In ihrem ersten Band "Wüstenblume" schilderte Waris Dirie ihr Leben als Nomadentochter in der Wüste Somalias, den Tag ihrer Beschneidung und ihre Flucht aus der Wüste, ihre Flucht vor einer Hochzeit mit einem viel älteren Mann und dem Brautpreis von 5 Kamelen, den ihr Vater für sie bekommen hätte.

Ihre Bücher klingen nicht wirklich vorwurfsvoll gegen ihre Familie, an der sie ebenso wie an ihrem Heimatland Somalia noch immer hängt. Vorwürfe hegt Waris Dirie gegen den Brauch der Genitalverstümmelungen, bei der weltweit Mädchen verstümmelt werden, oft sogar im Namen der Religion, obwohl dies in keiner Religion wirklich verankert und niergendwo im Koran hinterlegt ist und sich viele Imane dagegen aussprechen.

Während die Autorin in ihrem ersten Band Wüstenblume (so die somalische Bedeutung für ihren Vornamen Waris) nicht einmal wusste, dass die Genitalverstümmelung ein Verbrechen und nicht ein selbstverständlicher Brauch ist, während sie dachte, allen Frauen geschehe dasselbe, was ihr wiederfahren ist, so lässt sie in diesem Band, "Schmerzenskinder" andere Frauen sprechen, die ihr Schicksal teilen. Für den Leser schockierend ist, dass die Beschneidung von Frauen weltweit verbreitet und keineswegs nur ein afrikanisches Problem ist.

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de

Inhaltsverzeichnis