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Lexikon Berufsbildung Ein Nachschlagewerk für die nicht-akademischen und akademischen Bereiche 3. erweiterte Auflage
Lexikon Berufsbildung
Ein Nachschlagewerk für die nicht-akademischen und akademischen Bereiche


3. erweiterte Auflage

Jörg-Peter Pahl (Hrsg.)

wbv Media
EAN: 9783763956838 (ISBN: 3-7639-5683-2)
1000 Seiten, hardcover, 18 x 25cm, Februar, 2016

EUR 79,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der in den letzten Jahren erkennbare gesellschaftliche Wandel hat zu erheblichen Veränderungen im Bereich der akademischen und nicht-akademischen Berufsbildung geführt. Dadurch musste das Nachschlagewerk der Berufsbildung in der dritten Auflage nicht nur aktualisiert, sondern auch stark erweitert werden.

Die Neuauflage des Lexikons bietet mit einer großen Zahl von Stichworten einen informativen und übersichtlichen Leitfaden durch den vielschichtigen und komplexen Bereich der Berufsbildung.

W. Bertelsmann Verlag

Zum Autor/Herausgeber:

Jörg-Peter Pahl (Prof.Dr.) ist emeritierter Professor am Institut für Berufspädagogik und Berufliche Didaktiken der Technischen Universität Dresden.
Rezension
Dieses "Lexikon Berufsbildung" ist ein Grundlagenwerk für Berufspädagogik und Berufliche Bildung, das nun bereits in 3. erweiterter Auflage mit neuen Stichworten und Definitionen versehen ist. Es liefert umfassende Informationen zu Stichworten der Berufsbildung im akademischen und nichtakademischen Bereich. Die Neuauflage nimmt aktuelle Entwicklungen in der Berufsbildung auf und die bestehenden Einträge wurden überarbeitet. Die Berufsbildung ist besonders stark durch gesellschaftliche und bildungspolitische Veränderungen geprägt, daher verändern sich Definitionen, Kennzeichen und Inhalte dieses Bereichs ständig. Das „Lexikon Berufsbildung" trägt dieser Entwicklung in der vorliegenden, überarbeiteten Auflage Rechnung. Zielgruppe sind - wie der Untertitel zeigt - alle Akteure des Berufsbildungssystems, sowohl im nicht- akademischen und akademischen Bereich, als auch in der Bildungspolitik, -planung, -forschung und —praxis.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Berufsausbildung, Berufsbildung, Studium und Lehre

Standardwerk der Berufsbildung
Neuauflage 2016
Das Lexikon ist ein Standardwerk, das umfassende Informationen zu Stichworten der Berufsbildung im akademischen und nicht-akademischen Bereich liefert. Für die Neuauflage wurden aktuelle Entwicklungen aufgenommen, bestehende Einträge überarbeitet und aktualisiert, Definitionen und Inhalte angepasst und das Begriffsspektrum erweitert.
Inhaltsverzeichnis
Artikel A - Z


Leseprobe:

Erwerbsberufe

Der Begriff des „Berufs" bzw. das Konstrukt der „Beruflichkeit" kennzeichnet in Deutschland traditionell Tätigkeiten auf dem mittleren Qualifikationsniveau. Handelt es sich um beruflich organisierte Arbeit, dann ist mit dem Berufsbild, das als ein Bündel von Kompetenzen auf mittlerem Qualifikationsniveau zu verstehen ist, ein Muster zum Tausch von Arbeitskraft gegen Geld gegeben.
Damit wird durch die Möglichkeit, Erwerb zu erzielen, die materielle Basis der Lebensführung weitgehend abgesichert. Ein Prototyp der verberuflichten Arbeit war lange Zeit der Erwerbsberuf des industriellen Facharbeiters.
Erwerbsberufe sind in der Definition des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) unabhängig von einer beruflichen Erstausbildung, sie werden verstanden als die faktisch ausgeübten bzw. angestrebten Tätigkeiten. Ausbildungsberufe sind dem System der Berufsbildung zuzuordnen, während Erwerbsberufe durchaus auch akademische Abschlüsse umfassen können.
Das IAB erstellt für Deutschland Erwerbsstatistiken hinsichtlich der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten und Arbeitslosen. Personen in Ausbildung werden dabei nicht erfasst. In der Perspektive der Berufsforschung geht es darum, Klassifizierungen zu erzeugen, die die Erfassung und Systematisierung von Tätigkeiten erlauben und damit eine internationale Vergleichbarkeit ermöglichen.
Zur Systematisierung von Erwerbsberufen gibt es unterschiedliche Ansätze und Konzepte, wobei die Ordnung nach Berufsgruppen und -feldern am verbreitetsten ist. Ausbildungsberufe sind aufgrund der jeweiligen Spezifika der Berufsbildungssys-
teme nur bedingt als Basis für internationale Vergleiche geeignet. Im Rahmen der gesetzlichen Rentenversicherung und privater Versicherungen wird die Unterscheidung von Ausbildungsberufen und Erwerbsberufen insofern relevant, dass diese Begriffe jeweils die Basis für Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit bilden. Berufsunfähigkeit schließt im Gegensatz zur Erwerbsunfähigkeit die dauerhafte (Wieder-) Aufnahme einer Erwerbsarbeit nicht aus und bildet damit auch die Basis für die Legitimation von Umschulungen, Rehabilitationsmaßnahmen und die Grundsicherung im Alter.
Wenn der Ausbildungsberuf und der Erwerbsberuf nicht identisch sind, erfolgte ein horizontaler Berufswechsel, der zumeist auf ökonomisches Kalkül, also die Aussicht auf eine Verbesserung der Einkommens- und Karrieresituation zurückzuführen ist. Empirische Untersuchungen belegen allerdings, dass in Deutschland die inhaltliche Passung von erlerntem Beruf und ausgeübter Tätigkeit trotz berufsstruktureller Veränderungen weitgehend stabil ist.

Literatur:
HALL, A. (2007): Beruflichkeit: Fundament oder Hindernis für Flexibilität? Berufswechsel von dual ausgebildeten Fachkräften. In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis, 36. Jg., Heft 4, S. 1014
INSTITUT FÜR ARBEITSMARKT- UND BERUFSFOR-
SCHUNG (2014): Berufe im Spiegelbild der Statistik. http://bisds.infosys.iab.de/bisds/faces/Start.jsp (16.2.2014)
KOCKA, J./OFFE, C. (Hrsg.) (2000): Geschichte und Zukunft der Arbeit. Frankfurt a. M.
PAHL, J.-P./HERKNER, V. (Hrsg.) (2013): Handbuch Berufsforschung. Bielefeld

Rita Meyer