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"Migrationshintergrund ist halt auch irgendwie Thema"
Eltern mit Migrationshintergrund im Kontext der stationären Kinder- und Jugendhilfe




Anissa Norman

Centaurus Verlag
EAN: 9783825507671 (ISBN: 3-8255-0767-X)
195 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2010

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Pluralität im Deutschland des 21. Jahrhunderts ist Normalität, oder? Immer mehr Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund zählen zur Klientel der stationären Kinder- und Jugendhilfe. SozialpädagogInnen und SozialarbeiterInnen sind entsprechend gezwungen, diese gesellschaftliche Realität nicht nur zu akzeptieren, sondern auch konstruktive und adaptierte Ansätze für die tägliche Arbeit zu finden. Aber tun sie das auch? Die scheinbar selbstverständliche Forderung nach migrationssensiblem Denken und Handeln wirft im Alltag sehr viele teils kontroverse und schwierige Fragen auf: Müssen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund bzw. deren Familien wirklich anders behandelt werden als Deutsche? Welche Faktoren sind es, die einer Gleich- oder Ungleichbehandlung zugrunde liegen? Welche Sichtweisen und Ansätze bringen SozialpädagogInnen und SozialarbeiterInnen mit? Und wie sehen diese Angehörigen selbst die Kinder- und Jugendhilfe. Wo ist ihr Platz darin? Auf diese und andere Fragen wird in diesem Buch eingegangen. So wird dargestellt, wie die Situation von Menschen mit Migrationshintergrund aussieht und welche speziellen Bedingungen, Ressourcen und Erwartungen sie mitbringen. Anhand von Interviews werden entsprechende Sichtweisen und Einstellungen, auf Seiten der Angehörigen und Mitarbeiter stationärer Einrichtungen, aufgedeckt und analysiert, um herauszuarbeiten, wie eine interkulturelle und den aktuellen Gegebenheiten angepasste Elternarbeit am Sinnvollsten gestaltet werden kann. Schlussendlich werden Vorschläge für die praktische Arbeit, aber auch Appelle an die teils politischen Rahmenbedingungen dargestellt und erläutert.
Rezension
Diese Darstellung, die empirisch auf qualitativen Interviews beruht, behandelt die Eltern- bzw. Angehörigenarbeit mit Migrationshintergrund im Kontext der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Immer mehr Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund zählen zur Klientel der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Müssen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund bzw. deren Familien wirklich anders behandelt werden als Deutsche? Welche Faktoren sind es, die einer Gleich- oder Ungleichbehandlung zugrunde liegen? Das Buch zeigt auf, wie eine interkulturelle und den aktuellen Gegebenheiten angepasste Elternarbeit in diesem Kontext am Sinnvollsten gestaltet werden kann.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1. HINFUHRUNG 1

2. EINFÜHRUNG IN DIE THEMATIK 3

2.1 BEGRIFFSBESTIMMUNGEN 3
2.2 MENSCHEN MIT MIGRATIONSHINTERGRUND IN DEUTSCHLAND 4
2.3 HEIM/HEIMERZIEHUNG 5

3. ELTERN-, ANGEHÖRIGEN- UND FAMILIENARBEIT 7

3.1 BEGRIFFSBESTIMMUNGEN 7
3.2 GRÜNDE UND ZIELE DER ELTERNARBEIT 8
3.3 PRAKTISCHE AUSGESTALTUNG VON ELTERNARBEIT 11
3.3.1 KONTAKTPFLEGE 11
3.3.2 HILFEPLANGESPRÄCH 12
3.3.3 ERLEBEN VON UNTERSTÜTZUNG 13
3.4 SCHWIERIGKEITEN IN DER ANGEHÖRIGEN-/ELTERNARBEIT 13

4. MIGRATIONSFAMILIEN IN HEIMEN 16

4.1 INANSPRUCHNAHME VON HILFEN ZUR ERZIEHUNG 16
4.2 MIGRATIONSTYPISCHE FAKTOREN IN DER HEIMERZIEHUNG 18
4.2.1 FAMILIALISMUS 19
4.2.2 ERZIEHUNGSVORSTELLUNGEN UND WERTE 21
4.2.3 SPRACHE 22
4.2.4 IDENTITÄTSBILDUNG 23

5. MIGRATIONSFAMILIEN AUS SICHT DER PÄDAGOGEN 25

5.1 KULTURALISTISCHE POSITION 25
5.2 COLOUR-BLINDNESS-POSITION 27
5.3 FIRST FORGET THAT PM BLACK 28
5.4 ANERKENNUNG-EIN NEUER TREND 29

6. ELTERNARBEIT MIT MIGRATIONSFAMILIEN 32

6.1 PROBLEMFAKTOREN 32
6.2 UMGANG MIT LEBENSENTWÜRFEN UND WERTVORSTELLUNGEN 33
6.3 SPRACHLICHE UND RECHTLICHE UNTERSTÜTZUNG 36
6.4 KOMMUNIKATIONSVERHALTEN UND PROZESSVERLÄUFE 37
6.5 METHODEN ZUR IDENTH ÄTSSTÄRKUNG UND VERTRAUENSBILDUNG 39

7. FORSCHUNGSDESIGN UND ABLAUF DER UNTERSUCHUNG 43
7.1 METHODENWAHL UND -DISKUSSION 43

7.2 DER LEITFADEN UND ANDERE FRAGEN 44
7.3 INTERVIEWTEILNEHMER 45
7.4 DURCHFÜHRUNG DER INTERVIEWS— 48
7.5 AUFBEREITUNG DER INTERVIEWS 50
7.6 DIFFERENZIERUNG DER FRAGESTELLUNG 50
7.7 AUSWERTUNG QUALITATIVE INHALTSANALYSE NACH MAYRING 51

8. EINRICHTUNGSINTERNE STATISTIKEN 53

9. INHALTSANALYSE 55

9.1 FORMALE GESPRÄCHE UND DEREN BEDINGUNGEN 56
9.1.1 AUFNAHME 56
9.1.2 FRAGEN NACH BESONDERHEITEN 57
9.1.3 GEBEN SPEZIELLER INFORMATIONEN 58
9.1.4 ZIELVEREINBARUNGEN, HILFEPLANGESPRÄCH 58
9.1.5 EINSTELLUNG GEGENÜBER DER EINRICHTUNG 61
9.2 ERZIEHUNGSVORSTELLUNGEN 63
9.2.1 KONFLIKTE BEI WERTEN UND NORMEN 63
9.2.2 GEWALTANWENDUNG 66
9.2.3 UMGANG MIT DIVERGIERENDEN ERZIEHUNGSVORSTELLUNGEN 67
9.3 ANGEHÖRIGENARBEIT 67
9.3.1 ALLGEMEINE AUSSAGEN 68
9.3.2 KONTAKTHÄUFIGKEIT 68
9.3.3 BETEILIGTE 73
9.3.4 KONTAKT ZWISCHEN ELTERN UND n IREN KINDERN 73
9.3.5 ANGEHÖRIGENARBEIT BEI „ELTERNLOSEN" KINDERN 74
9.4 ALLTAGSERLEBEN 75
9.5 DISKRIMINIERUNG IN ALLTAG UND EINRICHTUNG 77
9.6 KONTAKT ZUR HERKUNFT 79
9.6.1 MEDIALERKONTAKT 81
9.6.2 KONTAKT DURCH VEREINE 81
9.6.3 KONTAKT DURCH URLAUBE 82
9.7 GLAUBE 82
9.7.1 GLAUBEINDEREINRICHTUNG 83
9.7.2 GLAUBE AUBERHALB DER EINRICHTUNG 89
9.8 SPRACHE 91
9.8.1 SPRACHLICHE FÄHIGKEITEN - EINSCHÄTZUNG UND FÖRDERUNG 92
9.8.2 SPRACHLICHE REGELUNGEN IM ALLTAG 94
9.8.3 SPRACHSCHWIERIGKEITEN UND DOLMETSCHERDIENSTE 96
9.9 RECHT 99
9.9.1 ZUSTÄNDIGKEIT UND PRAKTISCHE UMSETZUNG 100
9.9.2 DULDUNGEN UND ABSCHIEBUNGEN 101
9.10 THEMA MIGRATION IN DER EINRICHTUNG 103
9.10.1 FÄHIGKEITEN FÜR DIE ARBEIT MIT MIGRATIONSFAMILIEN 106
9.10.2 HANDLUNGSORIENTIERUNGEN 108
9.10.3 EMPFEHLUNGEN AN ANDERE EINRICHTUNGEN 109
9.11 LATENTE SINNSTRUKTUREN UND EINSTELLUNGEN 112
9.11.1 GRUNDEINSTELLUNGEN 112
9.11.2 SENSIBILITÄT H3
9.11.3 POSITIVE AUSSAGEN 113
9.11.4 STEREOTYPE 113
9.11.5 ABWERTUNGEN 117
9.11.6 INTEGRATION 119
9.11.7 BEFREMDEN, WAHRNEHMUNG UNTERSCHIEDLICHER WELTEN 120
9.11.8 WAHRNEHMUNG viELERMiGRANTEN 120
9.11.9 DIFFERENZIERUNG VON MIGRATIONSKATEGORIEN 120
9.11.10 ROLLE DER EINRICHTUNG 121
9.11.11 REDUZIERUNG VON RELIGION AUF DEN ISLAM 122
9.11.12 NICHTWISSEN/NICHTFRAGEN 122
9.11.13 UNSICHERHEIT 123
9.11.14 BETITELUNG DER HERKUNFT 124

10 ZUSAMMENFASSENDE BETRACHTUNG UND KOMMENTIERUNG 126

10.1 FORMALE GESPRÄCHE UND DEREN BEDINGUNGEN 126
10.2 ERZIEHUNGSVORSTELLUNGEN 129
10.3 ANGEHÖRIGENARBEIT 132
10.4 ALLTAGSERLEBEN 136
10.5 DISKRIMINIERUNG IN ALLTAG UND EINRICHTUNG 137
10.6 KONTAKT ZUR HERKUNFT 139
10.7 GLAUBE 141
10.8 SPRACHE 144
10.9 RECHT 147

10.10 THEMA MIGRATIONS IN IHR EINRICHTUNG 148
10.11 LATENTE SlNNTRUKTUREN UND EINSTELLUNGEN 151

11 FAZIT UND INHALTLICHE KONSEQUENZEN 157

12 SCHLUSSBETRACHTUNG 166

DANKSAGUNG 167
ANHANG: INTERVIEWMATERIALIEN 168
KURZFRAGEBOGENMITARBEITER 168
LEITFADEN MITARBEITER 170
ERGÄNZUNGSBOGEN 171
KURZFRAGEBOGENANGEHÖRIGE 176
LEITFADEN ANGEHÖRIGE 177
LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS 178