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Onlinesucht Ein Ratgeber für Eltern, Betroffene und ihr Umfeld
Onlinesucht
Ein Ratgeber für Eltern, Betroffene und ihr Umfeld




Isabel Willemse

Hogrefe-Verlag
EAN: 9783456855424 (ISBN: 3-456-85542-7)
160 Seiten, paperback, 14 x 22cm, Oktober, 2015

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Smartphones, Tablets und Laptops sind zu unseren ständigen Begleitern geworden, wir verbringen unsere Freizeit in Sozialen Netzwerken wie Instagram oder Facebook, mit dem Verschicken von Bildern oder Textnachrichten und mit Videogames. Ein Großteil der Jugendlichen und Erwachsenen beweist einen kompetenten und vernünftigen Umgang mit diesen Gadgets und kann sich problemlos zwischen digitaler und analoger Welt hin und her bewegen. Aber es gibt auch einen kleinen Teil, dem das nicht gelingt. Wenn die exzessive Mediennutzung negative Auswirkungen hat auf das Sozialleben und Hobbys, den Beruf oder die Ausbildung und allenfalls auch die Gesundheit, dann könnte es sich um eine Onlinesucht handeln. Hierbei handelt es sich um eine sehr neue Diagnose, die noch nicht in den offiziellen Diagnoseinstrumenten vorhanden ist. Nichtsdestotrotz wird sie von Eltern, Betroffenen und ihrem Umfeld erkannt und in der Beratungspraxis regelmäßig angetroffen.

Der Ratgeber wird in einem theoretischen Teil eine allgemeine Einführung in die Mediennutzung geben, aber vor allem das Störungsbild - ergänzt durch diverse Fallbeispiele - genau beschreiben. Hierzu gehören die Diagnosekriterien, Verbreitung, Ursachen und auch Begleiterkrankungen. Der praktische Teil enthält viele konkrete Vorschläge für Bezugspersonen und Betroffene im Umgang mit Onlinesucht. Es wird auf die Wichtigkeit von Regeln in der Erziehung eingegangen und mit diversen Arbeitsblättern Hilfestellung geboten.

Isabel Willemse, Psychologin FSP, ist spezialisiert auf Medienpsychologie. In diesem Bereich forscht sie an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Am IAP Institut für Angewandte Psychologie hat sie eine Beratungsstelle für Onlinesucht und Cybermobbing aufgebaut, in der sie als Psychotherapeutin tätig ist. Des Weiteren referiert sie regelmäßig an Schulen und sozialen Institutionen sowie Tagungen zum Thema Onlinesucht und weiteren medienpsychologischen Themen.
Rezension
Jede Sucht ist immer auch eine Sehnsucht; und deshalb will dieser Online-Sucht-Ratgeber den Blick keineswegs nur auf den Umgang mit Medien einschränken (so wichtig er ist), sondern den ganzen Menschen und seinen Alltag mit einbeziehen. Nicht wenige Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind kaum noch vom Computer und dem Internet weg zu bekommen, sie surfen allerorten und womöglich auch nachts im Internet, bei Kindern und Jugendlichen verschlechtern sich schulische Leistungen, andere Interessen werden vernachlässigt, sie isolieren sich von ihrer sozialen Umgebung und tauchen in Scheinwelten ein: Dann wird Online-Sucht vorliegen. So bedeutsam und notwendig heute ein gezielter Umgang mit Medien ist, so sehr drohen auch Gefahren. Dieser Ratgeber geht ebenso auf eine sinnvolle Mediennutzung ein wie er das Störungsbild von Online-Sucht incl. Fallbeispielen beschreibt mit Diagnosekriterien, Verbreitung, Ursachen und Begleiterkrankungen. Der praktische Teil enthält viele konkrete Vorschläge für Bezugspersonen und Betroffene im Umgang mit Onlinesucht.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

1. Einleitung 11

2. Zahlen und Fakten zur Mediennutzung 15

2.1 Verschicken von Texten, Bildern und Videos 22
2.2 Soziale Netzwerke 23
2.3 Musik hören 25
2.4 Gamen 26
2.5 Mediennutzungs- und Freizeittypen 36
2.6 Risiken im Web 39
2.6.1 Cybermobbing 39
2.6.2 Sexting 41
2.6.3 Cybergrooming und Sextortion 43
2.6.4 Pornografie 44

3. Wann spricht man von Onlinesucht? Kriterien zur Diagnose 47

3.1 Gedankliche Vereinnahmung 50
3.2 Entzugserscheinungen 51
3.3 Toleranzentwicklung 52
3.4 Kontrollverlust 53
3.5 Fortsetzung trotz negativer Konsequenzen 53
3.6 Verhaltensbezogene Vereinnahmung 54
3.7 Dysfunktionale Stress- und Problembewältigung 55
3.8 Dissimulation (Herunterspielen) 56
3.9 Gefährdungen und Verluste 57

4. Wie Onlinesucht entsteht 59

4.1 Risikofaktoren 59
4.1.1 Personenbezogene Faktoren 59
4.1.2 Umweltbezogene Faktoren 61
4.1.3 Mediennutzungsbezogene Faktoren 64
4.2 Erlernen von Suchtverhalten 66
4.3 Aufrechterhaltende Faktoren 69

5. Wie verbreitet ist Onlinesucht? 73

6. Begleiterkrankungen 77

6.1 Depression 77
6.2 Ängste 78
6.3 Schlafstörungen 79
6.4 ADHS/Aufmerksamkeitsdefizit 81

7. Mediennutzung in der Familie 83

7.1 Eltern sind Vorbilder 84
7.2 Ältere Geschwister zeigen, wie es geht 85
7.3 Die anderen machen alles besser 87

8. Regeln zum Medienumgang finden 89

8.1 Was man bei der Regelfindung beachten muss 90
8.2 Wie es ganz praktisch funktionieren kann - ein Beispiel 94

9. Wie kann man Onlinesucht konstruktiv begegnen? 101

9.1 Den Ton ändern 101
9.2 Interesse zeigen 102
9.3 Kreative Nutzung fördern 103
9.4 Medienfasten 104
9.5 Grenzen setzen 105
9.6 Alternativen bieten 107

10. Ziel: Medienkompetenz 109

10.1 Verschicken von Texten, Bildern und Videos 110
10.2 Soziale Netzwerke 111
10.3 Musik hören 111
10.4 Gamen 112
10.5 Risiken im Web 112

11. Selbsthilfe 115

12. Wann sollte professionelle Hilfe geholt werden? 121

Anhang 125

Glossar 127
Kontaktadressen 139
Arbeitsblätter 141
Literatur 153
Über die Autorin 157