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Opus Dei Mythos und Realität - Ein Blick hinter die Kulissen Aus dem Amerikanischen übersetzt von Bernardin Schellenberger

Die amerikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel
Opus Dei
Mythos und Realität - Ein Blick hinter die Kulissen


Aus dem Amerikanischen übersetzt von Bernardin Schellenberger



Die amerikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel

"Opus Dei" bei Doubleday (a division of Random House, Inc.), New York, 2005

John L. Allen

Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579069364 (ISBN: 3-579-06936-5)
495 Seiten, hardcover, 14 x 22cm, 2006

EUR 24,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Opus Dei: »eine geschlossene Gesellschaft« der Katholischen Kirche mit vordergründig reaktionärer Ideologie, sektenähnlicher Methoden und rechtsgerichteter politischer Interessen beschuldigt, von Päpsten abgesegnet, von Kritikern angegriffen und von zahlreichen skandalösen Gerüchten umrankt ...

Der amerikanische Journalist John L Allen betrachtet in diesem Buch das Opus Dei von allen Seiten und analysiert seine Historie und Entwicklung jenseits von Ideologie, Phantasie und Polemik. Er schreibt mit Klarheit und Präzision und lässt sich weder von Vorurteilen noch von Sensationslust leiten, sondern enthüllt auf sachliche Art gängige Mythen über die Katholische Kirche, den Vatikan und die Weltanschauung des Opus Dei.

Ein ausgesprochen spannend zu lesendes und höchst informatives Buch.



Opus Dei ist eine konservative katholische Organisation von Laien und Klerus, deren Mitglieder nach persönlicher christlicher Perfektion und nach Integration christlicher Ideale in ihre Arbeit und in die Gesellschaft streben. 1928 in Spanien gegründet, zählt Opus Dei heute ca. 84.000 Mitglieder (darunter 1.600 Priester) in 80 Ländern. Die Organisation ist schon lange Gegenstand kontroverser Diskussionen: Sie wurde der Geheimhaltung beschuldigt, kultähnlicher Praktiken, der Förderung eines rechtsextremen politischen Programms, aggressiver Rekrutierung und der Gehirnwäsche neuer Mitglieder sowie deren Isolierung von ihren Familien.

Seit Papst Johannes Paul II den umstrittenen Gründer des Opus Dei, Escrivá, 2002 heilig sprach, hat das »Werk Gottes« an Bedeutung gewonnen. Überdies wurde bekannt, dass ihm etliche berühmte Persönlichkeiten in leitenden bzw. einflussreichen Positionen angehören. Nicht zuletzt geriet Opus Dei durch den Bestseller-Roman »The Da Vinci Code« von Dan Brown in den Blick der Öffentlichkeit.



John L. Allen, Jr., ist Vatikan-Korrespondent des »National Catholic Reporter«, einer unabhängigen amerikanischen katholischen Wochenzeitschrift, Vatikan-Experte für CNN und das amerikanische National Public Radio. Er verfasst die wöchentliche Internet-Kolumne »The World from Rome« und ist Autor der erfolgreichen Bücher »All the Pope's Men«, »Conclave« und der Joseph-Ratzinger-Biografie.

Dem Autor wurde für seine Recherchen für das vorliegende Opus-Dei-Buch uneingeschränkter Zugang zu allen Zentren, bis zu den ranghöchsten Personen der Organisation und Einblick in die weltweiten Aktivitäten gewährt. Er führte Interviews mit ehemaligen Mitgliedern, in denen bislang unbekannte Hintergründe zutage kommen, hinterfragt die konservativen spirituellen Praktiken (bis hin zur Selbstgeißelung) und richtet seinen Blick besonders auf den Einfluss des Opus Dei in Politik, Wirtschaft und Bildungswesen.
Rezension
Spätestens der Bestseller-Roman »The Da Vinci Code« von Dan Brown (deutsch: "Sakrileg") hat die Organisation "Opus Dei" ("Werk Gottes") in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt, sicherlich aber auch schon die überraschende Heiligsprechung des umstrittenen Gründers des Opus Dei, Escrivá, im Jahre 2002 durch Papst Johannes Paul II. Dieses voluminöse Buch gibt einen umfassenden, seriösen und unpolemischen, aber auch nicht hyper-kritischen Einblick in die "Geheim"-Organisation des Katholischer Laienorden, der 1928 von Jose Maria Escriva de Balaguer (1902-1975) in Madrid gegründet wurde (und eine große personelle Affinität zur Regierung des spanischen Diktators Franco aufwies) und der heute ca. 84.000 Mitglieder, davon 1.600 Priester, in 80 Ländern hat. Opus Dei übt mit seiner Zielsetzung der Heiligung des Alltagslebens von Katholiken großen Einfluss auf Politik und Wirtschaft einiger Länder aus und wird kritisiert wegen seiner sektenähnlichen Methoden und seiner reaktionären Ideologie. Der Organisation werden Unterstützung von rechtsgerichteten Diktaturen, sektenähnliche Kontrollmechanismen, undurchsichtige Finanz- und Organisationsstruktur, eine konservative Theologie, die u.a. eine "Minderwertigkeit" von Frauen definiert, und aggressive Rekrutierungsmethoden vorgeworfen.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
- Analyse einer "geschlossenen Geheimgesellschaft".
- Unter die Lupe genommen: Gerüchte, Fakten, Praktiken.
- Die Quellen: Führende, Mitglieder; Ehemalige.
- Ein aktuelles »Grundlagenwerk« zu Opus Dei mit dem Blick von außen und innen.
- Die Wahrheit über Opus Dei - jenseits von Ideologie und Phantasie, Apologie und Polemik

»Stellen Sie sich Opus Dei vor als das `Guinness Extra Stout´ - ein starkes Bier von sehr ausgeprägtem Geschmack, der eindeutig nicht jedem liegt«. Der Journalist John Allen wagt einen interessanten Vergleich. Für seine Recherchen durfte er uneingeschränkt hinter die Kulissen dieses mysteriösen Geheimbundes blicken: Er besuchte die Zentren von Opus Dei, sprach mit Führenden und Mitgliedern, aber auch mit Menschen, die Opus Dei den Rücken gekehrt haben. Das Ergebnis ist ein wohl erstmalig objektives, sachliches und differenziertes Bild einer Organisation, deren Mitglieder »Gott in der Arbeit und im täglichen Leben suchen«. »Scharfe Kritiker der Organisation und diejenigen, die dramatische Enthüllungen erwarten, werden vielleicht enttäuscht sein. Doch die Leserinnen und Leser, die mehr über diese oft mysteriöse Organisation wissen wollen, werden Allens Buch über »Das Werk Gottes« höchst informativ finden.« Publishers Weekly Was ist Opus Dei - »Das Werk Gottes«?. - Katholischer Laienorden, 1928 von Jose Maria Escriva de Balaguer gegründet. - 84.000 Mitglieder, davon 1.600 Priester, in 80 Ländern. - Hat großen Einfluss auf Politik und Wirtschaft einiger Länder. - Kritisiert wegen seiner sektenähnlichen Methoden und reaktionären Ideologie. - In die Schlagzeilen geraten durch Dan Browns Thriller »Sakrileg« (Original: The Da Vinci Code, ab 18. Mai 2006 im Kino!)
Inhaltsverzeichnis
Einführung 11

Zwei Unterscheidungen 16
Verschwörungstheorien 20

ERSTER TEIL:
GRUNDLEGENDE FAKTEN

Erstes Kapitel: Ein erster Überblick über das Opus Dei 27

Wie man Mitglied wird 32
»Pfeifen«: die Bitte um Aufnahme 35
Die Zulassung 36
Die Oblation 36
Das Treueversprechen 37
Kategorien von Mitgliedern 37
Supernumerarier 38
Numerarier 39
Hilfsnumerarier 40
Assoziierte 41
Priester 41
Mitarbeiter 42
Die geografische Verteilung 43
Die Tätigkeiten der Mitglieder 46
Korporative Werke und eigenständige Initiativen 50
Die Rechtsform der Personalprälatur 54
Die Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz 56
Die Leitung 58
Der Generalkongress 61

Zweites Kapitel: Der Mensch Escrivá 62

Die Geschichte von Escrivá 63
Kontroverse Einschätzungen Escrivás 68
Escrivás Charakter 69
Escrivás Name 77
Escrivás Haltung gegenüber Franco 79
Escrivás Einstellung zum Zweiten Vatikanischen Konzil 85
Die Qualität des Denkens von Escrivá 88
Escrivás Einschätzung Hitlers 91
Escrivás persönliche Ausstrahlung 94
Zusammenfassung 98

ZWEITER TEIL:
DAS OPUS DEI VON INNEN

Drittes Kapitel: Das Ideal der Heiligung der Arbeit 101

Praktische Beispiele 105
Herausforderungen 110
Eine katholische Form des Calvinismus? 115

Viertes Kapitel: Das Ideal, mitten in der Welt kontemplativ zu leben 118

Praktische Beispiele 123
Herausforderungen 130

Fünftes Kapitel: Der Grundsatz der Freiheit des Einzelnen 135

Praktische Beispiele 139
Grenzen dieser Freiheit 143
Eine Brutstätte des Fundamentalismus? 145
Unterschiedliche Freiheitsbegriffe 148

Sechstes Kapitel: Das Bewusstsein der Gotteskindschaft 150

Praktische Beispiele 155
Herausforderungen 161

DRITTER TEIL:
PROBLEMATISCHE ZÜGE AM OPUS DEI?

Einführung 167

Siebtes Kapitel: Eine merkwürdige Geheimhaltung? 171

»Weiße Freimaurer«? 172
Geheimhaltung der Mitgliedschaft? 178
Das Prinzip der Diskretion 180
Entwicklung zu größerer Offenheit 182
Warum wird die Mitgliederliste nicht veröffentlicht? 184
Der Vorteil, in »schwierige Märkte« hineinzukommen 186
Eine andere Organisation zum Vergleich 188
Wird Familienangehörigen die Mitgliedschaft verheimlicht?. 190
»Geheime Statuten«? 193
Streng interne Dokumente 197
Warum werden die Zentren nicht offen als
»Opus Dei-Zentren« bezeichnet? 201
Veränderungen in Richtung stärkerer Transparenz 204

Achtes Kapitel: Bußwerkzeuge und »Abtötung« 208

Die tatsächliche Praxis 212
Die Theologie dahinter 217
Bußwerkzeuge sind nicht nur im Opus Dei üblich 219
Kritik daran 221
Antworten von Opus Dei-Mitgliedern darauf 226

Neuntes Kapitel: Das Opus Dei und die Frauen 229

Die Rolle der Hilfsnumerarierinnen 231
Die strikte Trennung von Männern und Frauen 242
Der neue Feminismus des Opus Dei 245
Die Vorliebe für kinderreiche Familien 252
Die eigenständige Leitung der Frauen 254
Beispiele von starken Frauen 257

Zehntes Kapitel: Die Finanzen des Opus Dei 263

Die allgemeinen Grundsätze 266
Wie die »Armut im Geist« verstanden wird 271
Das finanzielle Profil des Opus Dei in den USA 275
Die Aufsicht über die Finanzen 277
Die Einnahmen und Ausgaben 279
Die Beschaffung von Finanzmitteln 281
Kapitalanlagen 282
Zentral organisiert? 283
Reich? 284
Die US-Zentrale Murray Hill Place 285
Das weltweite Finanzprofil des Opus Dei 288
Die Legende vom »Octopus Dei« 292

Elftes Kapitel: Das Opus Dei in der Kirche 297

Johannes Pauls II. Sympathie für das Opus Dei 301
Die Haltung Papst Benedikts XVI. zum Opus Dei 306
Wie viel Macht hat das Opus Dei im Vatikan? 311
Opus Dei-Männer im Kardinalskollegium 319
Opus Dei-Bischöfe 322
Die umstrittene Rechtsform »Personalprälatur« 325
Die schnelle Selig- und Heiligsprechung Escrivás 333
Wie das Opus Dei in den Pfarreien wirkt 337
Die Rivalität zwischen Opus Dei und Jesuiten 343
Wie wird die Zukunft aussehen? 349

Zwölftes Kapitel: Das Opus Dei und die Politik 352

Hat das Opus Dei eine »Parteilinie«? 355
Das Opus Dei und die christliche Demokratie in Spanien 356
Die konservative Tendenz 360
Das besondere Imageproblem des Opus Dei in Peru 365
Ausnahmen vom konservativen Kurs 368
Squire Lance 368
Ruth Kelly 371
Xavi Casajuana 373
Das soziale Engagement des Opus Dei 375
Zusammenfassung 379

Dreizehntes Kapitel: Denkverbote und strikte Verhaltenskontrollen? 381

Mitglieder mit ganz unterschiedlichen Ansichten 384
Völlig gegensätzliche Beobachtungen 385
Die »Kontrollmethoden« 388
Die Beichte 389
Die geistliche Begleitung 391
Die »emendatio« 393
Die Zensur der Post 394
»Angemessene« Bücher, Fernsehsendungen und Filme 396
Das Beisteuern von Geld 399
Die brüderliche/schwesterliche Zurechtweisung 402
Die Abhängigkeit von den Leitern 403
Erfahrungen mit dem Austritt aus dem Opus Dei 407
Ganz unterschiedliche Berichte 411
Der Bruch mit der Familie 413
Der angebliche »vierte Stock« in Navarra für Problemfälle 420
Zufriedene Ex-Numerarier 423
Joseph McCormack 423
Elizabeth Falk Sather 424
Ignacio G. Andreu 426
Ganz unterschiedliche Interpretationen 428
Der Wunsch nach Vergebung und Versöhnung 429

Vierzehntes Kapitel: Mitgliederwerbung 436

Vorwürfe 439
Wirbt das Opus Dei auf raffinierte Weise um Nachwuchs? 441
Eindrücke Betroffener 448
Schülerinnen von Kianda 448
Schüler von Windmoor 451
Das Faktum: weder massive noch besonders effiziente Mitgliederwerbung 454
Der Vorwurf der Täuschung 459
Zusammenfassung 463

VIERTER TEIL:
GESAMTAUSWERTUNG

Fünfzehntes Kapitel: Die Zukunft des Opus Dei 465

Der größere historische Kontext 470
Für die Zukunft notwendige Reformschritte 474
Transparenter werden 474
Mit anderen Gruppen in der Kirche zusammenarbeiten 480
Sich auf den kritischen Dialog über die Institution einlassen 485

Register 490