lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Mythen Eurpas: Bd. 4. Renaissance
Mythen Eurpas: Bd. 4. Renaissance




Christine Strobl, Michael Neumann (Hrsg.)

Pustet
EAN: 9783791719375 (ISBN: 3-7917-1937-8)
246 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, April, 2006

EUR 26,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Renaissance – eine Zeit der Entdeckungen, des Umbruchs und eines gewandelten Weltbilds – eine Zeit der großen Gegensätze und Auseinandersetzungen.



Schlüsselfiguren

Stehen für die Spannungen und Aufbrüche dieser faszinierenden Epoche:



Das Geschlecht der Borgia Leonardo da Vinci

Romeo und Julia Melusine

Martin Luther Demetrius der „falsche“ Zar

Elisabeth I. Der Narr als epochales Phänomen

Doktor Faustus Orlando



Das vorliegende Buch ist Band 4 der kulturhistorischen Reihe „Mythen Europas“.

Bisher erschienen in gleicher Ausstattung

Band 1 Antike Band 2 Mittelalter Band 3 Zwischen Mittelalter und Neuzeit



„Dieses ungewöhnliche Projekt des Pustet Verlags rückt die Wirkungsgeschichte bedeutender Persönlichkeiten und die mit ihnen verbundenen Geschehnisse in den Mittelpunkt. Schon die Lektüre des ersten Bandes zeigt, wie reizvoll dieser Ansatz für die Leser sein kann.“

(Rheinischer Merkur)
Rezension
Die heutige Geschichtswissenschaft strebt nicht nur an, die Realität historischer Persönlichkeiten möglichst genau zu erforschen, sondern auch die Wirkungsgeschichte dieser zu eruieren. Dazu wird im „Verlag Friedrich Pustet“ eine siebenbändige Reihe mit dem Titel „Mythen Europas. Schlüsselfiguren der Imagination“ veröffentlicht, deren vierter Band sich mit der Renaissance beschäftigt. Die Herausgeber des Bandes, Christine Strobl (Wiss. Mitarbeiterin des Lehrstuhls für Amerikanistik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt) und Michael Neumann (Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt), folgen der heutigen Renaissance-Forschung, wenn sie nicht mehr wie der Basler Kulturhistoriker Jacob Burckhardt von einer klaren Epochenabgrenzung von Mittelalter und Renaissance ausgehen. Die Wissenschaftler sehen sich Peter Burkes Begriff der „Renaissance“ verpflichtet, der die „Vielstimmigkeit der Renaissancen in Europa“ (S. 8) betont.
Im Buch sind Texte zu Renaissance-Persönlichkeiten abgedruckt, die auf Vorträge zurückgehen, die im Wintersemester 2005/06 an der Katholischen Universität Eichstätt von Philologen, Historikern und Ethnologen gehalten wurden. Die einzelnen Beiträge, die sich durch sprachliche Präzision, fundierte Quellenkenntnis, Interdisziplinarität und ausgewogenes Urteil auszeichnen, enthalten Abbildungen, die auch im Unterricht eingesetzt werden können. Das Konzept der Reihe verdeutlicht besonders der Aufsatz über Luther, der nicht von seiner Biographie handelt, sondern von seiner Wahrnehmung und Stilisierung in der Geschichte eingeht.
Der Band zur Rezeptionsgeschichte erschließt für Geschichts-, Religions-, Philosophielehrkräfte Perspektiven, die weder in Schulbüchern noch in Werken der Historiker in dieser zugänglichen Form zu finden sind. Als Beispiel dafür sei der Beitrag vom Ethnologen Werner Mezger über den Narr genannt. Der Wissenschaftler sieht in dem gesellschaftlichen Außenseiter eine „Schlüsselfigur einer Epochenwende“. Anhand ausgewählter Abbildungen und unter Heranziehung von Bibelstellen wird in dem Aufsatz die historische Entwicklung des Narrenbildes vom 14. bis zum 16. Jahrhundert nachgezeichnet. M. E. eignet sich dieses Thema sehr gut, um im Unterricht den Übergang vom Spätmittelalter zur Renaissance zu verdeutlichen – gerade in Regionen der schwäbisch-alemannischen Fasnet.
Wie die drei anderen bisher in der Reihe erschienenen Bände (siehe meine Rezensionen unter lehrerbibliothek.de) weiß auch dieses Werk zu überzeugen. Angesichts der Vernachlässigung der Geistesgeschichte in der Schule kann dieses interdisziplinäre Werk zur Mythen- und Kulturgeschichte allen Geschichts-, Philosophie- und Religionslehrkräften nur zur Lektüre empfohlen werden.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Renaissance - eine Zeit der Entdeckungen, des Umbruchs und eines gewandelten Weltbilds - eine Zeit der großen Gegensätze und Auseinandersetzungen.
Schlüsselfiguren stehen für die Spannungen und Aufbrüche dieser faszinerenden Epoche: das Geschlecht der Borgia, Romeo und Julia, Martin Luther, Elisabeth I., Doktor Faustus, Leonardo da Vinci, Melusine, Demetrius, der "falsche" Zar, der Narr als epochales Phänomen, Orlando.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt

Christine Strobl Einleitung 7
Tobias Döring Doktor Faustus 12
Wolfgang Brückner Luther der Heilige oder falsche Prophet 36
Vera Nünning Die Macht der Mythen – Elisabeth I. 58
Wolfgang Weiß Der Mythos der absoluten Liebe 80
Thomas Frangenberg Leonardo, Ehrenbürger der Gegenwart 98
Volker Reinhardt Die Borgia und ihr Mythos 114
Javier Gómez-Montero Orlando 134
Beate Kellner Melusine 156
Jan Kusber Demetrius, der falsche Zar 174
Werner Mezger Der Narr – Schlüsselfigur einer Episodenwende 196

Abbildungsverzeichnis 220
Autorinnen und Autoren 221