Musik in der Schule

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Innovation

 
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Musik in der Schule 1/2002 -

Musik in der Schule 1/2002
Zeitschrift für Theorie und Praxis des Musikunterrichts

Musikalische Bildung in Deutschland
Musikalische Improvisationsspiele
Klassenmusizieren
Schrottophonie



 
Pädagogischer Zeitschriftenverlag - Verlagswebsite besuchen
ISSN 0027-4704

2002
64 Seiten, geheftet, 21 x 30 cm
 
11.20 Euro
 

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Zu diesem Heft

Dieses Heft widmet sich vorrangig verschiedenen Möglichkeiten des instrumentalen Musizierens im Unterricht.
Stellt sich dies wirklich wild-chaotisch, nervenzerfetzend und zufällig dar, vvie vom Titelbild her geschlussfolgert werden könnte? Manchen mag diese Sorge umtreiben und auf ein aktives Umgehen mit Musikinstrumenten verzichten lassen. Doch es lohnt sich, nicht lediglich auf das zu schauen und zu hören, was irgendwo schief ging, sondern genauer wahrzunehmen, was gelingt. Auch daraus können eigene Handlungsimpulse erwachsen.
In diesem Heft sollen Sie eine Vielzahl ganz konkreter Anregungen zum praktischen Umgang mit Musik und Musikistrumenten in der Schule finden, unmittelbar nutzbar für Ihren alltäglichen Musikunterricht in unterschiedlichen Schulformen und Schulstufen.
In ... denkbar analysiert H. G. Bastian, der Autor des viel beachteten und viel diskutierten Bandes "Musik(erziehung) und ihre Wirkung", die aktuelle Situation der musikalischen Bildung in Deutschland. Es ist eine schonungslose Bestandsaufnahme, die jedoch anregen soll, die eigene Position zu überdenken und Schlussfolgerungen für sich selbst zu ziehen.
Musikinstrumente in vielfältigen Unterrichtszusammenhängen bestimmen die Beiträge von ... machbar. Sämtliche Ideen sind in der Praxis erprobt worden und sollen zur Nachnutzung einladen.
"Musik fängt im Menschen an, und so die Untervveisung. Nicht am Instrument, nicht mit dem ersten Finger (...) oder diesem oder jenem Akkord. Das Erste ist die eigene Stille, das In-sich-Horchen, das Bereitsein für die Musik, das Hören,auf den eigenen Herzschlag und den Atem befand Carl Orff in seinen "Gedanken über Musik mit Kindern und Laien" (in: Die Musik, 1932, Heft 24).
An diesen Anfang des Musizierens führt Sie der Beitrag von M. Schulze, einem Absolventen des Orff-Instituts Salzburg, der musikalisches Improvisationsspiel vorstellt.
R. Hafen, der maßgeblich an der sog, Bastian-Studie beteiligt war, bringt neben didaktischen Grundlagen zum Klassenmusizieren vielfältiges Material populärer Musik zur praktischen Unterrichtsgestaltung ein.
"Macht, was ihr wollt", meint J. Wilmsmeyer provokativ. Doch wer befürchtet, hier würde das strapazierte Klischee falsch verstandener "Schülerorientierung" bedient, mag beruhigt sein. Hinter diesem Titel verbirgt sich eine fundierte, praxisreflektierte Darstellung zum Gruppenunterricht in Musik oberer Klassenstufen.
Außerschulische Lernorte besuchte H. Herbers mit seinem Musikkurs. Jedoch nicht zum passiven Museumsbesuch führte er die Schülerinnen und Schüler ins romanische (und romantische) Kloster Michaelstein, sondern zum musizierenden Erkunden historischer Musikinstrumente sowie, im Kontrast dazu, modernster Studiotechnik. Alle Register traditioneller wie aktueller musikdidaktischer Möglichkeiten wurden hier "gezogen", und das nicht nur an der auf dieser Seite im Detail abgebildeten Orgel des Refektoriums von Michaelstein. Ganz anders und letztlich doch verwandt mit diesem Projekt stellt sich die preisgekrönte "Schrottophonie" von R. Ortmann dar.
Auch die Rubriken in dieser Ausgabe befassen sich vorwiegend mit Fragen der unmittelbaren Unterrichtspraxis und des Einsatzes von Musikinstrumenten.
Bei all dem wird deutlich, dass die Einbeziehung instrumentalen Musizierens in den schulischen Musikunterricht weit mehr (und möglicherweise vorrangig anderes) umfasst als ein medienwirksames Herausstellen geigender Grundschulklassen.
... aufgefächert läßt die Künstlerin Ebel zu Wort kommen, eine Grenzgängerin nicht nur zwischen Naturwissenschaften und Kunst, zwischen Dichtkunst, Bildkunst, Musik und Szene. Sie schuf ein diary of sound, für das sie alltägliche Klänge, Geräusche, Musik mit speziellen technischen Instrumenten aufgenommen, bearbeitet und verfremdet hat, sodass z. B. der Gesang von Joan Baez in eine zauberhafte, abstrakte Seelenlandschaft vervvandelt scheint. Ausdrucksvoller, schöner als diese Bildwerdung der menschlichen Gesangsstimme war keine Instrumenten-Aufnahme des "diary". Ein Zufall?
Damit schließt sich der Kreis zu jenem Anfang aller Musik, den Carl Orff benennt. Lassen wir uns also ein auf all die Stille und den Lärm, die Farben und Klänge, die Zartheit und Kraft, die Emotionen und Gedanken, die Flüchtigkeit und die Strukturen, auf das Wesen der Musik, das sich so unmittelbar im eigenen Musizieren und Improvisieren mitteilt.


Halka Vogt

Inhaltsverzeichnis

...denkbar

Hans Günther Bastian:
Musikalische Bildung in Deutschland
Politik - Probleme - Perspektiven


...machbar

Marno Schulze:
Play it - again?
Musikalische Improvisationsspiele als Form ganzheitlichen Lernens

Roland Hafen:
Hoch im Kurs: Klassenmusizieren
Musikdidaktische Argumente, methodische Anregungen, Praxismaterial

Jochen Wilmsmeyer:
Macht, was ihr wollt
Kleine Anleitung für eine musikpraktische Gruppenarbeit in den Klassen 10-12

Heinrich Herbers:
Musizieren mit historischen Tasteninstrumenten
Ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Kloster Michaelstein

Richard Ortmann:
Was haben was auf der Pfanne - Wir erfinden eine Schrottophonie
Ein Projekt von ProJazz Dortmund e.V. und dem Reinoldus- und Schillergymnasium Dortmund-Dorstfeld


...tanz- und spielbar

Martin Gellrich:
Szenische Spiele mit Musik


... singbar

8 Seiten Liedbeilage: Lieder rund um das Thema Musikinstrumente


... aufgefächert

Gerhild Ebel:
"diary of sound"
Ein künstlerisches Projekt, das Naturwissenschaft, Musik, Bildkunst und szenische Gestaltung verbindet, Grenzgänge zwischen Naturwissenschaften, bildender Kunst, Literatur und Musik unternimmt. Der Beitrag stellt eines ihrer Projekte vor, das auch als Anregung für Schulprojekte im fächerübergreifenden Arbeiten aufgegriffen werden kann.


...die Seite mit der Maus

Stefan Zöllner:
"Von Conloninpurple zu Persimfans"
Beispiele für Wechselwirkungen von neuer Musik und neuen Medien im Musikunterricht


...Anstoß

Halka Vogt:
Musik und Kunst
Gedanken zu einem "Gespräch zwischen den Wissenschaften" (Berichtband zum Symposium "Augenmusik - Ohrkunst")


...im Gespräch

Birgit Jank, Christiane Wanjura-Hübner:
Unser Fach braucht Öffnung und Managerqualitäten
Gespräch mit einer Musiklehrerin an einer musikbetonten Grundschule in Berlin


...aus Schülersicht

Halka Vogt:
Erfahrungen mit Musikinstrumenten
Authentische Aussagen abseits von Pauschal- und Gefälligkeitsurteilen