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Mit Stolz aus der Abhängigkeit Leistungssensible Suchttherapie
Mit Stolz aus der Abhängigkeit
Leistungssensible Suchttherapie




Martin Fleckenstein, Marlis Fleckenstein-Heer, Susanne Leiberg, Willi Breit, Thomas Lueddeckens

Klett-Cotta
EAN: 9783608400441 (ISBN: 3-608-40044-3)
96 Seiten, paperback, 21 x 30cm, 2020, mit sw-Abbildungen

EUR 30,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Originalkonzept der Leistungssensiblen Suchttherapie

- Neuer positiver Ansatz in der Suchttherapie: Die Wirksamkeit der LST in der Rückfallprävention ist wissenschaftlich belegt

- Wichtiger Aspekt in der Therapie: Starker Einbezug der Angehörigen

- Umfassend: Grundlagen und Manual in einem Buch

- Aus der Praxis für die Praxis: Autoren haben das Konzept entwickelt und wenden es in ihrer Klinik an

Bei Menschen, die eine Therapie für Abhängigkeitserkrankungen beginnen, überwiegen meist Gefühle wie Scham und Schuld – Scham, dass sie diese Krankheit entwickelt haben und dass sie es nicht allein geschafft haben, abstinent zu leben; Schuld, dass sie Angehörige und Freunde belasten. Diese negativen Emotionen fördern jedoch die Aufrechterhaltung der Abhängigkeitserkrankung.

Hier setzt die Leistungssensible Suchttherapie (LST), welche von den Autoren Fleckenstein und Fleckenstein-Heer entwickelt wurde, an: In der Therapie wird eine neue konstruktive, von Stolz geprägte Haltung gegenüber der Abhängigkeitserkrankung vermittelt. Betroffene und Angehörige werden für die erbrachten Leistungen in der Überwindung der Sucht sensibilisiert und somit eine neue, konstruktive Haltung im Umgang mit dieser herausfordernden Erkrankung gefördert.

Das Ergebnis: Positive Gefühle wie Stolz und dadurch ein transparenterer Umgang mit den Symptomen der Erkrankung und eine bessere Beziehungsqualität zwischen Angehörigen und Betroffenen.

Martin Fleckenstein, Psychologe MSc und Eidgenössisch-anerkannter Psychotherapeut: Leitung Stationäre Therapie Gontenschwil (Klinik im Hasel).

Marlis Fleckenstein-Heer, Psychologin MSc und Eidgenössisch-anerkannte Psychotherapeutin: Leitung Tagesklinik Lenzburg und Psychotherapeutin (Klinik im Hasel).

Susanne Leiberg, Dr. rer. nat. Diplom-Psychologin und Eidgenössisch-anerkannte Psychotherapeutin: Leitung Forschung, Diagnostik, Evaluation und Psychotherapeutin (Klinik im Hasel).

Willi Breit, Dr. med. Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie FMH: Stellvertretender Chefarzt (Stationäre Therapie Gontenschwil, Klinik im Hasel).

Thomas Lüddeckens, Dr. med. Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie FMH: Chefarzt und CEO Klinik im Hasel.
Rezension
Europa ist der Kontinent mit dem höchsten Alkoholkonsum der Welt, entsprechend viele Menschen leiden auch in Deutschland an einer Alkoholabhängigkeit mit all ihren Folgen. Nur ca. jeder 7. Alkoholabhängige entschließt sich zu einer Therapie; die meisten fürchten die Stigmatisierung, gelten Akkoholabhängige doch immer noch als schwache und willenlose Charaktere, obwohl Sucht längst als Krankheit erkannt ist. Das vorliegende Therapiemanual stellt einen neuen Weg aus diesem Dilemma vor. Basierend auf bedingungsloser Wertschätzung werden Selbstbeschämung und Selbstvorwürfe ersetzt durch betonung der im Verlauf der Therapieerbrachten leistungen und des systematisch verstärkten Stolzes hierauf: "Mit Stolz aus der Abhängigkeit - Leistungssensible Suchttherapie."

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Dieses Buch richtet sich an:
Psychiater, Psychotherapeuten, Suchttherapeutisches Fachpersonal aus den Bereichen Pflege und Sozialpädagogik, Fachinteressierte, Betroffene und Angehörige.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort VII
Einleitung IX

1 Der Leistungssensible Gedanke 1

1.1 Gummibandanalogie 2
1.2 Flugzeuganalogie 3
1.3 Transtheoretisches Modell der Verhaltensänderung 5

2 Theoretischer Hintergrund 9

2.1 Stigmatisierung, Scham und Abhängigkeit 9
2.1.1 Stigmatisierung 9
2.1.2 Stigmatisierung, Selbststigmatisierung und Abhängigkeit 9
2.1.3 Zur Emotion Scham 13
2.1.4 Konsequenzen für die Therapie von Abhängigkeitserkrankungen 13
2.2 Leistungssensibilität und Stolz versus Stigmatisierung und Scham 14
2.2.1 Leistungen und Bemühungen im Suchtausstiegsprozess 15
2.2.2 Aufgaben und Zielrichtung der Leistungssensiblen Therapie 15
2.2.3 Zur Emotion Stolz 16
2.2.4 Vermittlung einer leistungssensiblen Haltung bei Betroffenen und ihren Angehörigen 17
2.2.5 Stolz und Motivation — über die Wirkung positiver Emotionen 17
2.3 Grundlagen der Leistungssensiblen Therapie 18
2.3.1 Motivierende Gesprächsführung als Fundament 18
2.3.2 Leistungssensible Therapie und Bindung 20
2.3.3 Erklärungsmodell nach Fleckenstein, Fleckenstein-Heer und Lüddeckens 21
2.4 Leistungssensible Therapie, Abhängigkeitserkrankungen und Trauma 24
2.5 Neurobiologische Erklärungen abstinenzbezogener Leistungen 24

3 Durchführung des Therapieprogramms 27

3.1 Aufbau des Programms 27
3.2 Anpassung des Programms an den Kontext 27
3.2.1 LST im Entzug 27
3.2.2 LST in der Entwöhnungstherapie 29
3.2.3 LST als ambulantes Gruppenangebot 31
3.2.4 LST im Einzelsetting 31
3.2.5 LST und kontrollierter Konsum 31
3.3 Tägliche Kurzinterventionen — Wozu? 33
3.4 Vorbereitung der Gruppenleitung 33
3.5 Ablauf der Gruppensitzungen 33
3.6 Problemsituationen 34
3.7 Grenzen — Was die Leistungssensible Therapie nicht bietet 35

4 Drei Erfahrungsberichte 37

4.1 Interview mit einem Betroffenen 37
4.2 Interview mit betroffenen Angehörigen 38
4.3 Interview mit einem Peer-Mitarbeiter 40

5 Empirische Befunde 43

6 Ausblick 45

6.1 Selbstmitgefühl 45
6.1.1 Was ist Selbstmitgefühl? 45
6.1.2 Selbstmitgefühl und Wohlbefinden 46
6.1.3 Selbstmitgefühl und Abhängigkeitserkrankungen 47
6.1.4 Kultivierung von Selbstmitgefühl 47
6.1.5 Kultivierung von Selbstmitgefühl bei Patient_innen mit Abhängigkeitserkrankungen 48
6.1.6 LST und Selbstmitgefühl 48
6.2 Leistungssensibilität in der Prävention 48
6.3 LST in der Behandlung anderer psychischer Erkrankungen 49
6.4 Neue Medien und die Leistungssensible Therapie 50
6.5 Leistungssensible Haltung in Suchthilfesystemen 50

Literaturverzeichnis 53

Manual zur Kurzintervention
»Leistungssensible Suchttherapie« nach Fleckenstein & Fleckenstein-Heer 57

Einführung 59

Aufbau der Kurzintervention 61

II Erste Gruppensitzung: Haltung 63
II-A Begrüßung und Einführung zum Thema Haltung 64
II-B Haltungen gegenüber der Abhängigkeitserkrankung 64
II-C Leistungssensible Haltung 65
II-D Diskussion über den Bergsteiger/Marathonläufer 66
Zuwendung statt Ablehnung 66
II-F Fazit 67
II-G Überleitung zur zweiten Gruppensitzung 67
III Zweite Gruppensitzung: Ehrlichkeit und Transparenz 69
III-A Begrüßung und Einstieg in die zweite Gruppensitzung 69
III-B Hinführung zum Thema Ehrlichkeit 70
III-C Vor- und Nachteile von Transparenz 70
III-D Arbeitsblatt Ehrlichkeit 71
III-E Rollenspiel 71
III-F Ich nehme mir vor ... 71
III-G Fazit 71
IV Dritte Gruppensitzung: Einbezug nahestehender Personen 73
IV-A Begrüßung und Einstieg in die dritte Gruppensitzung 74
IV-B Zusammenfassung der ersten und zweiten Sitzung 74
IV-C Wünsche und Befürchtungen 75
IV-D Leistungssensibler Umgang mit Krisen 76
IV-E Verabschiedung 76
V Tägliche Kurzinterventionen 77
VI Arbeits- und Informationsblätter (Kopiervorlagen) 79
VI-A Arbeitsblatt 1: Eine hilfreiche Haltung 80
VI-B Arbeitsblatt 2: Innere Kommunikation 81
VI-C Infoblatt 1: Haltung 82
VI-D Infoblatt 2: Schreiben zur Einladung
nahestehender Personen 83
VI-E Arbeitsblatt 3: Pro-und-Kontra-Viereck 84
VI-F Arbeitsblatt 4: Ehrlichkeit 85
VI-G Arbeitsblatt 5: Ich nehme mir vor ... 86
VI-H Infoblatt 3: Ehrlichkeit 87
VI-I Arbeitsblatt 6: Wünsche und Befürchtungen 88
VI-J Infoblatt 4: Auszug aus »Der kleine Prinz« (Erzählung von Antoine de Saint-Exupe) 89
VI-K Infoblatt 5: Leistungssensibler Umgang mit der Abhängigkeitserkrankung 90
VI-L Arbeitsblatt 7: Wie reagieren wir bei einer Krise? 91
VI-M Infoblatt 6: Merksätze zum leistungssensiblen Umgang mit der Abhängigkeitserkrankung 92
Sachverzeichnis 93