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Leben, Tod und Zauberstab Auf theologischer Spurensuche in Harry Potter Mit Beiträgen von Ch. Drexler, T. Peter, A. Walser und N. Wandinger
Leben, Tod und Zauberstab
Auf theologischer Spurensuche in Harry Potter


Mit Beiträgen von Ch. Drexler, T. Peter, A. Walser und N. Wandinger

Christoph Drexler, Nikolaus Wandinger (Hrsg.)

LIT
EAN: 9783825875145 (ISBN: 3-8258-7514-8)
144 Seiten, kartoniert, 16 x 23cm, 2004

EUR 16,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Es ist durchaus umstritten, ob und wie man Harry Potter theologisch lesen kann bzw. soll. Ohne Zweifcl wollte J. K. Rowling mit ihren Harry-Potter-Romanen keine theologischen Erzählungen, sondern einfach spannende und unterhaltsame Kinderbücher schreiben. Das schließt jedoch keineswegs aus, dass die Bücher auf implizite Weise theologisch relevante Aussagen beinhalten, die in einer theologischen Analyse explizit benannt werden können.
Rezension
Der Harry-Potter-Boom zog eine ganze Flut von Forschungsliteratur zum Thema - vorwiegend didaktischer Natur - nach sich, sowohl aus eher literaturwissenschaftlicher wie auch aus eher religionswissenschaftlich-theologischer Perspektive. Die vorliegende Veröffentlichung berücksichtigt beide Sichtweisen, wenn auch der Schwerpunkt auf der christlichen Theologie liegt. Von simplifizierenden Gleichsetzungen (wie z. B. Phönix(gesang) - Heiliger Geist) (vgl. S. 129) und euphorischer Nutzbarmachung für die Verkündigung des Evangeliums (vgl. S. 16) wird ebenso Abstand genommen wie von einer (aus literaturwissenschaftlicher Perspektive schlichtweg unsachgemäßen) Deklarierung der Romane als "gefährlich" beziehungsweise "subtile Verführungen" (vgl. S. 14 f.). Die Aufsatzsammlung versucht vielmehr, Spuren impliziter Theologie in der Harry-Potter-Welt aufzuspüren (vgl. v. a. Christoph Drexler und Nikolaus Wandinger). Angelika Walser gelingt es sehr gut, den subtilen Konflikt zwischen Rationalität und Emotionalität, Handeln aus rein vernünftiger Überlegung und Handeln aus gefühlter Verpflichtung und Sorge ("Care-Ethik") in den Romanen (v.a. Band V) aufzuzeigen. Teresa Peter schließlich plädiert für eine theologische Interpretation von Harry Potters Narbe als Sinnbild menschlicher Verwundbarkeit, die letztlich zu anthropologisch-theologischen Fragen, ja zur Transzendenz führe. Harry Potters Ziel in den Romanen sei der einer heilsamen Entdeckung der eigenen Geschichte und damit Vernarbung der ihm zugefügten Wunden. Auch dies ist eine interessante Interpretation, wenn sie auch einen entscheidenden Nachteil mit sich bringt: Ob das nach J.K. Rowlings eigener Aussage letzte Wort des Bandes VII, „scar“, tatsächlich einen entscheidenden Hinweis auf eine solche Interpretation gibt, wird sich erst bei Erscheinen dieses letzten Bandes zeigen.

Peter Förg, Lehrerbibliohthek.de
Verlagsinfo
Christoph Drexler, Nikolaus Wandinger (Hg.)
Leben, Tod und Zauberstab
Auf theologischer Spurensuche in Harry Potter Mit Beiträgen von Ch. Drexler, T. Peter, A. Walser und N. Wandinger
Reihe: Literatur - Medien - Religion
Bd. 11, 2004, 144 S., 16.90 EUR, br., ISBN 3-8258-7514-8


Es ist durchaus umstritten, ob und wie man Harry Potter theologisch lesen kann bzw. soll. Ohne Zweifcl wollte J. K. Rowling mit ihren Harry-Potter-Romanen keine theologischen Erzählungen, sondern einfach spannende und unterhaltsame Kinderbücher schreiben. Das schließt jedoch keineswegs aus, dass die Bücher auf implizite Weise theologisch relevante Aussagen beinhalten, die in einer theologischen Analyse explizit benannt werden können.

(www.lit-verlag.de)
Inhaltsverzeichnis
1. Theologische Spuren in "Harry Potter"? 11
Christoph Drexler, Nikolaus Wandinger


2. Die implizite Theologie "Harry Potters" 25
Eine dogmatisch-religionsdidaktische Perspektive auf J. K. Rowlings Romane
Christoph Drexler, Nikolaus Wandinger


3. Potter'sche Moralpädagogik 79
Angelika Walser


4. The Story of a Scar: Harry Potter als Sinnbild verwundbarer und verwundeter Geschöpflichkeit 103
Teresa Peter



5. Schlussbermerkungen: Unser Modell im Konzert der theologischen Harry-Potter-Rezeptionen 129
Christoph Drexler, Nikolaus Wandinger


Die AutorInnen

Literatur