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Mit einer Art von Wut Goethe in der Revolution
Mit einer Art von Wut
Goethe in der Revolution




Gustav Seibt

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406670558 (ISBN: 3-406-67055-5)
248 Seiten, hardcover, 15 x 21cm, Oktober, 2014

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Goethe war kein Freund der Französischen Revolution. Er nannte sie „das schrecklichste aller Ereignisse“ und erklärte: „Ihre Greuel standen mir zu nahe.“ Gustav Seibts fulminante Untersuchung zeigt, wie wörtlich das zu verstehen ist, und führt uns mitten hinein in die Belagerung von Mainz 1793, die Goethe als Augenzeuge und als Handelnder miterlebte.

Sein Buch ist eine grandiose Erzählung von Terror und Wut und ein wunderbares Buch für alle Goethe-Liebhaber.
Rezension
Die Rolle Goethes in der Politik seiner Zeit stellt eine besondere Thematik für Literaturwissenschaftler und Historiker dar, war er doch nicht nur Dichterfürst und Wissenschaftlicher in Botanik und Optik, sondern auch Geheimrat und Minister und als solcher ein kritischer Beobachter seiner Zeit. Der Autor des vorliegenden Buches beleuchtet ein kleines Zeitfenster in Goethes Biographie, das historisch eine epochale Bedeutung für die Strukturen und Machtverhältnisse in Europa haben sollte. Sehr detailliert geht Seibt auf Quellenlage und Umstände der französischen Belagerung, insbesondere der Stadt Mainz, sowie der sich anschließenden kurzen Herrschaft der Jakobiner und Clubbisten und deren Folgen ein. Im Gefolge des Herzogs von Weimar wird Goethe Zeuge massiver Ausschreitungen beim Auszug der frankophilen Bevölkerung aus der Stadt und setzt in seinem humanistischen Handeln Zeichen. Inwieweit sich dabei Dichtung und Wahrheit vermischen und wie groß der Symbolcharakter von Goethes Einschreiten ist, sind zentrale Fragen des Buches. Sowohl geschichtlich als auch literaturhistorisch hat sich Seibt umfassend damit auseinandergesetzt, Quellen und Zeitzeugnisse ausgwertet und somit einen weiteren erhellenden Mosaikstein der Sekundärliteratur zu Goethe in dessen Gesamtbild eingefügt.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Goethe war kein Freund der Französischen Revolution. Er nannte sie „das schrecklichste aller Ereignisse“ und erklärte: „Ihre Greuel standen mir zu nahe.“ Gustav Seibts fulminante Untersuchung zeigt, wie wörtlich das zu verstehen ist, und führt uns mitten hinein in die Belagerung von Mainz 1793, die Goethe als Augenzeuge und als Handelnder miterlebte.

Nach „Goethe und Napoleon“ widmet sich Gustav Seibt nun in einem weiteren ebenso eleganten wie klugen Buch der Revolutionserfahrung Goethes. Was hat sich im Juli 1793 wirklich abgespielt? Warum mündete die Mainzer Republik in Wochen des Bürgerkriegs und reaktionären Terror? Welche Rolle hat Goethe in diesen verstörenden Ereignissen gespielt und wie hat er sie gedeutet? All diesen Fragen geht Seibt immer nah an den Quellen nach und beleuchtet dabei nicht nur Goethes Haltung zum wichtigsten Umbruch seiner Epoche neu, sondern wirft auch ein ungewohntes Licht auf eine fatale Weichenstellung in der deutschen Geschichte – Deutschlands Abwendung von den Idealen der Französischen Revolution. Seibts Buch ist eine grandiose Erzählung von Terror und Wut und dem Versuch, den Kreislauf der Gewalt zu unterbrechen.
Inhaltsverzeichnis
Jagdszenen am Mittelrhein
Lieber eine Ungerechtigkeit als Unordnung
Freiheitsbaum und Galgen
Rechtliches Bedenken
Bürgerlicher Krieg
Belagerung von Maynz
Mit einer Art von Wut
Symbol der gleichzeitigen Weltgeschichte

Anhang
Texte
Dank
Anmerkungen
Bibliographie
Abbildungsverzeichnis und -nachweis
Personenregister