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Meine Mutter ist in Amerika und hat Buffalo Bill getroffen  graphic novel
Meine Mutter ist in Amerika und hat Buffalo Bill getroffen


graphic novel

Jean Regnaud, Emile Bravo

Carlsen
EAN: 9783551777904 (ISBN: 3-551-77790-X)
120 Seiten, hardcover, 18 x 25cm, April, 2009

EUR 17,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Lieber Jean,

mir geht es gut! Heute bin ich in Spanien. Es ist sehr heiß! Die Frauen spielen auf Kastagnetten und die Männer machen Stierkampf. Gestern habe ich eine leckere Paella mit Krabben gegessen. Danach habe ich im Meer gebadet. Das Wasser war warm und angenehm. Liebe Grüße -

Mama.
Rezension
Gleich am ersten Schultag hat Jean ein großes Problem: Alle Kinder sollen sich mit ihrem Namen vorstellen und den Beruf ihrer Eltern nennen. Jeans Vater ist Chef der Konservenfabrik, aber was ist mit seiner Mutter? Sie ist schon seit langem nicht mehr da, und er kann sich kaum noch an sie erinnern. Niemand spricht mit ihm über sie, und er wagt es auch nicht, seinen strengen Vater zu fragen. Die einzige Gesprächspartnerin ist das etwas ältere Nachbarsmädchen Michèle; ihr vertraut er an, dass er seiner Mutter einen Brief schicken werde, wenn er erst das Schreiben gelernt habe. Bald darauf hat sie eine Postkarte von der Mutter erhalten, die sie ihm vorliest - aber das muss ein Geheimnis bleiben! (Und soll auch hier nicht aufgelöst werden...)

Die Welt um Jean ist schwer zu verstehen; das Geheimnis um seine Mutter belastet ihn. Immer wieder muss er Erklärungen auch für andere Rätsel finden: Wohin wurde der "zurückgebliebene" Schulkamerad geschickt? Was will der Schulpsychologe von ihm? Warum kann er sich nicht mehr an seine Mutter erinnern? Und schließlich die Frage, die auch andere Kinder bewegt: Wie sieht der Weihnachtsmann aus? Immer wieder baut Jean sich ein Bild von der Welt, das ihm hilft, in ihr zurechtzukommen; dabei wird er immer aktiver. So kann er auch zuletzt den Schock verarbeiten, den ihm die wütende Michèle versetzt.

Ein einfühlsames Buch, mit dem sich auch Kinder in Jeans Gedanken und Gefühle versetzen können. Der Zeichenstil eines Comics, einer "graphic novel", kommt Kindern entgegen und spricht sie an. Jedes Kapitel ist in einer anderen Farbe gehalten. Der Epilog nimmt die Farbe des ersten Kapitels wieder auf: Auch er spielt in der Schule, aber jetzt kommt eine neue Lehrerin, und die interessiert sich für die Kinder selbst und will nur ihre Namen erfahren. Gute Aussichten für Jean, so akzeptiert zu werden wie er ist und jemanden zu finden, dem er seine warmen und herzlichen Gefühle entgegenbringen darf.

Auf der Vorschlagsliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2010, Sparte Kinderbuch.
M. Houf, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Emile Bravo, der unlängst auch als Autor und Zeichner von SPIROU UND FANTASIO ein Glanzlicht setzen konnte, illustrierte für diese Graphic Novel eine Geschichte seines Freundes Jean Regnaud. Der kleine Jean befindet sich in höchster Not, als er in der Schule erzählen soll, was seine Eltern beruflich machen. Sein Vater ist Firmenchef, doch seine Mutter lebt nicht bei der Familie. Über sie weiß Jean so gut wie nichts. Deswegen beginnt er, sich das Leben seiner Mutter in Gedanken auszumalen. Immer wilder werden seine Ideen, und schließlich landet die Mutter seiner Fantasie im Wilden Westen, wo sie auf Buffalo Bill trifft.
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1: Madam Moinot S. 5
Kapitel 2: Mein Papa S. 15
Kapitel 3: Michèle S. 23
Kapitel 4: Alain S. 31
Kapitel 5: Yvette S. 41
Kapitel 6: Louis de Funès S. 49
Kapitel 7: Oma Simone, Opa Pierrot S. 55
Kapitel 8: Jean-Michel Tong S. 63
Kapitel 9: Der Psychologe S. 71
Kapitel 10: Meine Mama S. 79
Kapitel 11: Die Ossards S. 86
Kapitel 12: Oma Edith S. 95
Kapitel 13: Der Weihnachtsmann S. 102
Kapitel 14: Alle anderen und ich ganz alleine S. 109
Epilog S. 117
Zwischen den Kapiteln steht jeweils ein einseitiges Intermezzo