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Lehrerin einer neuen Zeit
Maria Montessori – Die schwerste Entscheidung ihres Lebens traf sie für das Wohl der Kinder
Laura Baldini
Reihe: Bedeutende Frauen, die die Welt verändern
Piper Verlag GmbH
EAN: 9783492062404 (ISBN: 3-492-06240-7)
364 Seiten, paperback, 14 x 21cm, August, 2020
EUR 12,99 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Die Ausnahmepädagogin, die ihr Leben den Kindern widmete
Rom, 1896. Die junge Maria Montessori ist erschüttert, als sie den vermeintlich schwachsinnigen Kindern in der Psychiatrie begegnet: Gespenstische Stille herrscht in dem nackten Raum, und sie blickt in todtraurige Gesichter. Als Maria darauf besteht, den Kindern Spielzeug zu geben, erwachen sie zum Leben. Die Klinikärzte können nicht fassen, welche Verwandlung sich vor ihren Augen abspielt. Für Maria ist es einer ihrer größten Glücksmomente und der Beginn einer beispiellosen pädagogischen Karriere. Bald jedoch stellt die Liebe zu einem Kollegen sie vor die schwerste Entscheidung ihres Lebens.
Rezension
Maria Montessori, die Gründerin einer ganz eigenen Pädagogik, lebte Ende des 19. Jahrhunderts in Italien. Auf ihre Pädagogik berufen sich die heutigen Montessorischulen. Kaum ein Pädagogikstudent geht durch sein Studium ohne etwas von der Montessoripädagogik gehört zu haben. Doch wieviel hat Maria Montessori mit den heutigen Schulen gemeinsam? Die erste Hälfte des Buches, der in erster Linie ein Frauenroman ist, schildert Marias Stellung innerhalb ihrer eigenen Familie: Marias Mutter, die eigentlich selbst gerne studiert hätte und unter ihrer Rolle als Hausfrau leidet und die versucht, die Fäden in Marias Leben in der Hand zu behalten. Marias Vater, der seine Abende damit zubringt, Maria auf ihrer Fahrt zur Universität zu begleiten und schließlich Maria selbst, die entgegen gesellschaftlicher Konventionen die Universität besucht und als einzige Frau das Medizinstudium absolviert. Es wird geschildert, welche Steine Maria in den Weg gelegt werden, wie sie den Spagat zwischen abendlichem Lernen und Selbststudien im Seziersaal, da sie als Frau nicht gemeinsam mit den männlichen Studenten Leichen sezieren durfte, meistert und trotzdem noch Zeit für gesellschaftliche Verabredungen findet. Leserinnen lernen Maria als eine gleichermaßen kokettierende Frau im schicken Kleid kennen, die errötet, wenn sie von einem Mann angesprochen wird und als Ärztin, die sich schon in ihrem Abschlussjahr mit verschiedenen Assistenzstellen an psychiatrischen Anstalten auseinandersetzt.
Abwechselnd schreibt die Autorin Laura Baldini von Maria und von einem Kind der psychiatrischen Anstalt, Luigi, den Maria bald schon kennenlernt. Doch dieser Wechsel führt auch dazu, dass weder das eine, noch das andere wirklich tiefgehend beschrieben wird. Vieles bleibt unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Etikette. Immer nur kurz wird ein neues Fragment aus der Arbeit mit den Kindern beschrieben, sofort wird es angenommen. Für Laien ist dies spannend und die Situation der Insassen der Klinik neu, doch eigentlich sind die Zustände längst bekannt, noch vor wenigen Jahrzehnten wurden Kinder in Waisenhäusern in so manchem osteuropäischen Land ebenso beherbergt.
Es ist ein Buch, das leicht zu lesen ist, aber auch leicht aus der Hand zu legen.
R. Lussnig, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Laura Baldini alias Beate Maly absolvierte eine Ausbildung zur Kindergartenpädagogin, arbeitete zunächst als Kindergärtnerin und veröffentlichte Kindergeschichten, Kinderbücher und pädagogische Fachbücher. 2007 erhielt sie das Wiener Autorenstipendium für den Entwurf zu ihrem ersten historischen Roman Die Hebamme von Wien. Mit dem Stipendium nahm sie sich eine Auszeit vom Kindergarten und beendete neben dem Roman auch eine Zusatzausbildung zur mobilen Frühförderin, seitdem ist sie in der Frühförderung tätig. Leben und Werk von Maria Montessori haben Beate Maly seit vielen Jahren fasziniert und begeistert. Beate Maly ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Wien. |
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