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Das verlorene Paradies Roman Nobelpreis für Literatur 2021

Aus dem Englischen von Inge Leipold
Originaltitel: Paradise, 1994, Hamish Hamilton, London
Das verlorene Paradies
Roman


Nobelpreis für Literatur 2021



Aus dem Englischen von Inge Leipold

Originaltitel: Paradise, 1994, Hamish Hamilton, London

Abdulrazak Gurnah

Random House
EAN: 9783328602583 (ISBN: 3-328-60258-5)
336 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, Dezember, 2021

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Endlich wieder in deutscher Übersetzung lieferbar: das Buch, mit dem Abdulrazak Gurnah der Durchbruch gelang

Ostafrika, Ende des 19. Jahrhunderts: Der zwölfjährige Yusuf führt mit seiner Familie ein einfaches Leben auf dem Land. Als der Vater sich mit seinem kleinen Hotel verschuldet, wird Yusuf in die Hände von Onkel Aziz gegeben und landet im lebhaften Treiben der Stadt, zwischen afrikanischen Muslimen, christlichen Missionaren und indischen Geldverleihern. Die Gemeinschaft dieser Menschen ist alles andere als selbstverständlich und von subtilen Hierarchien bestimmt. Yusuf hilft in Aziz‘ Laden und bei der Pflege seines paradiesisch anmutenden Gartens. Doch als der Kaufmann ihn auf eine Karawanenreise ins Landesinnere mitnimmt, endet Yusufs Jugend abrupt. Die gefährliche Unternehmung bringt Krankheit und Tod und zeigt allen Teilnehmern schmerzhaft, dass die traditionelle Art des Handels keine Zukunft mehr hat. Was Yusuf erlebt, lässt ihn erwachsen werden. So verliebt sich der junge Mann nach seiner Heimkehr kopfüber, aber er und alle um ihn herum werden brutal mit der neuen Realität der deutschen Kolonialherrschaft konfrontiert.

Einfühlsam, lebendig und in leichtem, humorvollem Ton, erzählt Abdulrazak Gurnah in »Das verlorene Paradies« vom Erwachsenwerden in Zeiten des kolonialen Umbruchs. Im Original 1994 erschienen, stand der Roman u.a. auf der Shortlist des Booker Prize und stellte für Gurnah den Durchbruch als Schriftsteller dar. Jetzt ist er endlich wieder in der Übersetzung von Inge Leipold auf Deutsch zu lesen.

Abdulrazak Gurnah (geb. 1948 im Sultanat Sansibar) wurde 2021 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Er hat bislang zehn Romane veröffentlicht, darunter »Admiring Silence« (1996; dt. »Donnernde Stille«), »By the Sea« (2001; dt. »Ferne Gestade«; nominiert für den Booker Prize und den Los Angeles Times Book Award), »Desertion« (2006; »Die Abtrünnigen«; nominiert für den Commonwealth Writers' Prize) und »Afterlives« (2020; nominiert für den Walter Scott Prize und den Orwell Prize for Fiction). Gurnah ist Professor emeritus für englische und postkoloniale Literatur der University of Kent. Er lebt in Canterbury. Seine Werke erscheinen auf Deutsch im Penguin Verlag.

Inge Leipold (1946–2010) arbeitete als Lektorin, bevor sie sich 1982 als Übersetzerin aus dem Englischen und Französischen selbstständig machte. 1999 war sie Translator in Residence an der University of Wales in Swansea, 2005 Übersetzerin in Residence beim Europäischen Übersetzer-Kollegium in Straelen. Zu den von ihr übertragenen Autorinnen und Autoren gehören Russell Banks, Claire Keegan, Gemma O'Connor und Abdulrazak Gurnah.
Rezension
Dem in England lebenden tansanischen Schriftsteller Abdulrazak Gurnah (geb. 1948 im Sultanat Sansibar) aus der muslimisch-arabischstämmigen Minderheit in Sansibar erhielt 2021 den Nobelpreis für Literatur für sein kompromissloses und mitfühlendes Durchdringen der Auswirkungen des Kolonialismus und des Flüchtlingsschicksals in der Kluft zwischen Kulturen und Kontinenten. Der nach England geflüchtete Autor promovierte 1982 an der University of Kent und lehrte dort bis zu seinem Ruhestand als Professor für Englisch und postkoloniale Literaturen. Zum Zeitpunkt der Zuerkennung des Nobelpreises war keiner der fünf in die deutsche Sprache übersetzten Titel mehr im Buchhandel verfügbar. In »Das verlorene Paradies« erzählt Abdulrazak Gurnah vom Erwachsenwerden in Zeiten des kolonialen Umbruchs. Im Original 1994 auf Englisch erschienen, stand der Roman u.a. auf der Shortlist des Booker Prize und stellte für Gurnah den Durchbruch als Schriftsteller dar. Der Roman ist hiermit endlich wieder in deutscher Übersetzung lieferbar.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de