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Max Weber revisited: Zur Aktualität eines Klassikers
Ulrich Bachmann, Thomas Schwinn (Hrsg.)
Beltz Verlag
, Juventa
EAN: 9783779968115 (ISBN: 3-7799-6811-8)
382 Seiten, paperback, 15 x 23cm, November, 2022
EUR 32,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Welche neuen Perspektiven gewinnt man mit der Soziologie Max Webers für die Analyse einer in die Krise geratenen Demokratie und welche für »neue«, supranationale politische Institutionen? Wie lässt sich die Rationalisierungsbegrifflichkeit für die Analyse einer alles durchdringenden Digitalisierung oder der rasanten Quantifizierung des Sozialen fruchtbar machen? Welche Bedeutung kommt der Entzauberungsproblematik, welche einem entfesselten Kapitalismus in spätmodernen Gesellschaften zu? Internationale Weber-Forscher:innen fragen nach dem Mehrwert einer weberschen Perspektive auf aktuelle Problemlagen in Gegenwartsgesellschaften und nach deren Bedeutung für eine globale Soziologie.
Dr. Ulrich Bachmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Weber-Institut für Soziologie der Universität Heidelberg. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem Gegenwartsdiagnosen, Gesellschaftstheorie und die Soziologie Max Webers.
Dr. Thomas Schwinn ist Professor für Allgemeine und Theoretische Soziologie an der Universität Heidelberg. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem die Soziologie Max Webers, Differenzierungs- und Ungleichheitstheorie sowie Multiple Modernities.
Rezension
Max Weber (1864–1920) war ein deutscher Soziologe, Jurist und Ökonom. Er gilt als einer der Gründungsväter der Soziologie. Sein Werk wird interdisziplinär über Kontinente hinweg und quer zu verschiedenen politischen und wissenschaftstheoretischen Lagern anerkannt. Mit seinen Theorien nahm er großen Einfluss auf diese Wissenschaft, insbesondere auf die Bereich der Wirtschafts-, Herrschafts- und Religionssoziologie. Was bedeuten kapitalistische Großbetriebe, bürokratische Herrschaftsformen oder die Institutionen der Wissenschaft für den Menschen? Gibt es die Chance, innerhalb dieser Ordnungen ein autonomes, selbstgewähltes, an letzten Werten orientiertes Leben zu führen? Der Kapitalismus erscheint beim Religionssoziologen Max Weber als säkularisierter Ableger protestantischer Ethik - das ist die Kernthese von Max Webers vielleicht bekanntestem Essay aus dem Jahre 1904. Webers Analyse wirft ein bis heute erhellendes Licht auf die Voraussetzungen unserer westlichen Kultur und erweist sich bis heute als grundlegendes Werk der Religionssoziologie. In diesem Sammelband fragen internationale Weber-Forscher:innen nach dem Mehrwert einer weberschen Perspektive auf aktuelle Problemlagen in Gegenwartsgesellschaften und nach deren Bedeutung für eine globale Soziologie.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Soziologie | Moderne | Kapitalismus | Sozialwissenschaft | Religion | Rationalität | Protestantische Ethik | Max Weber
Inhaltsverzeichnis
Einführung. Max Weber in der aktuellen Diskussion und Rezeption
Ulrich Bachmann/Thomas Schwinn 7
1. Max Weber und die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts 25
Entfesselter Kapitalismus? Zur Kritik eines verbreiteten Denkmusters im Anschluss an Max Weber
Johannes Berger 26
Problematische Prognosen. Religion im säkularen Zeitalter
Hans Joas 45
Von der Gesellschaft als Maschine zur Gesellschaft der Algorithmen.
David Hilbert, Alan Turing und Max Weber revisited
Bettina Heintz 58
Wissenschaft als Beruf in Zeiten von fake news und Expertenkritik
Peter Weingart 84
Max Weber und die Demokratie
Philip Manow 101
Max Weber zur Europäischen Union. Ein Gedankenexperiment
Kari Palonen 115
Max Weber und die Soziologie der Quantifizierung: relevance lost?
Uwe Vormbusch 135
Max und Marianne
Ingrid Gilcher-Holtey 159
Max Weber: Interpret der Moderne. Eine Diskussion
Jürgen Kaube/Dirk Kaesler/Wolfgang Schluchter
Moderation: Gangolf Hübinger 179
2. Max Weber in der Welt 197
Weber Today in the Anglophone World
Alan Sica 198
Die Luso-Brasilianische Moderne. Entwicklungsgeschichte und Beiträge der Weber-Rezeption in Brasilien zum Weber-Paradigma
Carlos Eduardo Sell 219
Die »Kulturbedeutung« der Religion. Max Weber und der Islam
Gudrun Krämer 238
Die Weber-Rezeption in Russland
Alexander F. Filippov 258
Max Weber und das Narrativ der fehlenden geistigen Grundlage des »modernen« Japans. Eine Ideengeschichte des Ethos-Begriffs
Masahiro Noguchi 277
Revisiting Weber’s Actual and Potential Reception in the Chinese Context.
Reception Process and Disciplinary Effect
Po-Fang Tsai 295
Tradition und Moderne in China. Anmerkungen zu einer Debatte
Heiner Roetz 316
Wo steht die Max-Weber-Forschung heute? Rück- und Ausblick
Thomas Schwinn 344
Die Autorinnen und Autoren 378
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