lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Die Amerikanische Revolution Geburt einer Nation 1763-1815
Die Amerikanische Revolution
Geburt einer Nation 1763-1815




Michael Hochgeschwender

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406654428 (ISBN: 3-406-65442-8)
512 Seiten, paperback, 15 x 22cm, 2016, mit 28 Abbildungen und 7 Karten

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wer die USA und ihr spezifisches Sendungsbewusstsein verstehen will, muss zu ihrem Ursprungsmythos zurückgehen: zur Amerikanischen Revolution. Auf dem neuesten Stand der Forschung erzählt Michael Hochgeschwender, wie sich die nordamerikanischen Kolonien vom britischen Mutterland lösten und zeichnet dabei ein Bild der Revolution, das die gängigen Vorstellungen von Gut und Böse hinterfragt. Geschichte wird meist aus der Perspektive der Sieger geschrieben. Wer etwa Mel Gibson in dem Monumentalepos "Der Patriot“ britische Soldaten hinschlachten sieht, für den ist klar, dass freiheitsliebende Helden despotischen Besatzern gegenüberstanden. Doch tatsächlich war die Geschichte komplizierter. Nicht wenige der späteren Amerikaner hielten zu den Briten. Auch ging es den Aufständischen nicht nur um universalistische Ideale, sondern auch um ganz handfeste wirtschaftliche Interessen, wie etwa den Schmuggel oder den Raub von Indianerland. Schon bei ihrer Geburt hat die amerikanische Nation der Welt ein Janusgesicht gezeigt, das ihre Politik bis heute prägt.

Michael Hochgeschwender ist Professor für Nordamerikanische Kulturgeschichte, Empirische Kulturforschung und Kulturanthropologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Rezension
Z.Zt. angesichts des neuen US-amerikanischen Präsidenten Trump fällt es in mancherlei Hinsicht nicht eben leicht, Amerika zu verstehen ... Auch historisches Wissen wird hier womöglich nur bedingt Abhilfe schaffen; gleichwohl ist es notwendig, die (relativ kurze) US-amerikanische Geschichte zu kennen, um die USA besser zu begreifen. Jedenfalls gilt: Wer die USA und ihr spezifisches Sendungsbewusstsein verstehen will, muss zu ihrem Ursprungsmythos zurückgehen - zur Amerikanischen Revolution. Die Amerikanische Revolution war ein komplexes, mitunter widersprüchliches historisches Ereignis, ein Prozess, der lange vor dem Ausbruch der Gewalttätigkeiten 1774 begann und erst Jahrzehnte nach dem Frieden von Paris 1783, der den USA die Unabhängigkeit brachte, allmählich zu einem Ende kam. Historische Ereignisse aber sind beständig interpretationsbedürftig. Dabei leisten sie immer wieder auch Mythen Vorschub. Aus den Ereignissen von 1776 wurde alsbald ein Gründungsmythos konstruiert, der gleichzeitig nach innen im Zuge nationaler Integration und nach außen hegemonial nutzbar war.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:

"Fundierte und spannend geschriebene Monografie (...) lesenswert."
Alexander Weinlein, Das Parlament, 19. Dezember 2016

"Ein Fortgeschrittenenkurs für alle Amerikaversteher oder jene, die es werden wollen"
Ingo Hasewend, Kleine Zeitung, 14. November 2016

"Die bisher beste deutschsprachige Darstellung der Amerikanischen Revolution [...] Der Autor ist ein brillanter Analytiker, der souverän komplexe Zusammenhänge und große Entwicklungslinien skizziert"
Manfred Berg, FAZ, 12. November 2016

"Ein fundiertes Werk, das ein breites Verständnis für Vergangenheit und Gegenwart der USA erlaubt"
Moritz Holler, SWR2 Die Buchkritik, 8. November 2016

"Eine höchst interessante Lektüre"
Stephan Speicher, Süddeutsche Zeitung, 2. November 2016

"Brillantes [...] spannendes Buch"
Hannes Stein, Literarische WELT, 22. Oktober 2016

"Wer an dieser spannenden Zeit in der amerikanischen Geschichte interessiert ist, liegt mit der Wahl des Buches richtig."
Martin Kessler, Rheinische Post, 12. Oktober 2016

"Eine erfrischende Art des wissenschaftlichen Schreibens"
Tom Goeller, Deutschlandfunk, 10. Oktober 2016

"[a]uf dem neuesten Stand der Forschung"
Neues Deutschland, 18. Oktober 2016

"Eindrucksvoll"
Julian Weber, taz - die tageszeitung, 18. Oktober 2016
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Welche Revolution? Wessen Revolution? 7

I. 1763: Am Vorabend der Revolution

1. Die britischen Kolonien in Nordamerika 24
2. Der Siebenjährige Krieg und seine Folgen 51
3. Transatlantische Diskurslandschaften 75
4. Keine Verfassung ist auch eine Verfassung: Souveränität und Partizipation 101

II. Der Sturm zieht auf

1. Das Ende des wise and salutory neglect: Die Stamp-Act-Krise108
2. Gezeitenwechsel: Von den Townshend Duties zum Boston Massacre 134
3. Der Weg in die Gewalt: Von der Boston Tea Party nach Lexington und Concord 154
4. Der Sturm bricht los: Das erste Kriegsjahr 174

III. Der Orkan: Unabhängigkeit und Weltkrieg

1. Der Weg in die Unabhängigkeit 189
2. Die Streitkräfte im Unabhängigkeitskrieg 208
3. A World Turned Upside Down: Der Kriegsverlauf von 1776 bis 1781 232
4. Frieden und Unabhängigkeit 258

IV. Jenseits der Schlachtfelder: Eine Kulturgeschichte des Unabhängigkeitskrieges

1. Tross und Lagerleben 267
2. An der Schwelle zum Jenseits: Verwundung, Krankheit und Tod 280
3. Die Ökonomie des Krieges 288
4. Die Mütter der Revolution: Frauen im Krieg 297
5. Eine Gesellschaft zerfällt: Tories, Verräter und Neutrale 306
6. Die Revolution in der Revolution: Die schwarzen Amerikaner 319
7. Der längste Krieg: Die Revolution bei den Indianern 330

V. Aufräumen und Aufbauen: Die Nachwirkungen der Revolution

1. Die Geburtskrise: Institutionen und Identitäten 345
2. Der menschliche Makel: Politische Kultur, Parteien und Parteipolitik 386
3. Das Imperium im Wartestand: Expansion und Krieg gegen Großbritannien 405
4. Mythische Erinnerungen: Die Ära der Amerikanischen Revolution in der modernen Populärkultur 431

Schluss:
Tragik und Größe einer unvollendeten Nation 443

Anhang

Danksagung 451
Anmerkungen 453
Literaturverzeichnis 486
Bildnachweis 497
Karten 498
Register 506