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Philosophisches Wörterbuch
Philosophisches Wörterbuch




Walter Brugger, Harald Schöndorf (Hrsg.)

Verlag Karl Alber
EAN: 9783495482131 (ISBN: 3-495-48213-X)
729 Seiten, hardcover, 14 x 22cm, November, 2010

EUR 39,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Bruggers "Philosophisches Wörterbuch" hat sich in 23 Auflagen über 80.000mal verkauft. Unter Federführung von Harald Schöndorf, wie Walter Brugger Professor an der Münchener Hochschule für Philosophie, wurde es nun vollständig überarbeitet. In Fortführung des bewährten Konzepts orientiert sich das neue Wörterbuch an der klassischen Tradition der Philosophie, deren Begrifflichkeit und Fragestellungen bis in die Philosophie der Gegenwart weiterwirken.

Eine Besonderheit des Wörterbuchs stellt der philosophiegeschichtliche Anhang dar, der in einer knappen und gut gegliederten Übersicht eine große Zahl wichtiger Denker von der Antike bis in die Gegenwart anführt und der von ihnen vertreten Richtung zuordnet.
Rezension
Walter Bruggers "Philosophisches Wörterbuch" erschien erstmals im Jahre 1947, bis in die 1970er Jahre erlebte das Werk des Professors an der Münchner Hochschule für Philosophie 22 Auflagen. Im Jahre 2010 legte Harald Schöndorf, Professor für Erkenntnislehre und Geschichte der Philosophie, ebenfalls tätig an der bayerischen Hochschule in der Trägerschaft der Jesuiten, eine Neubearbeitung des erfolgreichen Wörterbuchs vor. Im Vorwort erläutert Schöndorf die Merkmale dieses lexikographischen Werks im Unterschied zu anderen Wörterbüchern der Philosophie: Konzentration auf Begriffe und Fragestellungen der "großen philosophischen Tradition" sowie Verzicht auf "Spezialausdrücke" (S. 5), insbesondere aus der Bio-, Medizin- und Wirtschaftsethik. Insgesamt ist eine bewusste Distanz zu Neologismen gegenwärtiger philosophischer Diskurse erkennbar. Bei den Literaturhinweisen zu den einzelnen Artikeln wurde sich konzentriert auf "zwei Arten von Literaturangaben: Klassiker und heutige Literatur" (S. 6). Erwähnung verdient noch der stichwortartige "Abriss der Geschichte der Philosophie", der einen guten Überblick über die einzelnen Strömungen und deren Vertreter gibt. Eine vollständige Übersicht der einzelnen Repräsentanten der verschiedenen Schulen und Richtungen in der Philosophiegeschichte zu geben ist ein utopisches Unterfangen. So vermisst der Leser den einen oder anderen Denker, beispielsweise die Philosophin Susan Neiman.
Die Fokussierung auf genuin philosophische Begriffe in dem Werk ermöglicht dem Leser einen schnellen Zugriff auf Positionen und Einsichten der Philosophiegeschichte. Allerdings kommen dabei aktuelle Diskurse der Philosophie, wie sie oftmals in interdisziplinärer Verschränkung mit anderen Wissenschaften geführt werden, zu kurz. Zu nennen wäre hierbei die seit der Jahrtausendwende virulente Debatte zwischen Hirnforschern, Philosophen, Theologen, Juristen u.a. um die Frage, ob der Mensch einen freien Willen hat oder nicht. In dem "Philosophischen Wörterbuch" findet sich zwar ein Artikel zu dem Stichwort "Freiheit", angesichts der Bedeutung der klassischen Frage nach der Willensfreiheit vermisst der Leser aber einen eigenständigen Eintrag zu den Begriffen "Willensfreiheit" und "Handlungsfreiheit".
In den einzelnen Beiträgen des Wörterbuchs wird von den Autoren zunächst der jeweilige Begriff definiert und philosophiegeschichtlich eingeordnet, so dass auch der philosophische Laie sich philosophisches Wissen aneignen kann. Dass die Verfasser der Wörterbucheinträge auch ihre eigenen theologisch-philosophischen Positionen mit einfließen lassen, zeigt beispielsweise der Artikel "Freiheit", in dem es heißt: "Tatsache und Wesen der F. lassen sich positiv nur durch transzendentale Reflexion auf den (interpersonal vermittelten) Bezug menschlichen Handelns auf die Idee des Guten (der Gerechtigkeit usw., kurz: des mehr als bloß funktional Sinnvollen) erfassen." (S. 138f.)
Das Werk von Brugger/Schöndorf unterscheidet sich also von anderen eher sprachanalytisch, wissenschaftstheoretisch oder begriffsgeschichtlich konzipierten philosophischen Lexika, womit es die gegenwärtige philosophische Lexikographie bereichert. Wer sich einen schnellen fundierten Überblick über philosophische Begriffe, ihre philosophiegeschichtlichen Hintergründe und Fragestellungen verschaffen möchte, ist, unabhängig davon, ob er die theologischen und philosophischen Prämissen der Herausgeber teilt, mit der Neuausgabe des "Philosophischen Wörterbuchs" gut bedient.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Dieses Wörterbuch stellt die vollständige Überarbeitung des bekannten und bewährten von Walter Brugger herausgegebenen Wörterbuchs der Philosophie dar. Es orientiert sich an der klassischen Tradition der Philosophie, deren Begrifflichkeit und Fragestellungen bis in die Philosophie der Gegenwart weiterwirken. Es erklärt aber ebenso auch die gängigen Fachbegriffe des heutigen philosophischen Denkens. Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass die verschiedenen Bedeutungen des jeweiligen Ausdrucks voneinander unterschieden und erläutert werden. Die bei den Artikeln angegebene Literatur verweist (nach Möglichkeit) auf klassische Autoren, die das betreffende Stichwort behandelt haben, sowie auf heutige Literatur zum Thema. Neben den zahlreichen Hauptartikeln finden sich noch viele weitere Stichworte, bei denen auf die Artikel verwiesen wird, in denen sie erwähnt und behandelt werden. Eine Besonderheit des Wörterbuchs stellt der philosophiegeschichtliche Anhang dar, der in einer knappen und gut gegliederten Übersicht eine große Zahl wichtiger Denker von der Antike bis in die Gegenwart anführt und der von ihnen vertretenen Richtung zuordnet. Die verschiedenen Artikel sind zu einem großen Teil von Professoren der Münchener Hochschule für Philosophie verfasst.
Inhaltsverzeichnis
Verzeichnis der Autoren 9
Abkürzungen der Verlagsorte 10
Philosophisches Wörterbuch 13
Abriss der Geschichte der Philosophie 597
Namensregister 705