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Nachleben Roman Nobelpreis für Literatur 2021

Die Originalausgabe erschien 2020 unter dem Titel
Nachleben
Roman


Nobelpreis für Literatur 2021



Die Originalausgabe erschien 2020 unter dem Titel "Afterlives" bei Bloomsbury, London.

Aus dem Englischen von Eva Bonné

Abdulrazak Gurnah

Penguin Books Frankfurt , Random House
EAN: 9783328602590 (ISBN: 3-328-60259-3)
384 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, September, 2022

EUR 26,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der jüngste Roman des Literaturnobelpreisträgers erstmals auf Deutsch: Eine erschütternde, generationsübergreifende Saga über Krieg und Liebe zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Ilyas ist elf, als er aus Not sein bitterarmes Zuhause an der ostafrikanischen Küste verlässt und von einem Soldaten der deutschen Kolonialtruppen zwangsrekrutiert wird. Jahre später kehrt er in sein Dorf zurück, doch seine Eltern sind tot. Ilyas macht sich auf die Suche nach seiner kleinen Schwester Afiya, die bei Verwandten untergekommen ist, wo sie wie eine Sklavin gehalten wird und niemand ihre Talente sehen will. Auch ein anderer junger Mann kehrt nach Hause zurück: Hamza war von seinen Eltern als Kind verkauft worden und hatte sich freiwillig den deutschen Truppen angeschlossen. Mit nichts als den Kleidern am Leib sucht er nun Arbeit und Sicherheit - und findet die Liebe der klugen Afiya. Während das Schicksal die drei jungen Menschen zusammenführt, während sie leben, sich verlieben und versuchen, das Vergangene zu vergessen, rückt aus Europa der nächste Weltkrieg bedrohlich näher ...

»Nachleben«, der jüngste Roman des Nobelpreisträgers Abdulrazak Gurnah, ist die ebenso kluge wie bestürzende Geschichte von Menschen, die im Schatten der kolonialen Weltordnung um ihre Unversehrtheit kämpfen.

»Ein Roman, der mit seinem Humor, seinem Großmut und seiner klaren Vision der unendlichen Widersprüche der menschlichen Natur zum Lesen und Immer-wieder-Lesen einlädt.« Evening Standard

»Gurnah erzählt verdammt großartige Geschichten. Die Sprache ist provozierend einfach, betont schnörkellos und unprätentiös, von einer so schlichten Schönheit, die sich nur jemand erlaubt, der sich nichts beweisen muss.« DIE ZEIT

Abdulrazak Gurnah (geb. 1948 im Sultanat Sansibar) wurde 2021 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Er hat bislang zehn Romane veröffentlicht, darunter »Paradise« (1994; dt. »Das verlorene Paradies«; nominiert für den Booker Prize), »By the Sea« (2001; »Ferne Gestade«; nominiert für den Booker Prize und den Los Angeles Times Book Award), »Desertion« (2006; dt. »Die Abtrünnigen«; nominiert für den Commonwealth Writers' Prize) und »Afterlives« (2020; dt. »Nachleben«; nominiert für den Walter Scott Prize und den Orwell Prize for Fiction). Gurnah ist Professor emeritus für englische und postkoloniale Literatur an der University of Kent. Er lebt in Canterbury. Seine Werke erscheinen auf Deutsch im Penguin Verlag.
Rezension
Der in England lebende tansanische Schriftsteller Abdulrazak Gurnah (geb. 1948 im Sultanat Sansibar) aus der muslimisch-arabischstämmigen Minderheit in Sansibar erhielt 2021 den Nobelpreis für Literatur für sein kompromissloses und mitfühlendes Durchdringen der Auswirkungen des Kolonialismus und des Flüchtlingsschicksals in der Kluft zwischen Kulturen und Kontinenten. Der nach England geflüchtete Autor promovierte 1982 an der University of Kent und lehrte dort bis zu seinem Ruhestand als Professor für Englisch und postkoloniale Literaturen. Zum Zeitpunkt der Zuerkennung des Nobelpreises war keiner der fünf in die deutsche Sprache übersetzten Titel mehr im Buchhandel verfügbar. Dass es erst eines Literaturnobelpreises bedurfte, um Abdulrazak Gurnah in Deutschland bekannt zu machen, sagt einiges über die Verdrängung der blutigen deutschen Vergangenheit. Denn Gurnahs Werk verarbeitet zahlreiche der im Namen des deutschen Kolonialismus begangenen Gräueltaten. Der jüngste Roman »Nachleben« ist die bestürzende Geschichte von Menschen, die im Schatten der kolonialen Weltordnung um ihre Unversehrtheit kämpfen. Der Autor hat bislang zehn Romane veröffentlicht, darunter »Paradise« (1994; dt. »Das verlorene Paradies«), »By the sea« (2001; dt. »Ferne Gestade«; beide nominiert für den Booker Prize) und »Desertion« (2006; dt. »Die Abtrünnigen«; nominiert für den Commonwealth Writers’ Prize).

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
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