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Medienethik Grundlagen - Anwendungen - Ressourcen
Medienethik
Grundlagen - Anwendungen - Ressourcen




Christian Schicha

UTB
EAN: 9783825251024 (ISBN: 3-8252-5102-0)
321 Seiten, kartoniert, 15 x 22cm, April, 2019

EUR 19,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Nach einer Einführung in die Grundlagen der Medienethik zeigt der Autor auf spannende Weise Medienskandale auf und reflektiert die so genannten Fake News kritisch. Er thematisiert Aspekte der PR-, Werbe- und Internetethik ausführlich.

Das Buch beginnt mit einer kurzen Darstellung der Moralphilosophie und den normativen Kernbegriffen der Medienethik: Information, Öffentlichkeit, Authentizität, Inszenierung und Qualität. Im zentralen Kapitel steht die Medienethik im engen Sinne. Hier behandelt der Autor Praxisfälle, das Spannungsfeld zwischen Ideal- und Praxisnormen, Werte-und Normensysteme des Medienhandelns, die Bezugsebenen medienethischer Verantwortung und Argumentation sowie Reichweite und die Ebenen der Argumentation. Danach behandelt er ausgewählte Spannungsfelder des Journalismus wie den Boulevardjournalismus, den Reisejournalismus, die Kriegsberichterstattung sowie die Amok- und Terrorberichterstattung. Das Buch wird durch medienethische Initiativen und eine kommentierte Auswahlbibliografie zur Medienethik abgerundet.


Rezension
Durfte das Bild des toten Alan Kurdi, des syrischen Flüchtlingskinds am türkischen Strand, veröffentlicht werden? Stehen Naruto die Rechte an dem von ihm geschossenen Selfie zu? Wie darf über Terroranschläge berichtet werden? Welche Bedeutung hat die Privatsphäre für eine Demokratie? Kommt Medien in postfaktischen Zeiten eine besondere Verantwortung zu? Dürfen Nachrichten mithilfe von Algorithmen generiert werden? Welche Rechte haben Whistleblower? Gibt es ein Berufsethos für Journalistinnen und Journalisten? Brauchen wir angesichts von Fake News eine „Agenda für True Media“?
Diese Fragen sind Gegenstand der Medienethik. Dieses Teilgebiet der Angewandten Ethik beschäftigt sich mit den ethischen Problemstellungen im Kontext der Produktion und Nutzung von analogen und digitalen Medien. Angesichts des Media Turn besitzt dieses Arbeitsgebiet, das zunehmend auch an den Hochschulen institutionalisiert wird, allerdings nicht in der Philosophie, sondern primär in den Medien- und Kommunikationswissenschaften, besondere Aktualität.
Umso verdienstvoller ist es daher zu bewerten, das mit dem bei UTB erschienenen Buch „Medienethik. Grundlagen – Anwendungen - Ressourcen“ von Christian Schicha eine umfassende, klar strukturierte, gut verständliche und aktuelle Diskurse berücksichtigende Einführung in diesen Gegenstand Angewandter Ethik vorliegt. Der ausgewiesene Professor für Medienethik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg versteht unter Medienethik dabei als „Steuerungs- und Reflexionsinstanz“ zur Analyse von „normativen Begründungswege[n] im Umgang mit medialen Ausprägungen, Inhalten und Rezeptionsweisen“ (S. 293). Seine Konzeption einer „reflektierten“ und „konstruktiven Medienethik“ richtet sich primär an Personen, die in der Kommunikationsbranche, also im Journalismus, in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit oder in der Werbung tätig sind. Kulturanthropologische und erkenntnistheoretische Aspekte der Medienethik hätten in dem Buch noch vertiefter behandelt werden können. Schicha gelingt es in seiner Einführung jedenfalls, einen fundierten Überblick über Theorie und Praxis der Medienethik zu geben sowie anhand zahlreicher Fallbeispiele eindrücklich die Notwendigkeit medienethischer Reflexionen zu unterstreichen.
Daher eignet sich das Werk auch für Lehrkräfte der Fächer Ethik, Philosophie, Religion und Deutsch, die sich medienethisches Grundlagenwissen in kompakter Form aneignen und in ihrem Unterricht Fälle der Medienethik bearbeiten möchten, um Schülerinnen und Schüler in ihrer „Medienreflexionskompetenz“ (Roberto Simanowski) zu fördern.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Medienethik

Grundlagen – Anwendungen – Ressourcen

von Schicha, Christian Fach: Medien- und Kommunikationswissenschaft;
Nach einer Einführung in die Grundlagen der Medienethik zeigt der Autor auf spannende Weise Medienskandale auf.

Das Buch beginnt mit einer kurzen Darstellung der Moralphilosophie und den normativen Kernbegriffen der Medienethik: Information, Öffentlichkeit, Authentizität, Inszenierung und Qualität.

Im zentralen Kapitel steht die Medienethik im engen Sinne. Hier behandelt der Autor Praxisfälle, das Spannungsfeld zwischen Ideal- und Praxisnormen, Werte-und Normensysteme des Medienhandelns sowie die Bezugsebenen medienethischer Verantwortung und Argumentation.

Danach behandelt er ausgewählte Spannungsfelder des Journalismus wie den Boulevardjournalismus, den Reisejournalismus, die Kriegsberichterstattung sowie die Amok- und Terrorberichterstattung.

Das Buch wird durch medienethische Initiativen und eine kommentierte Auswahlbibliografie zur Medienethik abgerundet.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 9
I Grundlagen 13
2. Medienethik 15
2.1 Angewandte Ethik 15
2.2 Zur Ethik der Medien 24
2.3 Literatur 57
II Anwendungen 69
3. Medienskandale 71
3.1 Journalismus 75
3.2 Politik 78
3.3 Wirtschaft 79
3.4 Literatur 81
4. „Fake News“ 85
4.1 Fälschungen und erfundene Berichte 91
4.2 Verbreitungswege 93
4.3 Aufdeckung und Bekämpfung 95
4.4 Fazit 98
4.5 Literatur 100
5. Boulevardjournalismus 105
5.1 BILD-Zeitung 106
5.2 Fazit 117
5.3 Literatur 118
6. Bildethik 121
6.1 Bildmanipulation 128
6.2 Fotos von Verstorbenen 130
6.3 Fazit 132
6.4 Literatur 133
7. Zur Berichterstattung er Geflhtete 137
7.1 Sprache 139
7.2 Bilder 142
7.3 Fazit 148
7.4 Literatur 149
8. Terrorberichterstattung 153
8.1 Anschläge in Norwegen 155
8.2 Fazit 161
8.3 Literatur 162
9. Ethik der Öffentlichkeitsarbeit (PR) und der Werbung 165
9.1 PR-Ethik 166
9.2 Ethik der Werbung 174
9.3 Fazit 188
9.4 Literatur 190
10. Ethik der Unterhaltung 195
10.1 Privatfernsehen 200
10.2 RTL-„Dschungelcamp“ 201
10.3 RTL-„Bachelor“ 202
10.4 Fazit 204
10.5 Literatur 205
11. Moraldiskurse im Film 209
11.1 Fernsehserien 210
11.2 Breaking Bad 211
11.3 Fazit 223
11.4 Literatur 225
12. Internetethik 227
12.1 Algorithmen 238
12.2 Social Bots 251
12.3 Digitale Souveränität 256
12.4 Fazit 266
12.5 Literatur 268
13. Medienselbstkontrolle 279
13.1 Deutscher Presserat 281
13.2 Deutscher Werberat 283
13.3 Deutscher Rat für Public Relations 285
13.4 Fazit 288
13.5 Literatur 289
14. Fazit und Ausblick 293
III Ressourcen 295
15. Medienethische und medienkritische Initiativen 297
15.1 BILDblog.de 297
15.2 Bischöfliche Medienstiftung 297
15.3 Bündnis gegen Cybermobbing e.V. 297
15.4 Bundeszentrale für politische Bildung 298
15.5 Correctiv 298
15.6 Demokratiezentrum Baden-Württemberg 298
15.7 DGPuK-Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik 299
15.8 Erfurter Netcode e.V. 299
15.9 Initiative Nachrichtenaufklärung e.V. 300
15.10 Initiative Qualität im Journalismus 300
15.11 Institut für Digitale Ethik 300
15.12 Interdisciplinary Centre for Media Ethics 301
15.13 Jugendschutz.net 301
15.14 Klicksafe 302
15.15 Mediasmart 302
15.16 Medienbewusst.de kinder.medien.kompetenz 302
15.17 Netzwerk Medienethik 303
15.18 Netzwerk Recherche 303
15.19 Otto-Brenner-Stiftung 304
15.20 Stiftung Neue Verantwortung 304
15.21 Verein zur Förderung der publizistischen Selbstkontrolle e.V. 304
15.22 Zentrum für Ethik der Medien und der Digitalen Gesellschaft 305
16. Kommentierte Auswahlbibliographie zur Medienethik 307
16.1 Monographien 307
16.2 Sammelbände 309
16.3 Schriftenreihen 312
16.4 Zeitschriften 316
16.5 Unterrichtsmaterialien 317
Autor 319
Abbildungsverzeichnis 321