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Mit Sehbeeinträchtigung im Alltag klarkommen Förderung lebenspraktischer Fähigkeiten Mit einem Geleitwort von Frank Laemers. Mit einem Beitrag von Julian Iriogbe.
Mit Sehbeeinträchtigung im Alltag klarkommen
Förderung lebenspraktischer Fähigkeiten


Mit einem Geleitwort von Frank Laemers. Mit einem Beitrag von Julian Iriogbe.

Pamela Cory

Ernst Reinhardt Verlag
EAN: 9783497029822 (ISBN: 3-497-02982-3)
143 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2020, 35 Abb. 1 Tab.

EUR 27,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Gabel zum Mund führen, Zähneputzen, die Haustüre aufschließen – unser Alltag besteht aus unzähligen Tätigkeiten, die für sehende Menschen selbstverständlich sind. Kinder und Erwachsene mit Sehbeeinträchtigungen stellen sie vor erhebliche Herausforderungen. Doch auch sie können lebenspraktische Fähigkeiten erlernen. Mit der richtigen Strategie und passenden Hilfsmitteln lernen vor allem Kinder schnell, sich im Alltag zurechtzufinden. Wie der Prozess erfolgreich gestaltet wird, erklärt dieses praxisnahe Fachbuch. Die Autorin, Pionierin auf dem Feld der lebenspraktischen Fähigkeiten in Deutschland, liefert detaillierte Anleitungen, die auf jahrelanger Erfahrung beruhen. Denn Menschen mit Sehbeeinträchtigungen kommen im Alltag bestens klar – mit der richtigen Vorbereitung.

Pamela Cory, Gründerin und langjährig im Leitungsteam des Instituts für Rehabilitation und Integration Sehgeschädigter (IRIS) e. V. in Hamburg, ist als Lehrbeauftragte an der Universität Hamburg und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg tätig.
Rezension
Dieses Buch dürfte insbesondere für Sonder- und Frühpädagog/innen sowie Ergotherapeut/innen in Förderschulen und Einrichtungen der Behindertenhilfe von Interesse sein. Es vermittelt auf anschauliche Weise, wie Kinder mit Sehbeeinträchtigung schnell im Alltag zurechtkommen, wenn sie entsprechend gefördert werden. Es sind die ganz lebenspraktischen und alltäglichen Verrichtungen wie die Gabel zum Mund führen, Zähneputzen oder die Haustüre aufschließen, - mit den richtigen Strategien und Hilfsmitteln läßt sich vieles bewältigen und schnell erlernen. Die Autorin, Pionierin auf dem Feld der lebenspraktischen Fähigkeiten in Deutschland, liefert detaillierte Anleitungen, die auf jahrelanger Erfahrung beruhen: statt rein technikorientiertem Training ein personzentrierter Lernprozess; denn "Blindheit" muß heute keineswegs mehr mit Hilflosigkeit in der Alltagsbewältigung einhergehen.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zielgruppe:
Rehabilitationsfachkräfte, Sonder- und FrühpädagogInnen, ErgotherapeutInnen in Förderschulen und Einrichtungen der Behindertenhilfe, ErzieherInnen und Angehörige
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort 8
Vorwort 11

1 Lebenspraktische Fähigkeiten: Einführung 14

1.1 Was sind lebenspraktische Fähigkeiten?14
1.2 Wie hat sich die Vermittlung von LPF bei Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung entwickelt? 15

2 Die Aneignung von LPF bei sehenden Kindern 16

2.1 Wie eignen sich sehende Kinder LPF an? 16
2.2 Wozu soll man sich LPF aneignen? 17
2.3 Welche Rolle spielt der Erwachsene in diesem Lernprozess? 18
2.4 Das Spiel als mächtiges Lernmedium 22
2.5 Geeignete Rahmenbedingungen für das Lernen in den Baby- und Kleinkindjahren 26
2.6 Durch die Hirn- und Lernforschung unterstützte Lernprinzipien27
2.7 Grundregeln einer geeigneten Lernsituation bei der Aneignung motorischer Fähigkeiten 31

3 Wie lernen Kinder mit Sehbeeinträchtigungen LPF? 34

3.1 Begriffsklärung 34
3.2 Was bringt es einem Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung, LPF zu können? 35
3.3 Welche Auswirkungen hat das Nicht-Sehen auf das Erlernen von LPF? 36
3.4 Entwicklungsetappen der Vermittlung lebenspraktischer Fähigkeiten 37
3.4.1 Erste Entwicklungsetappe (1970er Jahre) – Entwicklung von geeigneten nicht-visuellen
Techniken 37
3.4.2 Zweite Entwicklungsetappe (1980er Jahre) – Prinzipien der „Sensorischen Integration“ 39
3.4.3 Dritte Entwicklungsetappe (ab Mitte der 1980er Jahre) – Aktives Lernen nach Lilli Nielsen 46
3.5 Können Kinder, die gar nicht sehen können, komplexe Alltagsverrichtungen selbstverständlich erlernen? 48
3.6 Können Kinder mit Sehbeeinträchtigungen und mit Schwierigkeiten bei der Handlungsplanung Alltagsverrichtungen selbständig ausführen? 52
3.7 Können Kinder mit einer Sehbehinderung LPF selbstverständlich erlernen? 55

4 Nicht-visuelle Methoden der Alltagsbewältigung 59

4.1 Ist die Ausführung von motorischen Handlungen bei Menschen mit Sehbeeinträchtigungen genauso wie bei sehenden Menschen? 59
4.1.1 Handlungsausführung „Kaffee/Tee in einen Becher gießen“ 63
4.1.2 Handlungsausführung „Tischfläche systematisch reinigen“ 68
4.2 Modell der Aufgabenanalyse und ihre individuelle Anpassung 74
4.2.1 Die sehende oder normale Methode muss bekannt sein 76
4.2.2 Kriterien für nicht-visuelle Methoden 77
4.2.3 Die ausgewählte nicht-visuelle Methode in Teilschritte zerlegen 81
4.2.4 Analyse der Voraussetzungen für die Ausführung von ausgewählten Aufgaben 81
4.2.5 Analyse des Ist-Standes des Lernpartners83
4.2.6 Lerninszenierungen für die Anbahnung von Voraussetzungen 86

5 Das Kind mit schwerstmehrfachen Beeinträchtigungen – Aktives Lernen nach Lilli Nielsen 89

5.1 Begrifflichkeiten 89
5.2 Rahmenrichtlinien der LPF-Vermittlung bei Menschen mit schwerstmehrfachen Beeinträchtigungen 91
5.3 Fallbeispiele aus dem Bereich des Aktiven Lernens 97
5.3.1 Thomas bei der Aufgabe, die Hände zur Körpermittellinie zusammen zu bringen 97
5.3.2 Martin bei der Aufgabe, sein Interesse für sich und seine Umwelt zu wecken 99
5.3.3 Pina bei der Aufgabe, die Hände zum Mund zu bringen 102
5.3.4 Henri bei der Aufgabe, sich aufrecht hinzustellen 103
5.3.5 Peggy bei der Aufgabe, sich mehr zu bewegen 104
5.4 Lernhilfen zum Aktiven Lernen 107
5.4.1 Die Resonanzplatte 107
5.4.2 Der Kleine Raum (Little Room) 108
5.4.3 Der Bündelgreifer 109
5.4.4 Die Stützbank 109
5.4.5 Die Kopfstütze 112
5.4.6 Die beleuchtete Goldplatte (Tipping-Board) 112
5.4.7 Das Essef-Brett (Federbrett) 114
5.4.8 Das Hopsa Dress 114
5.4.9 Abschließende Hinweise zu den Lernhilfen des Aktiven Lernens 115

6 Vermittlung von LPF bei Menschen mit Sehbeeinträchtigungen in Bildungseinrichtungen 116

6.1 Bildungseinrichtungen für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen in Deutschland 117
6.1.1 Wird der Bildungsauftrag zur Vermittlung von LPF von den Bildungseinrichtungen erfüllt? 119
6.1.2 Erforderliche Rahmenbedingungen für eine effektive LPF-Vermittlung 120
6.2 Inklusion 121
6.3 Sicherung der Kostenübernahme 122
6.4 Weiterentwicklung der Vermittlung von LPF 124
6.4.1 Wo gibt es LPF-Vermittlungsangebote? 124
6.4.2 Auswirkungen der Einschränkungen bei einer LPF-Kostenübernahme 126
6.4.3 Appell an die Eltern 127
6.5 Zukunftsaussichten für den Förderbereich „Vermittlung von LPF bei Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung" 129

Schlusswort 130
Literatur 131

Anhang 1: Weiterbildungsangebote zur Rehabilitationsfachkraft im deutschsprachigen Raum 136
Anhang 2: Apps – kleine Alltagshelfer in der Hosentasche 137

Sachverzeichnis 142