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    | Liebe und Aggression Eine unzertrennliche Beziehung 
 
 
 Otto F. Kernberg
 Schattauer Verlag
 EAN: 9783794529452 (ISBN: 3-7945-2945-6)
 394 Seiten, hardcover, 17 x 25cm, 2014
 
EUR 49,99alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext Otto F. Kernberg
 Prof. Dr. med.; Psychiater und Psychoanalytiker; Direktor des Instituts für Persönlichkeitsstörungen des NewYork-Presbyterian Hospital, Westchester Division; Professor für Psychiatrie am Weili Comell Medical College, New York; Pest President der International Psychoanalytical Association.
 
 
 
 Liebe, Lust und destruktive Neigung — untrennbare Antagonisten der Psyche
 
 Der international renommierte Psychoanalytiker und Nestor der Persönlichkeitsforschung Otto F. Kernberg legt in diesem neuen Buch als ein Resümee seines Lebenswerks eine ebenso nuancierte wie brillante Analyse der sexuellen Liebesbeziehung vor. Dabei geht er vor allem auf die Pathologien und Hemmnisse bei Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen ein und untersucht, wie sie ihr destruktives Verhalten überwinden und eine reife Liebesbeziehung aufbauen können.
 
 Als Behandlungsmethode schwerer Persönlichkeitsstörungen vertieft er die Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP): Durch dieses empirisch gut belegte und manualisierte Verfahren kann eine bedeutsame Reduzierung der aggressiven Affekte sowie der Suizidalität und Parasuizidalität erreicht werden. Dabei zeigt Kernberg aber auch die Grenzen der Psychotherapie bei der Behandlung von so genannten »unmöglichen«, antisozialen Patienten auf.
 
 Auch die institutionellen Rahmenbedingungen der Psychoanalyse — von der Lehranalyse bis hin zur schwierigen Rolle des Supervisors — werden auf den Prüfstand gestellt. Scharfsinnig legt Kernberg seine Überzeugung dar, dass Psychoanalyse und Neurobiologie zwei tragende Wissenschaften sind, die in ihrem Zusammenwirken zu einem tieferen Verständnis der gesunden wie der kranken Psyche führen können.
 
 Rezension Im Mittelpunkt des vorliegenden Standardwerkes von Otto F. Kernberg stehen die beiden großen emotionalen Themen der Menschheit: Liebe und Aggression. Dabei nimmt der Autor vor allem Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen in den Blick. Der ausgewiesene psychoanalytike Fachmann betrachtet vor allem Freuds Triebttheorie und lässt seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz aus der Praxis in das Fachbuch einfließen. Im ersten Teil stellt der Autor neuere Forschungsergebnisse zur Diagnostik und Behandlung schwerer Persönlichkeitsstörung vor und verdeutlicht sie anhand seiner klinischen Erfahrungen (Übertragungsfokussierte Psychotherapi (TFP), Mentalisierung, Achtsamkeit, Gegenübertragung, pathologischer Narzissmus, Supervision u.a.). Im zweiten Teil stehen psychoanalytische Theorien und deren Verbindung mit aktuellen neurobiologischen Erkenntnissen im Mittelpunkt. Teil drei unterzieht die Themen Liebe und Sexualität einer genaueren Prüfung (Fähigkeit und Hemmung zur reifen Liebesbeziehung, die Entstehung sexueller Probleme bei Paaren mit schweren Persönlichkeitsstörungen). Teil vier betrachtet kritisch die gegenwärtige Praxis und Forschung der Psychoanalyse. Einen besonderen Akzent im Fachbuch bietet der letzte Teil, der sich mit der "Psychologie des religiösen Erlebens" auseinandersetzt. Das fundierte Standardwerk bietet nicht nur für die Ausbildung viele anregende Themen, sondern ist auch für die Forschung und praktische Arbeit ein fundierter Begleiter.
 Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis Teil I Schwere Persönlichkeitsstörungen1 Psychoanalytische Einzel- und Gruppenpsychotherapie:
 Das Modell der Übertragungsfokussierten
 Psychotherapie (TFP). 3
 TFP im einzeltherapeutischen Setting. 4
 TFP als psychoanalytische Gruppentherapie. 14
 2 Mentalisierung, Achtsamkeit, Einsicht, Empathie
 und Deutung . 25
 Achtsamkeit. 27
 Mentalisierung. 29
 Theoretische Betrachtungen zur Mentalisierung. 31
 Mentalisierung und Übertragungsfokussierte Psychotherapie. 32
 Deutung in der Übertragungsfokussierten Psychotherapie. 35
 Mentalisierung, Einsicht, Empathie und Achtsamkeit . 42
 3 Gegenübertragung: Neue Entwicklungen und behandlungstechnische
 Implikationen in der Behandlung von Patienten mit
 schwerer Persönlichkeitsstörung 47
 Das gegenwärtige Konzept von Gegenübertragung. 47
 Klassifikation der Gegenübertragung und Implikationen für die Behandlung schwerer Persönlichkeitsstörungen 50
 Analyse und Handhabung der Gegenübertragung 54
 Spezifische Gegenübertragungskomplikationen 57
 Aktuelle Kontroversen zur Gegenübertragung 60
 4 Der nahezu unbehandelbare narzisstische Patient . 65
 Kurzer Überblick über die Pathologie der narzisstischen
 Persönlichkeitsstörung
 . 66
 Allgemeine behandlungstechnische Fragen in der Behandlung
 der narzisstischen Persönlichkeitsstörung. 68
 Der „unmögliche“ Patient. 72
 Allgemeine prognostische und therapeutische Überlegungen. 93
 5 Pathologischer Narzissmus und die Zerstörung von Zeit  97
 Einführung 97
 Die Zerstörung von Zeit bei narzisstischen Störungen 101
 6 Supervision . 115
 Aufgaben des Supervisors 115
 Institutionelle Aspekte  119
 Exploration der Gegenübertragung  121
 Dynamik der Gruppensupervision. 123
 Professionelle Verantwortung 125
 Pathologie des Supervisanden 126
 Das zu bearbeitende Material 129
 Allgemeine Merkmale therapeutischer Kompetenz. 131
 Teil II Psychoanalytische Theorie und ihre Anwendungen
 7 Psychoanalytische Affekttheorie aus neurobiologischer Sicht 137
 Freuds Affekttheorie und spätere psychoanalytische Entwicklungen 138
 Affekttheorien in der zeitgenössischen Neurobiologie  142
 Psychoanalyse und Neurobiologie: Wege einer
 möglichen Partnerschaft? 144
 8 Das Konzept des Todestriebs aus klinischer
 Sicht. 153
 9 Betrachtungen zum Trauerprozess. 171
 Hintergrund. 171
 Ein in der Analyse ausgelöster Trauerprozess. 172
 Einige phänomenologische Beobachtungen. 175
 Psychodynamik des Trauerns. 181
 Einige Schlussfolgerungen. 190
 10 Gegenwärtige Strömungen in der psychoanalytischen Theorie 195
 Der neobionsche Ansatz. 198
 Der relationale Ansatz  202
 Kritik am Neobionismu. 207
 Kritik am relationalen Ansatz. 211
 Abschließende Bemerkungen  216
 Teil III Die Psychologie der sexuellen Liebe
 11 Das sexuelle Paar: Eine psychoanalytische Untersuchung. 223
 Biologische Grundlagen. 223
 Affektive Entwicklung . 227
 Erotisches Begehren. 228
 Unbewusste Objektbeziehungen. 233
 Über-Ich-Merkmale  238
 Gruppenprozesse  242
 12 Grenzen der Liebesfähigkeit. 247
 Störungen der Liebesfähigkeit. 247
 Sich verlieben. 248
 Dauerhafte sexuelle Leidenschaft. 258
 Verlust, Eifersucht und Schutz von Grenzen. 260
 Liebe und Trauer  262
 13 Sexualpathologie bei Borderline-Patienten 265
 Normalität 266
 Die neurotische Persönlichkeitsorganisation 266
 Narzisstische Pathologie 267
 Borderline-Persönlichkeitsorganisation (höheres Niveau). 268
 Borderline-Persönlichkeitsorganisation (niedrigeres Niveau) . 269
 Das aggressiv-antisoziale Spektrum. 270
 Perversionen (Paraphilien) 270
 Stufen perverser Pathologie 271
 Homo- und Heterosexualität  272
 Diagnostische Evaluation 273
 Teil IV Herausforderungen für die Psychoanalyse
 14 Psychoanalyse und Universität: Ein schwieriges
 Verhältnis. 279
 Problem 1: Die äußere Realität. 279
 Problem 2: Die innere Realität . 281
 Psychoanalytische Institute im Umbruch: einige Voraussetzungen. 284
 Praktische Lösungswege. 287
 Erste Schritte . 292
 15 „Dissidenz“ in der Psychoanalyse: Eine psychoanalytische Reflexion . 295
 Die persönliche Beziehung zu Freud. 296
 Der Einfluss ideologischer Gegenströmungen auf die Entstehung von Dissidenz. 299
 Herausforderungen psychoanalytischer Theorie und Behandlungstechnik
 im Lichte konventioneller Vorstellungen der Massenkultur. 301
 Der Einfluss institutioneller Dynamik auf das Entstehen von abweichenden Theorien. 304
 Implikationen für die zukünftige Psychoanalyse. 307
 Teil V Psychologie des religiösen Erlebens
 16 Psychoanalytische Betrachtungen zum religiösen Erleben. 313
 Freuds Einstellung zur Religion – eine kritische Zusammenfassung. 313
 Die Natur des Bösen und die Psychologie der Religiosität . 317
 Individuelle Psychopathologie, Gruppenregression und soziokulturelle Entwicklungen 328
 Reife Religiosität: die Eigenschaften einer Gottheit und reifer Religionen 333
 17 Die Entstehung eines spirituellen Raums . 339
 Sachverzeichnis 351
 
        
        
        
        
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