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Pantheon Geschichte der antiken Religionen
Pantheon
Geschichte der antiken Religionen




Jörg Rüpke

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406696411 (ISBN: 3-406-69641-4)
559 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 17 x 25cm, September, 2016, mit 60 Abbildungen

EUR 34,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Austausch des Menschen mit übernatürlichen Mächten ist weit älter als jene geordneten Formen, die wir heute Religion nennen. Welche Veränderungen die Beziehung zwischen Mensch und Gottheit von der frühen Eisenzeit bis zur Durchsetzung des Christentums in der Spätantike erfuhren und wie sich dabei Opfer, Kulte, Rituale und Heiligtümer gestalteten und wandelten, wird anschaulich dargestellt. Es weitet unsere Perspektive für die Eigenheit und Fremdheit aller Lebensbereiche einer nur scheinbar vertrauten Antike.

Dieses umfassende, reich bebilderte Werk zur Geschichte der antiken Religionen eröffnet einen neuen Zugang zur Alten Welt. Im Zentrum der faszinierenden Darstellung steht der Zeitraum vom Beginn des ersten Jahrtausends v. Chr. bis zur Ausbreitung des Christentums in der Spätantike. Ihr Autor, der international renommierte Religionswissenschaftler Jörg Rüpke, erzählt darin unter anderem von der Errichtung der ersten monumentalen Grabanlagen in Etrurien, von Tempelbauprojekten, von Priestern, Gläubigen und Ritualen, vom Kaiserkult und von den Versuchen Intellektueller, Religion in Wissen zu verwandeln. Er schaut, wo immer möglich, Frauen und Männern über die Schulter, die religiöse Erfahrungen in dunklen Heiligtümern oder vor Hausaltären machten, durch Gebet und Inschriften über den eigenen Tod hinaus in Erinnerung bleiben wollten oder beispielsweise nicht verstanden, warum ein neuer Gott von ihnen Verhaltensänderungen im Alltag erwartete. So eröffnet er seinen Leserinnen und Lesern das ungewöhnliche Panorama eines ebenso bedeutenden wie fremden Lebensbereichs der Antike — der gelebten antiken Religion.

Jörg Rüpke ist Professor für Religionswissenschaft und zudem stellvertretender Leiter des MaxWeber-Kollegs an der Universität Erfurt. Bei C.H.Beck ist von ihm lieferbar: Die 101 wichtigsten Fragen — Götter und Mythen der Antike (gemeinsam mit Ulrike Rüpke, 2010); Die Religion der Römer. Eine Einführung (2006).
Rezension
Dieses umfassende, reich bebilderte Werk zur Geschichte der antiken Religionen als mediterrane Religionsgeschichte führt aus einer Welt, in der man religiöse Rituale praktizierte, in eine Welt, in der man Religionen angehören konnte. Diese Veränderung ist nicht einfach. Es ist zu fragen, ob heute nicht in vielen Fällen eher von Kultur und kulturellen Unterschieden denn von der Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Religionen geredet werden muss. Die für die europäische Neuzeit charakteristische Institutionalisierung und konfessionelle und konfliktreiche Zuspitzung des Phänomens Religion in der Form von «Religionen» oder «Konfessionen», in denen man – und zwar gleichzeitig immer nur in einer – Mitglied sein kann, beruht nach Meinung des Autors auf den besonderen Konstellationen von Religion und Macht in der Antike und deren rechtlichen Kodifizierungen in der Spätantike.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Werk ist Teil der Reihe:
Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung
Dieses umfassende, reich bebilderte Werk zur Geschichte der antiken Religionen eröffnet einen neuen Zugang zur Alten Welt. Im Zentrum der faszinierenden Darstellung steht der Zeitraum vom Beginn des ersten Jahrtausends v. Chr. bis zur Ausbreitung des Christentums in der Spätantike.
Der international renommierte Religionswissenschaftler Jörg Rüpke erzählt hier unter anderem von der Errichtung der ersten monumentalen Grabanlagen in Etrurien, von Tempelbauprojekten, von Priestern, Gläubigen und Ritualen, vom Kaiserkult und von den Versuchen Intellektueller, Religion in Wissen zu verwandeln. Er schaut, wo immer möglich, Frauen und Männern über die Schultern, die religiöse Erfahrungen in dunklen Heiligtümern oder vor Hausaltären machten, durch Gebet und Inschriften über den eigenen Tod hinaus in Erinnerung bleiben wollten oder beispielsweise nicht verstanden, warum ein neuer Gott von ihnen Verhaltensänderungen im Alltag erwartete. So eröffnet er seinen Leserinnen und Lesern das ungewöhnliche Panorama eines ebenso bedeutenden wie fremden Lebensbereichs der Antike.

Pressstimmen:

"Dieses umfassende, reich bebilderte Werk zur Geschichte der antiken Religionen eröffnet einen Zugang zur Alten Welt."
Nürtinger Zeitung, 12. Oktober 2016
Inhaltsverzeichnis
I Eine Religions-Geschichte 13

1 Was heißt mediterrane Religionsgeschichte? 13
2 Religion 17
3 Facetten religiöser Kompetenz 22
Religiöses Handeln 23
Religiöse Identität 25
Religiöse Kommunikation 27
4 Religion als individuelle Strategie 33

II Medienrevolutionen im eisenzeitlichen Italien (9. – 7. Jh. v. Chr.) 35

1 Das Besondere 35
Religion der frühen Eisenzeit: Methodische Überlegungen 37
2 Der Übergang von der Bronzezeit zur Eisenzeit
im Mittelmeerraum 39
Der Raum 39
Entwicklungsmodelle und Entwicklungen 42
3 Deponierungen 46
4 Bestattungen 50
5 Götter, Bilder und Bankette 58
Bilder 59
Tempel und religiöse Differenzierung 63

III Religiöse Infrastruktur (7. – 5. Jh. v. Chr.) 67

1 Häuser für Götter 67
Innovation 69
Investitionen 72
2 Tempel und Altar? 75
Religiöse Kommunikation 76
3 Dynamiken des sechsten und fünften Jahrhunderts 84
Investition in Religion 91

IV Religiöse Praktiken (6. – 3. Jh. v. Chr.) 95

1 Körpereinsatz 95
Wessen Kopf ist das? 95
Im Gespräch bleiben 100
Gelübde 104
2 Sakralisierung 107
Klassifikationen 107
Strategien 108
3 Komplexe Rituale 111
Kalender 113
4 Erzählungen und Bilder 115

V Akteure: Aneignung und Gestaltung religiöser Praktiken (5. – 1. Jh. v. Chr.) 121

1 Heterarchie und Aristokratie 121
2 Priester 125
Jungfrauen der Vesta 127
Pontifices und Auguren 129
3 Distinktion 133
Priesterkarrieren 133
Tempelbau 137
4 Bankettkultur 142
Bacchus 145
5 Massenkommunikation 148
Spiele 148
Kriege 152
Krieg in Rom 156
6 Das Göttliche 161
Auspizien 163
Polisreligion 165

VI Reden und Schreiben über Religion (3. – 1. Jh. v. Chr.) 166

1 Schriftlichkeit von Ritual 166
Disciplina etrusca 168
2 Selbst- und Fremdbeobachtung 172
Mythen und Mythenkritik 174
3 Systematisierung 180
Geschichtsschreibung und Handreichungen 180
Wissen und Autorität 183
«Religion» 185

VII Verdoppelung von Religion in der augusteischen Sattelzeit (1. Jh. v. Chr. – 1. Jh. n. Chr.) 192

1 Restauration als Innovation 192
Augustus 194
Netzwerke 196
Rituale 201
Verknappung von Religion 204
2 Religion im Raum 205
Tempelbau 206
3 Verdoppelung von Religion 211
Münzen 212
Statuen und Kalender 213
Texte 215

VIII Gelebte Religion (1. – 2. Jh. n. Chr.) 218

1 Die Einzelnen in ihren Weltbeziehungen 219
2 Haus und Familie 223
Kombinationen 225
3 Religiöses Handeln lernen 230
4 Orte religiöser Erfahrung 233
Schlafzimmer 235
Gärten 236
Gräber 242
Grabprojekte 245
5 Hausgötter 255
Lares 258
6 Gelebte Religion statt Hauskult 262

IX Neue Götter (1. Jh. v. Chr. – 2. Jh. n. Chr.) 270

1 Rahmenbedingungen 270
2 Isis und Serapis 272
3 Augusti: Initiative 280
Institutionen 282
Kontrolle 290
Präsenz und Absenz 293
4 Das eigene Selbst 296
5 Resümee 299

X Experten und Anbieter (1. – 3. Jh. n. Chr.) 303

1 Religiöse Autorität 303
2 Expertinnen und Experten 307
3 «Öffentliche Priester» und religiöse Innovation 314
4 Prophetinnen und Visionäre 317
5 Religionsstifter 321
6 Veränderungen

XI Imaginäre und reale Gemeinschaften (1. – 3. Jh. n. Chr.) 335
1 Textgemeinschaften 337
Gruppenbildung durch Texte 340
Textualisierung von Religion 343
2 Erzählungen 347
Das Imperium Romanum als erzählerischer Rahmen 348
Biographische Schemata 350
Erzählerisches Diversifizieren und der Ausbau von Netzwerken 352
3 Historisierungen und der Ursprung des Christentums 356
Jüdische Kontexte 357
Die Erfindung des Christentums 362
4 Religiöse Erfahrungen und Identitäten 366

XII Grenzziehungen und Gemeinsamkeiten (3. – 4. Jh. n. Chr.) 371

1 Der Marktwert religiösen Wissens 371
2 Politische Akteure 376
Herrschaftsinteressen 378
3 Umgang mit Unterschieden 384
Bibelepik 388
4 Konkurrenzen 390

XIII Epilog 395

Anhang
Danksagung 400
Anmerkungen 402
Bibliographie 448
Bildnachweis 538
Register 539