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Mittelalter Lehrbuch Germanistik
Mittelalter
Lehrbuch Germanistik




Dorothea Klein

Verlag J. B. Metzler
EAN: 9783476019684 (ISBN: 3-476-01968-3)
318 Seiten, kartoniert, 15 x 23cm, 2006

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Diese Einführung vermittelt Grundlagen für das Verständnis der deutschen Literatur des Mittelalters. Sie informiert über kulturelle und mediale Voraussetzungen (u.a. über Mündlichkeit/Schriftlichkeit, über die vielfältigen Beziehungen zum lateinischen und zum romanischen Kulturbereich sowie über den Literaturbetrieb), gibt einen Überblick über die Epochen der mittelalterlichen deutschen Literatur sowie deren sozial- und kulturhistorische Voraussetzungen und führt in zentrale Diskurse ein (z.B. adelige Lebensmodelle, Sterben und Tod, Geschichte).
Rezension
Besonders im Rahmen des Germanistikstudiums spielt die Literatur des Mittelalters eine große Rolle. Der vorliegende Band bietet grundlegende Informationen über kulturelle und mediale Voraussetzungen (Mündlichkeit, Schriftlichkeit, Vokalität, Bedingungen der literarischen Kommunikation, Verhältnis von Vers und Prosa). Weiterhin werden die einzelnen Epochen der mittelalterlichen deutschen Literatur und deren sozial- und kulturhistorischen Voraussetzungen beschrieben. Im Mittelpunkt des letzten Kapitels stehen u. a. die Ständelehre, adlige Lebensentwürfe und ein Diskurs über Sterben und Tod. Ein Grundlagenwerk zum Verständnis der Literatur des Mittelalters!

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die mittelhochdeutsche Literatur vom 8. Jh. bis 1500
Mit Abbildungen, Überblickskästen, Bibliografien, Werk- und Personenregister
Auf der Basis der neuesten kulturwissenschaftlichen Forschung
Inhaltsverzeichnis
Vorwort V
I. Die deutsche Literatur des Mittelalters: Grundlagen
und Verständnisperspektiven 1
1. Begriffsklärungen 1
a. ›Mittelalter‹ 1
b. ›deutsch‹ 2
c. ›Literatur‹ 7
2. Mündlichkeit – Schriftlichkeit – Vokalität 10
a. Oralität und Schrift 10
b. Vortragsformen 17
3. Kulturtransfer I: Latein und Deutsch 22
a. Sprache 23
b. Themen und Inhalte 26
c. Historische Lebens- und Gebrauchssituationen 32
d. Rhetorik und Poetik 35
Wichtige Etappen in der Geschichte der Rhetorik 36 Das Modell
der klassischen Rhetorik 38 Volkssprachige Dichtung im Zeichen
der Rhetorik 40
e. Denkformen, poetologische Verfahren und Textdeutung 46
Allegorese 46 Typologie 51 Allegorie 54
4. Kulturtransfer II: Romanisch und Deutsch 58
a. Gesellschaftsformen, Sachen und Begriffe 58
b. Die interkulturelle Vernetzung der Liebeslyrik 62
c. Die Adaptation höfi scher Romane 67
5. Vers und Prosa 71
a. Mittelalterliche Dichtung als Formkunst 71
b. Vers- und Strophenformen: Ein historischer Überblick 75
Die ältesten Formen 75 Vers- und Strophenformen in der Literatur
bis 1160/70 76 In der höfi schen Zeit 78
c. Durchbruch der Prosa 85
d. Die Debatte um Vers und Prosa 87
6. Bedingungen der literarischen Kommunikation 90
a. Literarische Zentren 90
Hauptorte volkssprachiger Schriftlichkeit im frühen Mittelalter 90
Im hohen Mittelalter 91 Im späten Mittelalter 93
b. Schreiber und Schreiben 94
Die Buchherstellung im frühen Mittelalter 94 Die Buchherstellung
im hohen und späten Mittelalter 96
c. Gönner und Auftraggeber 98
d. Autoren – Autortypen – Autorschaft 103
Namen und Namenlosigkeit in der Literatur 1160/70 103 Autortypen
und Autorschaftskonzepte in der Literatur der höfi schen Klassik 105
Autortypen im späten Mittelalter 109
e. Publikum 110
Die Adressaten der Literatur im frühen Mittelalter 110 Die Adressaten
der frühmittelhochdeutschen Literatur 111 Die Adressaten der höfi schen
Literatur 112 Ausdifferenzierungen im späten Mittelalter 113
f. Verbreitung und Überlieferung von Literatur 115
Formen der Überlieferung im frühen Mittelalter 115 Überlieferungstypen
der frühmittelhochdeutschen Dichtung 117 Überlieferung der höfi schen
Literatur 119 Formen der Überlieferung im späten Mittelalter 124
II. Das Mittelalter als Literaturepoche 127
1. Periodisierung und Binnengliederung 127
2. Probleme der Datierung und Lokalisierung 130
3. Die Epochen im Überblick 134
a. Die Literatur des frühen Mittelalters (750/60–900) 134
Volkssprachige Literatur für die Schule. Bildungsreform 134
Katechetisch-kirchliche Gebrauchsliteratur 138 Musterübersetzungen 140
Bibeldichtung und Heiligenlied 140 Relikte der mündlichen Dichtungstradition
141
b. Der Wiederbeginn im hohen Mittelalter (1050/60–1160/70) 143
Voraussetzungen und Grundzüge 143 Performative Dichtung 146
Gereimte Theologie 148 Zahlenallegorische Dichtung 148 Christliche
Lebenslehre 149 Geschichtsdichtung 150 Geistliche Prosa 151
Weltliche Gebrauchsprosa 153 Relikte der mündlichen Dichtungstradition
153
c. Die Literatur der höfi schen Klassik (1160/70–1220/30) 153
Voraussetzungen 153 Höfi sche Epik 158 Die Anfänge der mittelhochdeutschen
Heldenepik 162 Höfi sche Lyrik I: Minnesang 162
Höfi sche Lyrik II: Sangspruch 166 Geistliche Literatur 166
d. Die Literatur des späten Mittelalters (1220/30–1500/20) 168
Voraussetzungen und Grundzüge 168 Sangspruch und Meistergesang
172 Nachklassischer Minnesang und spätmittelalterliches Liebeslied
173 Höfi scher Roman 174 Heldenepik 176 Geschichtsschreibung
und Geschichtsdichtung 177 Geistliche Prosa 178 Prosa der Mystik 181
Fachliteratur 184 Reimpaarrede 184 Märe 185 Prosaroman 186
Geistliches und weltliches Spiel 187 Frühhumanistische Literatur 188
III. Diskurse 189
1. Orientierung für das Leben in der Welt: Lehren für die Stände 189
a. Ständetheorie 190
b. Vermittlung ethischer Normen und allgemeiner Verhaltensregeln 193
Ständelehre im 12. Jahrhundert 193 Adelige Standeslehren 194
Ständelehre und Ständekritik im späten Mittelalter 198
c. Literatur für die Berufsstände 201
2. Adelige Lebensmodelle im Medium der Erzählung 207
a. Heinrich von Veldeke: Eneasroman 208
b. Hartmann von Aue: Erec 213
c. Hartmann von Aue: Iwein 217
d. Wolfram von Eschenbach: Parzival 221
e. Wolfram von Eschenbach: Willehalm 227
f. Gottfried von Straßburg: Tristan 230
3. Orientierung für Sterben und Tod 235
a. Der Tod als Grundkategorie menschlichen Daseins:
Klerikal-gelehrte Perspektiven 235
Vorbildliches christliches Sterben: Narrative Inszenierungen 235
Ars moriendi 237 Christlich-klerikale Deutungen des Todes 239
b. Differenzierungen: Der Tod als Verlust irdischen Glücks 243
c. Der Tod als Teil der Kriegerexistenz: Feudaladelige Perspektiven 247
Die Heroisierung des Todes 247 Die Leiche als heroischer Schaukörper
und die memoria des Heros 248
d. Der Tod im Kontext der literarischen Ordnungsdiskussion 250
e. Die Emanzipation von Deutungstraditionen: Der sinnlose
und groteske Tod 252
4. Das Interesse an der Geschichte 256
a. Das Annolied als Modellfall 256
b. Textsorten 260
c. Geschichte(n) erzählen I: Popularisierungen der lateinischen
Schrift- und Klerikerkultur 261
Bibeldichtung 261 Legenden in Vers und Prosa 268 Chronistik in Vers
und Prosa 272 Antikenroman 280
d. Geschichte(n) erzählen II: Genuin volkssprachig-mündliche
Traditionen 284
Epik in der Tradition der Chansons de geste 287
Heldenepik 292
Abkürzungsverzeichnis 299
Literaturhinweise 301
Bildnachweise 307
Register der Namen und Werktitel 309