lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Max Weber. Ein Denker der Freiheit
Max Weber. Ein Denker der Freiheit




Christian Marty

Beltz Verlag , Juventa
EAN: 9783779961505 (ISBN: 3-7799-6150-4)
244 Seiten, paperback, 15 x 23cm, Juli, 2019

EUR 34,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Max Weber ist ein Denker der Freiheit – das ist die zentrale These des Buches. Im Kern seines Werkes fragt Weber nicht nur, ob, sondern auch wie unter den Bedingungen der Modernität eine freiheitliche Lebensführung möglich ist: Was genau bedeuten kapitalistische Großbetriebe, bürokratische Herrschaftsformen oder die Institutionen der Wissenschaft für den Menschen? Gibt es die Chance, innerhalb dieser Ordnungen ein autonomes, selbstgewähltes, an letzten Werten orientiertes Leben zu führen?

Christian Marty, Jg. 1988, hat an der Universität Zürich Geschichte, Philosophie und Medienwissenschaften studiert. Seine Forschungsschwerpunkte liegen bei Max Weber, Georg Simmel und den Theorien des Liberalismus. Er lebt als Ideenhistoriker, Essayist und Unternehmer in Zürich.
Rezension
Was ist der Kern im Denken Max Webers? Darüber wird seit langem gestritten: die Rationalisierung, die Säkularisierung, die Wirtschaft, die Moderne ... ? Die Freiheit - behauptet diese Studie. Insbesondere dadurch ist Max Weber berühmt geworden: Der Kapitalismus erscheint beim Religionssoziologen Max Weber als säkularisierter Ableger protestantischer Ethik ("Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus", 1904). Ausgehend von der Frage, worin die Besonderheit der abendländischen Moderne besteht, beginnt Max Weber mit der Suche nach den Grundlagen und Voraussetzungen des modernen Kapitalismus. Er stößt auf eine spezifische, protestantische Ethik als eine der entscheidenden Wurzeln der typisch abendländischen Form des Wirtschaftens, die dem Kapitalismus eine ideelle Grundlage bot. Max Weber (1864–1920) war ein deutscher Soziologe, Jurist und Ökonom. Er gilt als einer der Gründungsväter der Soziologie. Mit seinen Theorien und Begriffsdefinitionen nahm er großen Einfluss auf diese Wissenschaft. Max Weber ist ein Denker der Freiheit, das ist die zentrale These dieses Buches. Im Kern seines Werkes fragt Weber nicht nur, ob, sondern auch wie unter den Bedingungen der Modernität eine freiheitliche Lebensführung möglich ist. Die Frage nach dem erkenntnisleitendenden Interesse Max Webers wird mithin im Begriff der Freiheit gefunden.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Soziologie | Theorie | Gesellschaft | Gesellschaftstheorie | Kapitalismus | Bürokratie
Kategorien:
Soziologie
Theorie
Inhaltsverzeichnis
Danksagung 7

Abkürzungsverzeichnis 10

Prolog 11

Untergangsstimmung. Zu Besuch in des Gelehrten Privatbibliothek 12
Ein Alteuropäer. Ein Denker der Freiheit 15
Kantianisierende Soziologie? Menschenrechtliches Fundament? 18
Tragisches Bewusstsein. Glück oder Größe 21
Unzeitgemäße Betrachtungen. Moderne Modernekritik 23
Ein Werturteil. Ein Abenteuer 26

Einleitung 27

Ausgangslage: Fragen – Thesen 31
Theoretischer Rahmen: Methoden – Quellen 36
Eine kurze Geschichte der Max-Weber-Forschung 40

Teil 1 – Max Weber als Philosoph 49

Selbstbestimmung durch ein Soll. Ziemlich tief in der Theologie 49
Dämon, Bestimmung, Gestirn. Goethe als Stichwortgeber 55
Freiheit. Die rationale Verwirklichung eines letzten Werts 62
Ecce Homines. Leo Tolstoj, Stefan George und andere Charismatiker 69
Die Heroische Moderne. Der intellektuelle Desperado 74
Freiheit und letzter Wert. Die Ethik ist nicht das Einzige, was auf der Welt gilt 82
Freiheit und rationale Handlung. Der Kinderglaube an die Macht des Vernünftigen 87
Freiheit, ein Idealtypus. Leidenschaft, eine Schlüsselkategorie 92

Teil 2 – Max Webers als Sozialforscher 100

Die Wirklichkeit des Lebens, in welches wir hineingestellt sind. Das Archiv 100
Die Welt, in der wir geistig existieren. Zwischen Marx und Nietzsche 105
Freiheits- und Sinnverlust. Die Entzauberung der Welt 111
Sehnsucht nach Erlösung. In unserem Lager ist Israel! 117
Freiheit in Anführungszeichen. Wirtschaft und Gesellschaft 123
Voraussetzungen der Freiheit. Die Autoritätsfeindschaft aus religiösen Motiven 131
Der Methodologische Individualismus. Mit Schumpeter gegen Stammler 135
Der Betriebskapitalismus. Die kalten Skeletthände rationaler Ordnung 143
Der Wohlfahrtsstaat. Das neue Gehäuse der Hörigkeit 151
Die weit geöffneten Arme der Kirchen. Das Opfer des Intellekts 158

Teil 3 – Max Weber als Erzieher 164

Die Persönlichkeit und die Lebensordnungen. Die Fürsorge für unsere Nachfahren 164
So musst du sein, dir kannst du nicht entfliehen. Urworte 169
Der Sinn der Wertfreiheit. Die Geburt des Dämons 174
Im Dienste der Selbsterkenntnis. Die Erweckung von Charisma 180
Der Kronjurist des Dritten Reiches. Ein legitimer Sohn? 188
Die Moral der Vornehmheit. Simmels echte Humanitas 193
Die Verantwortungsethik. Ich kann nicht anders, hier stehe ich 200
Tragik. Schicksal 206

Epilog 213

Freiheit. Philosoph, Sozialforscher und Erzieher 215
Der Einfall ersetzt die Arbeit nicht 217
Lieber langweilig als faschistisch? 220
Größe als Ertragen von Paradoxie. Gegen – oder für die Liebe 224

Literaturverzeichnis – Quellen und Darstellungen 228

Abkürzungsverzeichnis

MWG = Max Weber-Gesamtausgabe
MWG I = Max Weber-Gesamtausgabe, Schriften und Reden.
MWG II = Max Weber-Gesamtausgabe, Briefe
MWG III = Max Weber-Gesamtausgabe, Vorlesungen und Vorlesungsnachschriften
Weitere Titel aus der Reihe Wirtschaft, Gesellschaft und Lebensführung