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Paradies
Roman
Die Originalausgabe erschien 1997 unter dem Titel "Paradise" bei Alfred A. Knopf, New York
Überarbeitete Neuausgabe 2025
Toni Morrison
Rowohlt
EAN: 9783499015571 (ISBN: 3-499-01557-9)
512 Seiten, hardcover, 13 x 19cm, Januar, 2025
EUR 26,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Übersetzt von: Thomas Piltz
Toni Morrisons großes Epos über eine von Rassismus und Bigotterie bedrohte Gruppe von Frauen und die Folgen der Versklavung.
Oklahoma, Mitte der siebziger Jahre: In einem verlassenen Kloster suchen Frauen, Schwarze und weiße, Zuflucht. Sie sind Ausgestoßene aus der amerikanischen Gesellschaft, die sich im Umbruch befindet, voller Gegensätze wie Rassismus und Bürgerrechtsbewegung, Misogynie und Feminismus, Individualismus und der Sehnsucht nach Zugehörigkeit. Das friedliche Leben im Kloster findet bald ein brutales Ende: Die Einwohner der benachbarten Stadt Ruby, Nachfahren ehemals versklavter Menschen, selbstgerecht und zutiefst patriarchal organisiert, nehmen Anstoß an der Freiheit und vermeintlichen Freizügigkeit der Frauen.
Nach Beloved und Jazz bildet Paradies den krönenden Abschluss von Toni Morrisons grandioser Trilogie über die Nachwirkungen der Versklavung in den USA. Ein so poetisches wie engagiertes literarisches Meisterwerk.
Toni Morrison (1931–2019) ist die bedeutendste afroamerikanische Autorin des 20. Jahrhunderts. Mit ihren Romanen erlangte sie Weltruhm, 1993 wurde sie als erste Schwarze Autorin mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. In ihrem Werk gab sie denjenigen eine Stimme, die zuvor nicht gehört worden waren: Schwarzen Frauen. Ihre Bücher sind heute noch genauso relevant wie bei erstem Erscheinen - höchste Zeit also, Morrison (wieder) zu lesen. Mit den Neuübersetzungen ihrer großen Romane, zeitgemäßen Covern und Begleittexten deutschsprachiger Autorinnen machen wir ihr Werk einer neuen Generation zugänglich und laden treue Leser:innen zur Relektüre ein.
Rezension
Der Rowohlt-Verlag gibt das Werk der 2019 verstorbenen Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison nach und nach in Hardcover-Neuausgaben heraus; hier ihr Roman "Paradies". Der zuerst 1997 unter dem Titel "Paradise" bei Alfred A. Knopf, New York erschienene Roman "Paradies" war der vorläufige Abschluß von Toni Morrisons großem Zyklus über die Geschichte der Schwarzen in den USA, den sie mit den Romanen "Menschenkind" (Beloved, 1987) und "Jazz" (1992) begonnen hatte, die aber de facto nur äußerst lose zueinander in Beziehung stehen: - "Menschenkind" (1987), der wohl bekannteste Roman der US-amerikanischen-Literaturnobelpreisträgerin, 1998 mit Oprah Winfre als Sethe verfilmt, beschreibt die Sklavenepoche und ihr Erbe für afroamerikanisches Leben. Den Kern der Erzählung bildet eine Zeitungsnotiz von 1851 über eine entflohene Sklavin, die zur Mörderin am eigenen Kind wird. Dabei geht es durchgängig um Wieder-Erinnern. - "Jazz" (1992) spielt im schwarzen Harlem der 1920er Jahre, wo der Jazz fernab der von Weißen besuchten Clubs im Alltag der schwarzen New Yorker gelebt, getanzt und verinnerlicht wird. - "Paradies" (1997), der erste Roman nach der Literaturnobelpreisverleihung, setzt sich mit der Frage auseinander, warum Utopie als paradiesischer Zustand immer auf Auserwähltheit, Ausgrenzung und Abtrennung gründet. Die fiktive schwarze Siedlung Ruby in Oklahoma steht für das vermeintliche Paradies. - Die US-amerikanische Schriftstellerin Toni Morrison (1931-2019) zählt zu den bekanntesten Schriftstellern der USA und zu den bedeutendsten Vertretern der afroamerikanischen Literatur; sie erhielt 1993 den Literaturnobelpreis. Sie thematisiert in ihren Romanen u.a. die Geschichte der Sklaverei, Rassenkonflikte und afro-amerikanische Identität.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
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