Voraussetzungen 303
1.1 Voraussetzungen aufseiten des Analytikers 303
1.2 Voraussetzungen aufseiten des Patienten 304
2. Fragen der Indikation 305
3. Die psychoanalytische Situation 306
4. Der Rahmen 307
5. Das Ideal der psychoanalytischen Methode 309
5.3 Wunsch und Widerstand 309
5.2 Übertragung 311
Übertragung in der Sicht Freuds 312
Moderne Aspekte 313
5.3 Gegenübertragung 318
Definitionen 318
Moderne Aspekte 320
6. Analyse-Modelle - die Technikdebatte 323
6.1 Differenzielle Prozessmodelle 323
6.2 Die schulspezifische Technikdebatte 327
6.3 Therapeutische Implikationen bei strukturellen Defiziten 330
6.4 Moderne Divergenzen und Konvergenzen - die gegenwärtige Situation 332
7. Die Deutung 333
7.1 Timing 333
7.2 Verstehen und Erklären 333
7.3 Die sechs Erkenntnisschritte im inneren Dialog des Analytikers 335
7.4 Die Überprüfung der Triftigkeit der Deutung 339
8. Rekonstruktion oder Konstruktion - das ist hier die Frage 340
9. Empirische Psychotherapieforschung 343
10. Die Realität der psychoanalytischen Praxis 348
10.1 Psychoanalytische Psychotherapie 348
10.2 Psychoanalytische Kurztherapie 350
10.3 Psychoanalytische Gruppentherapie 351
Methode und Theorie 351
Schicht- und Prozessmodelle 353
Indikations- und Wirkfaktoren 356
Moderne Gruppenanalyse 356
10.4 Psychoanalytische Familientherapie 357
Methode und Theorie 357
Moderne Aspekte 357
Fallbeispiel 358
10.5 Weitere Anwendungen der Psychoanalyse 359
Anwendungen in der Medizin 359
Anwendungen in der Psychologie 360
Anwendungen in der Politik 362
Psychoanalytische Vorurteilsforschung und Minderheitenprobleme 363
Mitscherlichs Beiträge zur Psychoanalyse und Politik 364

Literaturverzeichnis 367
Sachregister 391
Personenregister 419