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Manchmal schauen Sie so aggro Geschichten aus dem Schulalltag - eine Lehrerin erzählt
Manchmal schauen Sie so aggro
Geschichten aus dem Schulalltag - eine Lehrerin erzählt




Hildegard Monheim

Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag GmbH
EAN: 9783862651665 (ISBN: 3-86265-166-5)
288 Seiten, kartoniert, 13 x 19cm, 2012

EUR 9,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Nur drei Jahre nach dem Abitur wurde Hildegard Monheim, die sich als Schülerin selbst über Lehrer und Schule geärgert hatte, auf eine Klasse losgelassen – der Praxisschock war unvermeidbar. 38 Jahre später und um viele Erfahrungen reicher reflektiert die nun gestandene Pädagogin, was es bedeutet, Lehrerin zu sein. Oft strampelt sie sich ganz schön ab, gelegentlich fühlt sie sich wie in einer Comedy. Trotz allem aber schafft sie es, sich ihren Enthusiasmus zu bewahren, und weiß: Der Lehrerberuf ist genau das, was sie machen will.

Was ihr zwischen Leiden und Lachen so alles widerfährt, bringt sie in Manchmal schauen sie so aggro humorvoll auf den Punkt – und spart dabei nicht mit kritischer Reflexion und Selbstironie. In den 33 Schul-Geschichten werden sich viele Lehrer wiederfinden, Schüler werden ihre Pauker danach mit ganz anderen Augen sehen und Eltern erhalten einen einzigartigen Einblick in den Alltag im Klassenzimmer.
Rezension
Beruferaten: Morgens haben sie Recht und nachmittags frei. Um welchen Berufsgruppe handelt es sich hier? Natürlich ist der Lehrer bzw. die Lehrerin gemeint. Mittlerweile ernten sie neben dem Neid über die viele freie Zeit und den sicheren Job auch zunehmend Mitleid. Denn neben den schönen Seiten des Berufs werden die Rahmenbedingungen immer schwieriger und der Job kann schnell zur Belastung werden. Hildegard Monheim arbeitet bereits einige Jahrzehnte in ihrem Beruf und erzählt im vorliegenden Band „Manchmal schauen sie aggro“ Geschichten aus dem Schulalltag Die Geschichten sind spannend und kurzweilig aufbereitet. Und so erfährt der Leser Interessantes über das Gefühlswechselbad nach den Ferien, müde und leidenschaftslose Schüler, Unterrichtsstörungen, den korrekten Umgang mit Schülern, Höflichkeit und Pünktlichkeit, Schuldgefühle, Blind Date im Klassenzimmer, Freistunden und Elternarbeit. Unterhaltsam und humorvoll nimmt die Autorin den Leser mit in die Welt der Schule und des Lernens und Lehrens. Natürlich ist es eine sehr subjektive Sicht einer engagierten Lehrerin, die aber keinerlei Pauschalurteil über den Lehrerberuf auslösen sollte.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
DAS THEMA
Das Thema »Schule« ist so eine Sache: Wirklich jeder kann mitreden und tut es auch. Kommt man dabei auf ehemalige Lehrer, vermischen sich nicht selten schlechte Erfahrungen mit gängigen Vorurteilen. Zwar steigt neusten Untersuchungen zufolge das gesellschaftliche Ansehen von Lehrern in Deutschland, doch die Prädikate »faul«, »zu alt«, »zu viele Ferien« werden die Pädagogen nicht so schnell los.
Doch wie ist es eigentlich, Lehrer zu sein? Aus welchen Beweggründen entscheidet man sich für eine Profession, deren Ruf als lockerer Halbtagsjob mit hohem Freizeitanteil schon längst durch Burn-out-Statistiken und Berichte über chaotische Zustände an deutschen Schulen widerlegt ist? Und wie schafft man es, ein gutes Vorbild zu sein, wenn man tagtäglich nicht nur mit lustlosen Schülern, sondern auch mit den eigenen Ansprüchen zu kämpfen hat? Hildegard Monheim zeigt, wie es geht – mit Humor.

DAS BUCH
Hildegard Monheim, die vor 38 Jahren beschloss, trotz eines ziemlich guten Abiturs und gegen ziemlich viele gute Ratschläge »nur« Hauptschullehrerin zu werden, hat aufgeschrieben, wie ihr Leben als Lehrerin sich anfühlt und was es oft so schwierig macht, den Alltag im Klassenzimmer gut gelaunt zu bestehen.
Ihre Geschichten erzählen von todmüden Schülern und von Projekten mit hohem Erschöpfungsfaktor, vom Normalzustand »Störung« und vom schlechten Lehrergewissen. Wenn Hildegard Monheim nachmittags im Altpapier nach Material für die Collage am nächsten Unterrichtsvormittag wühlt oder nachts im Bett überlegt, ob sie heute in Würde oder nur einfach so gescheitert ist, dann spürt der Leser: Hier geht es authentisch zu. Mit viel Situationskomik gewährt Hildegard Monheim dem Leser Einblick in das, was sich in deutschen Klassenzimmern Tag für Tag abspielt.

LESEPROBE
»Mir gehts nicht gut. Ich möchte im Bett liegen bleiben. Ich möchte mich von der Welt zurückziehen. Stattdessen gehe ich zur Arbeit, was heißt: Ich gehe in die Schule.
Eine fatale Entscheidung! Eine Lehrkraft, die schwächelt, ist zum Abschuss freigegeben. Am Anfang meiner Laufbahn habe ich selbst den kapitalen Bock geschossen, auf das Verständnis der Schüler zu setzen: ›Mir geht’s heute nicht gut. Könntet ihr bitte Rücksicht nehmen?!‹
Ergebnis: Die Schüler waren erst erstaunt. Wie bitte, eine Lehrerin ist ein ganz normaler Mensch? Dann zeigten sie sich bemüht, dies allerdings sehr kurz. Dann zeigten sie, was sie draufhatten. Sie nutzten meine Schwäche derart aus, dass ich beschloss, nie wieder zuzugeben, wenn es mir schlecht ging.
Neulich las ich auf Facebook in aller Früh das Posting eines Schülers der Parallelklasse: ›Scheiß-Schule, ich will da nicht hin.‹ Mir war an diesem Morgen auch nicht wohl. Um ein Haar hätte ich ›Gefällt mir‹ gedrückt.«
Hildegard Monheim

DIE AUTORIN
Hildegard Monheim, Jahrgang 1955, widmete sich nach zehn Jahren als Lehrerin erst mal ihren eigenen Kindern – und dem Schreiben. Inzwischen unterrichtet sie schon wieder zehn Jahre lang als Lehrkraft an einer Hauptschule. Nach über 50 Kinder-, Jugend- und Sachbüchern ist es ihr ein Anliegen, auch mal aus dem Lehrer-Nähkästchen zu plaudern.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort; Zwischen Drama und Comedy
1. Der Zauber des Anfangs
Über den Beginn der Lehrerlaufbahn und den ständigen Druck des Junglehreralttags
2.. Und immer, immer wieder fängt das Schuljahr an
Über das alljährliche Gefühlswechselbad, wenn die Schule wieder beginnt und ich nach den Ferien zurückkehre
3. Einen wunderbaren guten Morgen wünsche ich euch!
Über den Unterrichtsbeginn und den täglichen Kampf gegen die Müdigkeit der Schüler
4. Voll langweilig!
Leidenschaft sieht anders aus - über die Tatsache, dass heutige Schüler sich für immer weniger interessieren oder begeistern können
5. Der wahnsinnige Verlavf d e s Unterrichts
Über den Umstand, dass Lehrer e s schrecklich finden, wenn ihr Unterricht gestört wird
6. In Würde scheitern
Darüber, dass die To-do-Liste immer länger wird und ich als Lehrerin das Gefühl habe, immer weniger zu schaffen
7. Wenn der Unterricht nicht wäre
Über das Phänomen, dass ich mich m i t den Schülern, bei denen ich nicht unterrichte, meist besser verstehe
8. Wer ist bei euch der Technikdienst?
Kneifen gilt nicht - über die Dinge, mit denen ich mich als Lehrerin sphwertue
3. Die richtigen Worte
Darüber, wie schwer der korrekte Umgang mit, den Schülern ist
10. Lern mal Respekt, Alda!
Über Höflichkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und andere Tugenden, die Schülern manchmal fehlen
11. Nicht nur Schall und Rauch
Über mein Bemühen, die Schüler zu motivieren, zu stärken und ihre Potenziale zu erkennen
12. Normalzustand "Störung"
Über die Tatsache, dass man als Lehrer seine Einstellung ändern muss, um nicht verrückt zu werden
13. Raus aus d e r Schule
Klassenzimmer-Ödnis a d e - über meine Freude, m i t den Schülern die heiligen Hallen verlassen zu dürfen
14. Siehst du, jetzt hast du ein schlechtes Gewissen!
Ober das Phänomen, dass man als Lehrer sehr oft von Schuldgefühlen geplagt wird
15. Das Schreiben und das Lesen 12.3
Über die Enttäuschung, dass meine Schüler meine Leidenschaft nicht teilen
16. Die unbekannte Größe 12.9
Blind Date im Klassenzimmer - über die Herausforderungen des ersten Unterrichts vor einer neuen Klasse
17. Lehrer sind auch nur Menschen
Darüber, dass die Schüler uns Unterrichtende oft anders wahrnehmen, als wir sind, und dass Gerechtigkeit nicht immer einfach ist
18. Schüler - die fremden Wesen
Über meine Angst, mit der Entwicklung der Jugendlichen und den neuesten Trends irgendwann nicht mehr mitzukommen
13. Immer stylish!
Darüber,, dass auch Äußerlichkeiten bei Schülern und Lehrern eine Rolle spielen
Zo. Muitikulti geht Christkindlmarkt
Über Klassen mit Schülern verschiedener Herkunft, Kulturen oder Religionen und ihre Gemeinsamkeiten
21. In alter Verbundenheit
Darüber, wie erstaunt ich oft bei Begegnungen mit ehemaligen Schülern bin
22. Mit Ehemaligen unterwegs
Über die Tatsache, dass ich für meine (Ex-)Schüler immer die Lehrerin bleiben werde
23. Schule wäre so schön
Über zwischenmenschliche Beziehungen und das manchmal schwierige Verhältnis von Lehrern zu ihren Schülern
24. Die Qual der Wahl
Sport, Musik und Kunst - über Wahlfächer, die zur Herausforderung geraten können
25. Organisches
Über die Vor- und Nachteile von Pflanzlichem und Tierischem
in der Schule
26. Blicke über Tellerränder
Darüber, dass Lehrer auch mal die Perspektive wechseln und sich in die Lage der Schüler hineinversetzen sollten
27. Der Blick der anderen
Über Personen, die weder Schüler noch Lehrer sind, aber auf andere Weise mit der Schule in Berührung kommen
28. Eine ganz besondere Spezies
Über das Phänomen, dass Lehrer gern über »die Eltern« schimpfen, obwohl viele von ihnen doch selbst Eltern sind
29. Und wieder keine Ruhe
Über die Tatsache, dass Pausen und Freistunden für Lehrer noch lange keine Freizeit bedeuten
3o. Du hast es gut!
Darüber, dass e s auch Nachmittage, Klassenfahrten und sogar Ferien in sich haben
31 Meute habe ich nichts zu tun
Über das Missverständnis, dass man als Lehrer frei hat, wenn andere Leute in der Klasse agieren
3Z. Und dafür kriegst du auch noch Seid?!
Darüber, dass der Schulalltag manchmal auch sehr, sehr schön sein kann
33. Typisch Lehrer!
Über das Phänomen, dass Lehrer sich durch ihren Beruf in ganz bestimmter Weise verändern
NACHWORT: Zwischen Realität und Hoffnung
Danksagung