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Lexikon der Leistungsgesellschaft
Wie der Neoliberalismus unseren Alltag prägt
Sebastian Friedrich
Edition Assemblage
EAN: 9783960420019 (ISBN: 3-9604200-1-3)
96 Seiten, kartoniert, 11 x 18cm, Oktober, 2016
EUR 7,80 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Die neoliberale Ideologie prägt unsere Persönlichkeit, unser Denken, unser Handeln. Während wir Sport treiben, wir über unseren Arbeitgeber sprechen, als sei er unser bester Freund, wir in Dating-Portalen nach der Liebe fürs Leben oder dem schnellen Sex suchen, wir unser 70er Jahre-Rennrad das Altbau-Treppenhaus hochtragen, wir herzhaft über die Prolls in der Eckkneipe lachen, wir uns über unsere aktuellen Prokrastinationserfahrungen austauschen, wir mit einem coffee to go bewaffnet im Stechschritt durch die Stadt marschieren, wir lustige ironisch-geistreiche Anmerkungen machen, wir uns wieder nicht entscheiden können und wir am Ende des Tages einmal mehr versucht haben, das zu verdrängen, was längst Gewissheit geworden ist: dass es so nicht weitergehen kann.
Mit Fotos von Johanna Bröse und einem Vorwort von Oliver Nachtwey.
Rezension
Dieses Bändchen versammelt im Stil eines Nachschlagewerks zahlreiche Schlagworte der neoliberalen Leistungsgesellschaft, ohne die unser tägliches Sprach-Erleben gar nicht mehr denkbar wäre. Von unvermeidlich gewordenen "Auslandsaufenthalt" über die "Gewaltfreie Kommunikation" und den "Thermomix" bis hin zur auch im schulischen Kontext permanenten "Zeitnot": Sebastian Friedrich versteht es, humorvoll und prägnant zugleich, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten aufgekommenen Kennzeichen der Leistungsgesellschaft zu erklären und zu vermitteln.
Die ständige Beschleunigung und der wachsende Leistungsdruck haben zu Begriffsschöpfungen einerseits geführt und andererseits Verhaltensweisen zu Modeerscheinungen erhoben, über die der Autor akribisch Buch führt. Die treffenden Beobachtungen (z.B. das Rennrad als Sinnbild der "Reproduktion der Arbeitskraft" und "ihrer Optimierung", S.63) laden zu Reflexion und eigenen Studien ein. Im Unterricht der Oberstufe wird man über diese Texte gut ins Gespräch kommen können - gerade unseren Schülerinnen und Schülern sollte der Irrsinn der permanenten Leistungsgesellschaft früh genug vor Augen geführt werden.
Ergänzt wird das in der Edition Assemblage erschienene Buch durch einige s/w-Fotografien von Johanna Bröse und Vorwort von Oliver Nachtwey
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Fazit:
Die kleinen Texte belehren und erfreuen gleichermaßen - wenn man sich auch (wie Oliver Nachtwey im Vorwort schreibt) häufig "erwischt" (S.9) fühlt.
Als kleines Geschenk für Kolleginnen und Kollegen, denen die Ideologie des Hamsterrades gut bekannt sein dürfte, bestens geeignet!
J. Groß, www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der Streifzug durch alltägliche Begriffe der »Leistungsgesellschaft« erkundet die vorherrschende Ideologie des flexiblen Kapitalismus: den Neoliberalismus. Er ist weit mehr als ein wirtschafts- und sozialpolitischer Ansatz. Die neoliberale Ideologie prägt unsere Persönlichkeit, unser Denken, unser Handeln. Während wir Sport treiben, wir über unseren Arbeitgeber sprechen, als sei er unser bester Freund, wir in Dating-Portalen nach der Liebe fürs Leben oder dem schnellen Sex suchen, wir unser 70er Jahre-Rennrad das Altbau-Treppenhaus hochtragen, wir herzhaft über die Prolls in der Eckkneipe lachen, wir uns über unsere aktuellen Prokrastinationserfahrungen austauschen, wir mit einem coffee to go bewaffnet im Stechschritt durch die Stadt marschieren, wir lustige ironisch-geistreiche Anmerkungen machen, wir uns wieder nicht entscheiden können und wir am Ende des Tages einmal mehr versucht haben, das zu verdrängen, was längst Gewissheit geworden ist: dass es so nicht weitergehen kann.
Mit Fotos von Johanna Bröse und einem Vorwort von Oliver Nachtwey.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort von Oliver Nachtwex
Auslandsaufenthalt
Business Punk
coffee to go
Doping
Ernährungsbewusstsein
Flow
Gewaltfreie Kommunikation
Hymne
Ironie
Jein
Karriere
Liebe
Marathon
Nachwuchswissenschaftler
Online-Dating
Prokrastination
Quantified Self
Rennrad
Selbstkritik
Thermomix
Unterschicht
Vertrag
White Trash Party
XING
Y.O.L.O.
Zeitnot
Danksagung
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