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Menschen mit geistiger Behinderung Ein Lehrbuch zur Erziehung und Bildung 13., aktualisierte Auflage 2018
Menschen mit geistiger Behinderung
Ein Lehrbuch zur Erziehung und Bildung


13., aktualisierte Auflage 2018

Otto Speck

Ernst Reinhardt Verlag
EAN: 9783497028320 (ISBN: 3-497-02832-0)
419 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2018, 17 Abb. 4 Tab.

EUR 39,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Standardwerk der Geistigbehindertenpädagogik bezieht sich nicht nur auf unmittelbar Pädagogisches, sondern auch auf psychologische, medizinische, anthropologische und ethische Fragestellungen, die für die pädagogische Praxis mit Menschen mit geistiger Behinderung relevant sind.

Otto Speck stellt in der Neuauflage die Diskussion um die UN-Behindertenrechtskonvention dar und entwirft ein differenziertes Modell schulischer Inklusion. Dieses Lehrbuch zum Thema der Geistigbehindertenpädagogik, mit einer Gesamtauflage von über 35.000 Exemplaren, ist ein richtungsweisendes Grundlagenwerk für alle Berufsgruppen, die in den verschiedensten pädagogischen und sozialen Einrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung arbeiten.

Prof. Dr. Otto Speck ist emeritierter Ordinarius für Sonderpädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Rezension
In bereits 13., aktualisierter Auflage 2018 liegt nun dieses klassische Lehrbuch der Heilpädagogik vor, das in allen Bereichen heilpädagogischer Ausbildung verwendet wird: Standardwerk der Geistigbehindertenpädagogik. Der Autor ist Vertreter einer realistischen Inklusionspädagogik, seine Lehrbücher insbesondere zu den Bereichen Allgemeine Heilpädagogik, schulische Integration und Frühförderung behinderter Kinder, haben viele Student/inn/engenerationen geprägt. In der Neuauflage wird auch die Diskussion um die UN-Behindertenrechtskonvention berücksichtigt und ein differenziertes Modell schulischer Inklusion entworfen. "Der Speck" bezieht neben dem (heil)pädagogischen auch psychologische, medizinische, anthropologische und ethische Fragestellungen ein, die für die pädagogische Praxis mit Menschen mit geistiger Behinderung relevant sind.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zielgruppe:
Studierende der Heil- und Sonderpädagogik, Praktiker in heilpädagogischen Bereichen
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur 13. Auflage 11

Einleitung: Mehr soziale Teilhabe für Menschen mit geistiger Behinderung – aktuelle Herausforderungen 13

I Geschichtliche Entwicklung der sozialen und pädagogischen Hilfe 17

1 Mythische Abwehr und soziale Selektion 17
2 Aufklärung und erste pädagogische Ansätze 18
3 Anstalten und Hilfsschulen 26
4 Sozialdarwinismus und schulische Ausgrenzung 30
5 Bildungsrecht – Integration in das Schulsystem 34
6 Zur Entwicklung der Geistigbehindertenpädagogik 37

II Geistige Behinderung – Begriff und Klassifikation 44

1 „Geist“ im Gehirn – eine neurobiologische Erklärung 44
2 Das Problem der Klassifizierung 46
2.1 Der Andere – ein Rätsel 46
2.2 Die Eigenart geistiger Behinderung aus heilpädagogischer Sicht 48
2.3 Historische Belastungen 51
2.4 Ein defizitorientierter Begriff 52
2.5 Eine sozial veränderbare Größe 52
2.6 Ein komplexer Begriff 52
2.7 Ein zu vermeidender Begriff? 53
2.8 Ein schwer definierbarer Begriff 56
3 Fachwissenschaftliche Sichtweisen und Definitionsansätze 57
3.1 Der medizinisch-genetische Aspekt 57
3.2 Der psychologische Aspekt 60
3.3 Der soziologische Aspekt 65
3.4 Epidemiologische Befunde – Mehrfachbehinderungen 69
3.5 Der pädagogische Aspekt 72
3.5.1 Sonderpädagogischer Förderbedarf 73
3.5.2 Heilpädagogischer Hilfebedarf in sozialpädagogischen Feldern 74
3.5.3 Veränderung geistiger Behinderung durch pädagogische Prozesse 75

III Anthropologische, ethische und gesellschaftliche Grundlagen 78

1 Geistige Behinderung – Menschenbild und Menschenwürde 78
2 Umstrittener Lebenswert – früher und heute 80
2.1 Geschichtliche Positionen 80
2.2 Aktuelle ethische Herausforderungen 82
2.2.1 Präimplantationsdiagnostik 82
2.2.2 Bioethische Thesen: Keine Lebensqualität? 84
2.2.3 Ökonomische Maßgaben – Kosten-Nutzen-Rechnungen 84
2.2.4 Rechtliche Normen: Verringerter Achtungsanspruch? 85
2.2.5 Mindestkriterien für „vollwertiges“ Menschsein? 87
3 Eine Ethik der Achtung vor jeglichem menschlichen Leben 90
4 Heilpädagogisches Ethos – Achtsamkeit 95
5 Autonomie – Selbstbestimmung 96
6 Abhängigkeit – Bindung 97
7 Mitmenschliches Helfen 99
8 Religiöse Sinnorientierung 102
9 Soziale Teilhabe – Integration / Inklusion 107
10 Inklusion in das Bildungssystem als Rechtsanspruch 111

IV Psychologische Grundlagen – Entwicklung und Lernen 116

1 Entwicklung bei geistiger Behinderung 116
1.1 Defektorientierte Erklärungsansätze 116
1.2 Interaktional-strukturale Erklärungsansätze 117
2 Relationen zur Entwicklung des nicht behinderten Kleinkindes 124
3 Soziales In-Beziehung-Treten 128
3.1 Soziale Interaktion 128
3.2 Kommunikation 133
3.2.1 Kommunikation durch Sprache 134
3.2.2 Allgemeine Sprachfähigkeit und aktuale Sprechfertigkeit 139
3.2.3 Nonverbale Kommunikation 141
3.2.4 Autistische Kommunikationssperren 143
3.2.5 Kommunikation und Erziehung 144
3.3 Rollenverhalten und Identität 146
4 Entwicklung der Persönlichkeit 148
4.1 Psychodynamischer Entwicklungsansatz 150
4.2 Psychische Störungen 151
4.3 Spezialfall Autismus-Spektrum-Störungen 152
5 Entwicklung und Lernen 155
5.1 Lernen durch Konditionierung – elementaristisches Lernmodell 156
5.2 Lernen durch Einsicht – komplexe Lernmodelle 156
5.3 Motivationslernen 158
5.4 Moralische Entwicklung 161

V Pädagogisch-psychologische Beurteilung 166

1 Aufgabe der pädagogisch-psychologischen Diagnostik 166
2 Diagnostische Bereiche und Verfahren 169
2.1 Physische Entwicklungsbedingungen 169
2.2 Der soziale Kontext 171
2.3 Die intellektuelle Kapazität 171
2.4 Die Sozialentwicklung 173
2.5 Persönlichkeitseigentümlichkeiten 175

VI Erziehung und Bildung: Grundbegriffe 177

1 Generelle Erziehungsbedürftigkeit 178
2 Individuelle Unterschiede der Bildbarkeit 179
3 Erziehung und Bildung – eine Einheit 183
4 Lebenswelt-Orientierung – Heilpädagogisch-humanökologischer Ansatz 187
4.1 Humanökologische Systeme 188
4.2 Normalisierung der Lebenswelt 189

VII Ziele für Erziehung und Bildung 193

1 Richtziel: Menschlich-leben-Können – Personal-soziale Integration 197
1.1 Persönlichkeitsbildung durch personale Integration 198
1.2 Soziale Bildung durch soziale Integration / Inklusion 199
2 Teilziele für Erziehung und Bildung 200
2.1 Erschließen von Lebenszutrauen 201
2.2 Ausbilden von Lebensfertigkeiten 202
2.3 Vermitteln von Lebensorientierung 204
2.4 Bildung von Lebenshaltungen 207
2.5 Teilziele als Koordinatensystem 208

VIII Pädagogische Förderung und Lernen 209

1 Bildendes Lernen als praktisches Lernen 210
2 Lernen durch Erfahrung 211
3 Ganzheitliches Lernen durch Einsicht und Handeln 212
4 Lernen durch Einüben 217
5 Verhaltensmodifikation – spezielle Lehrtechniken 219
5.1 Verhaltenstherapeutische Chancen 221
5.2 Verhaltenspsychologische Lehrtechnologie 222

IX Erziehungssystem und Bildungsinstitutionen

1 Frühförderung 228
2 Kindergarten – Elementarerziehung 231
2.1 Sonderkindergärten – Schulvorbereitende Einrichtungen 231
2.2 Integrative/inklusive Kindertagesstätten 233
3 Schule 235
3.1 Das Recht auf schulische Bildung 235
3.2 Kein Ausschluss „nicht integrierbarer Kinder“ 237
3.3 Erste Ansätze gemeinsamen Unterrichts 240
3.4 Dual-inklusives Schulsystem („Twin Track“) 244
3.5 Benachteiligung und Diskriminierung durch Förderschulen? 259
3.6 Qualitätsentwicklung 260

X Unterricht und Erziehung in Regel- und Förderschulen 262

1 Schule als Lern- und Lebenswelt 263
2 Gemeinsamer Unterricht in Regelschulen 266
3 Die Förderschule als kooperatives Kompetenzzentrum 269
4 Lehrinhalte – Lernbereiche 270
5 Vom Entwicklungsmodell zum Handlungsmodell 272
5.1 Entwicklungsbezogener Unterricht – normatives Entwicklungsmodell 273
5.2 Das Modell des handlungsbezogenen Unterrichts 275
6 Didaktische Prinzipien 278
6.1 Individualisierung 279
6.2 Aktivierung 280
6.3 Ganzheitlichkeit 281
6.4 Lehrziel-Strukturierung 282
6.5 Anschaulichkeit und Übertragung 284
6.6 Entwicklungsgemäßheit 285
6.7 Aktionsbegleitendes Sprechen 287
6.8 Soziale Lernmotivierung 289
7 Emotionalität im Unterricht – Herzensbildung 289
8 Spezielle Formen des Unterrichts 292
9 Pädagogische Förderung geistig intensiv behinderter Kinder und Jugendlicher 294
10 Nichtverbale Kommunikationstechniken 298
11 Zur Frage der Kulturtechniken 300
12 Lernorganisation der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung 307
13 Lernorganisation an Regelschulen 311
14 Verhaltensauffälligkeiten in der Schulklasse 314
14.1 Begriffliche Komplexität und Verbreitungshäufigkeit 314
14.2 Erklärungstheorien 315
14.3 Pädagogische Möglichkeiten 317

XI Das erzieherische Verhältnis 320

1 Allgemeine Bedeutsamkeiten der pädagogischen Interaktion 320
2 Dialogische Beziehung (Martin Buber) 324
3 „Selbstloses“ Helfen – Burnout? 328

XII Eltern und Familie 331

1 Die emotionale Belastung der elterlichen Einstellungen 332
2 Innerfamiliäre Verarbeitungsprozesse 335
3 Beratende Hilfe für die Eltern – Kooperation 338
3.1 Das Gespräch mit den Eltern 338
3.2 Der Beratungsvorgang als lebensweltliche Kommunikation 341
3.3 Eltern als Partner 343
4 Erziehung in der Familie 344

XIII Die Erziehung im Heim 352

XIV Bildung im Erwachsenenalter 357

1 Erwachsenwerden 357
2 Bildungshilfen im Erwachsenenalter 359
2.1 Institutionalisierte Erwachsenenbildung 361
2.1.1 Aufgaben 361
2.1.2 Didaktische Gesichtspunkte 363
2.1.3 Institutionen 365
2.2 Bildende Lebensbegleitung 367
2.2.1 Begeitetes Wohnen 367
2.2.2 Begleitete Partnerschaft und Sexualität 368
2.2.3 Begleitete Freizeit 370
2.2.4 Begleitetes Arbeiten 371
3 Lebensbegleitung für älter werdende Menschen mit einer geistigen Behinderung 373
3.1 Problemlage 373
3.2 Der Alterungsprozess 374
3.3 Altenbildung 375

Literatur 379
Sachregister 415