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Kurzzeittherapie - ein praktisches Handbuch
Die gesundheitsorientierte kognitive Therapie
Unter Mitarbeit von Geert Van Coillie, Karin Kersting und Hans-Christoph Schimanski
2., unveränderte Auflage
Luc Isebaert
Thieme Verlag
EAN: 9783131396228 (ISBN: 3-13-139622-9)
168 Seiten, kartoniert, 17 x 24cm, 2009, http://thieme.de/detailseiten/9783131396228.html
EUR 39,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Diese Kurzzeittherapie integriert Ansätze aus der Verhaltenstherapie, der Therapie nach Erickson sowie der lösungsorientierten Therapie. Sie ist als eigenständige Technik anwendbar, aber auch als Meta-methode geeignet, da die beschriebenen Verfahren ergänzend zu den anderen Therapiemethoden eingesetzt werden können.
Die gesundheitsorientierte kognitive Therapie (Brügger-Modell)
• ist fokussiert auf die gesunden Verhaltensweisen des Patienten,
• versteht Therapie ganz pragmatisch als Hilfe zur Selbsthilfe,
• entdeckt und vertärkt meist schon in wenigen Sitzungen das Veränderungspotenzial des Patienten,
• ermöglicht dem Patienten die Wahlfreiheit zwischen gesundem und ungesundem Verhalten
Theorie, Methoden und Techniken werden anschaulich, praxisnah und anhand von vielen Beispielen verdeutlicht.
• Psychotherapeuten und Psychologen finden in diesem Leifaden effiziente Verfahren, die nicht nur bei leichten, sondern auch bei schwerwiegenden Störungen erfolgreich angewendet werden können.
• Ärzte aller Fachrichtungen erhalten konkrete Anleitungen für ihre Gespräche mit psychisch kranken Patienten.
• Aber auch jedem anderen, der professionell mit psychisch Kranken umgeht, wird die gesundheitsorientierte Gesprächsführung helfen.
Dr. Luc Isebaert, geboren 1941, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, bis 2006 Oberarzt in der Abteilung für Psychiatrie und Psychosomatik des St. Jansspital, Brügge, Belgien. Vorsitzender der Bruges Group und Leiter der „Teaching Faculty" der Korzybski Institute von Brügge, Paris und der Niederlande (Ausbildungsinstitute für lösungsorientierte und gesundheitsorientierte kognitive Therapie und für Hypnotherapie).
Rezension
Das so genannte Brügger-Modell versteht sich als Ansatz, bei dem durch die Kombination verhaltenstherapeutischer Methoden, der Therapie nach Erickson und der lösungsorientierten Therapie eine möglichst schnelle und effektive therapeutische Arbeit erzielt werden kann. Luc Isebaert bietet in dem Fachbuch „Kurzzeittherapie – ein praktisches Handbuch“ neben theoretischen Grundlagen der gesundheitsorientierten kognitiven Therapie Einblicke in die therapeutische Beziehung und die Methodik bei bestimmten Störungen (z. B.: Angststörungen, Depressionen, Schizophrenie, Alkoholmissbrauch). Dabei geht der interessante Ansatz von der Grundannahme aus, dass die Persönlichkeit des Menschen als Summe seiner Gewohnheiten betrachtet werden kann. Durch die Wahlfreiheit hat der Patient die Möglichkeit, zwischen den angeborenen oder erlernten Gewohnheiten zu wählen, um so Ressourcen zu entdecken, die den Heilungsprozess in Gang setzen. In diesem Sinne ist jede Therapie Selbsttherapie, eine Hilfe zur Selbsthilfe. Dabei begleitet der Therapeut den Patienten und schafft einen entsprechenden Kontext. Ein praxisnahes Handbuch!
Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1. Teil
Theoretische Grundlagen der gesundheitsorientierten kognitiven Therapie 1
1 Bedeutung derWahlfreiheit 2
1.1 Wie begründet sich die therapeutische Zielsetzung? 2
1.2 Unterschied zwischen semantischer und pragmatischerWahl 3
1.3 Das therapeutische Selbstverständnis des BrüggerModells 5
2 Entstehung und Veränderung von Gewohnheiten 6
2.1 Bedeutung der existenziellenWahl 6
2.1.1 Wann sind Gewohnheiten pathologisch? 6
2.1.2 Neue Gewohnheiten entwickeln 7
2.2 Unterschiedliche Aspekte der Gewohnheit 7
2.2.1 Triade Logos–Pathos–Ethos 7
2.2.2 Bewusste Ebene der Gewohnheit 8
2.2.3 Unbewusste Ebene der Gewohnheit 9
2.2.4 Interaktionelle Ebene der Gewohnheit 10
2.3 Ganzheitliche Betrachtung der Gewohnheit 12
2.4 Wie kannman Gewohnheiten verändern? 12
2.4.1 Wege zur Veränderung finden 15
2.5 Neuroanatomie der Gewohnheiten 15
2.5.1 Wie kannman Rückfällen vorbeugen? 16
3 DieWahrnehmung der Wirklichkeit – hilfreiche Ansichten 17
3.1 Nützliche Arbeitshypothesen finden 18
3.1.1 Hypothesen sind Abstraktionen 18
3.1.2 Hypothesen sind austauschbar 19
3.1.3 Hypothesen dynamisch formulieren 20
3.1.4 Die Hypothesen sollen Hoffnung wecken 21
3.1.5 Alle Mitglieder des Systems wertschätzen 21
3.1.6 Positive Funktionen eines Symptoms einbeziehen 21
3.1.7 Allozentrische, zirkuläre Hypothesen bevorzugen 22
4 Wie kann manWahlfreiheit unterstützen? 24
4.1 Therapeutische Vorgehensweisen 24
4.1.1 Nach alternativen Gewohnheiten forschen 24
4.1.2 Das Ende der Symptomsequenz beachten 25
4.1.3 Alternativen suggerieren 25
4.1.4 Einfache Änderungen vorschlagen 25
4.1.5 Presession Changes erfragen 25
4.1.6 Therapeutische Double Binds vorschlagen 25
4.1.7 Konsequenzen derWahl deutlichmachen 25
4.1.8 Zukunftsprojektionen anregen 26
4.1.9 Wahlmöglichkeiten mit unerwünschten Folgen besprechen 26
4.1.10 Kontext derWahlfreiheit herstellen 26
2. Teil
Die gesundheitsorientierte therapeutische Beziehung 31
5 Nichtspezifische Faktoren in der Therapie 32
5.1 Wertschätzung 32
5.2 Authentizität 32
5.3 Empathie 32
5.4 Sorge 32
5.5 Interesse 32
6 Wertschätzung und Komplimente 33
6.1 Wozu dienen Komplimente? 33
6.1.1 Komplimente fördern die Kreativität 33
6.1.2 Komplimente zur Überleitung nutzen 33
6.1.3 Einen Bejahungskontext schaffen 34
6.2 Komplimente und Beziehungsmuster 34
6.2.1 Komplimente in unverbindlichen Beziehungen 34
6.2.2 Komplimente in suchenden Beziehungen 35
6.2.3 Komplimente in Consulting-Beziehungen 35
6.3 Anforderungen an ein wirksames Kompliment 35
6.4 Mögliche Schwierigkeiten mit Komplimenten 36
7 Umgang mit Widerständen 38
8 Problemsprache und Lösungssprache 40
8.1 Woher kommt die Problemsprache? 40
8.2 Warumist die Lösungssprache wichtig? 40
8.3 Wie kannman Lösungssprache fördern? 40
8.3.1 Auf die Zukunft gerichtete Fragestellungen 41
8.3.2 Auf die Gegenwart bezogene Fragestellungen 41
8.4 Lösungsorientierte Problemgespräche 42
8.4.1 Gesprächsstrategien für lösungsorientierte Problemgespräche 42
9 Therapeutische Ziele 45
9.1 Der Patient bestimmt das Ziel 45
9.2 Auch geringfügige Ziele wertschätzen 46
9.3 Das Therapieziel in erreichbare, kleine Schritte unterteilen 47
9.4 Realistische Ziele formulieren 47
9.4.1 Fortschritte erkennbarmachen 48
9.5 Ziele als neue Gewohnheit beschreiben 48
9.5.1 Gewünschte Änderungen genau ausmalen 49
9.5.2 Interaktionelle Beschreibung der neuen Gewohnheit 49
9.6 Negationen in der Zielbeschreibung vermeiden 50
9.6.1 Umgang mit „versteckten Problemen“ 50
9.7 Ziele können sich ändern 51
9.8 Umgang mit gefährlichen Zielsetzungen 51
10 Die vier Interventionsebenen 53
10.1 Taktische/technische Interventionsebene 53
10.2 Strategische Interventionsebene 53
10.3 Die Ebene desMandats 54
10.3.1 Das Mandat des Patienten 54
10.3.2 Das Mandat der Angehörigen 55
10.3.3 Das Mandat von überweisenden Personen 55
10.3.4 Unser offizielles Mandat 55
10.3.5 Unser persönliches Mandat 55
10.3.6 Weitere mögliche Mandate 55
10.4 Epistemologische/ethische Interventionsebene 56
10.4.1 Erklärungsmodelle 56
10.4.2 Die ethischen Prinzipien der gesundheitsorientierten Kurzzeittherapie 56
10.4.3 Häufige Epistemologien 57
10.4.4 Epistemologische Fallstricke 57
11 Hilfreiche Techniken für verfahrene Therapiesituationen 60
11.1 Welche Gefühle habe ich? 60
11.2 Wo steht die jetzige therapeutische Beziehung im Pfeildiagramm? 62
11.3 Bei welchemGewohnheitsaspekt kannman ansetzen – Logos, Pathos, Ethos oder Oikos? 62
11.4 Welche Strategie verfolge ich? 62
3. Teil
Methodik der gesundheitsorientierten kognitiven Therapie 63
12 Einführung in das Brügger-Pfeilbild der therapeutischen Beziehung 64
13 Besteht ein Problem oder eine Einschränkung? 66
13.1 Probleme können gelöst werden 66
13.2 Welche Einschränkungen gibt es? 66
13.3 Einschränkungenmussman hinnehmen 66
14 Unverbindliche Beziehung 68
14.1 Welche Patienten wählen eine unverbindliche Beziehung? 68
14.1.1 Alkoholiker und Drogensüchtige 68
14.1.2 Psychosomatische Patienten 68
14.2 Wie reagieren diese Patienten auf ein Hilfsangebot? 68
14.3 Warumlehnen diese Patienten Hilfe ab? 69
14.4 Strategien im Umgang mit unverbindlichen Beziehungen 69
14.4.1 Wertschätzung zeigen 69
14.4.2 Dramatischere Fälle beschreiben 70
14.4.3 Positive Absichten der überweisenden Person nutzen 70
14.4.4 Widerstand gegen die überweisende Person nutzen 71
14.4.5 Umgang mit psychosomatischen Patienten 71
14.4.6 Therapeutische Arbeit mit der überweisenden Person 72
15 Suchende Beziehung 73
15.1 Subkategorien der suchenden Beziehung 73
15.1.1 Unklare Schilderung der Schwierigkeiten 73
15.1.2 Selbst lähmende Haltung 73
15.1.3 Andere sollen sich ändern 74
15.2 Suchende Haltung des Therapeuten 74
15.3 Welche therapeutischen Strategien gibt es? 74
15.4 Erste Strategie: Orientierung an der Gegenwart 75
15.4.1 Allgemeine Ressourcen 75
15.4.2 Bereits vorgenommene Änderungen 75
15.4.3 Suche nach Alternativen und Ausnahmen 76
15.4.4 Ausnahmen, die wie von selbst auftreten 77
15.4.5 Die Fortsetzungsaufgabe:Was soll so bleiben, wie es ist? 78
15.4.6 Was gibt es Neues? 78
15.4.7 Skalen – zwischen Schwarz undWeiß gibt es einen Regenbogen von Farben 79
15.4.8 Beobachtungsaufgaben 84
15.4.9 Vorhersageaufgaben 95
15.5 Zweite Strategie: Orientierung an der Zukunft 96
15.5.1 DieWunderfrage 96
15.5.2 Der Brief aus der Zukunft 101
15.5.3 Ältere und weisere Version von sich selbst 101
15.5.4 Ein Jahr später 102
15.5.5 Der Fünfjahresplan 102
15.5.6 Der geistige Nachlass 103
16 Consulting-Beziehung 104
16.1 Logos: Methoden zur Überwindung unerwünschter Gedanken 104
16.1.1 Gedanken unterbrechen 105
16.1.2 Die Aufmerksamkeit umleiten 106
16.2 Methoden, die auf das ETHOS gerichtet sind 110
16.2.1 An etwas nicht denken 110
16.2.2 Der Schutzengel 111
16.2.3 Die drei Fragen zum glücklichen Leben 112
16.3 Pathos:Methoden, die an der Gefühlsebene ansetzen 113
16.3.1 Konfrontationsverfahren und paradoxe Intention 113
16.3.2 Das Grübelviertelstündchen 114
16.3.3 Panik auf der Toilette 114
16.3.4 Gesundheitsorientierte progressive Desensibilisierung 115
16.3.5 Kleines Glück 115
16.4 Ethos: Verhaltensänderungen 116
16.4.1 Tu etwas anderes 116
16.5 Oikos: Änderungen der Umgebung 117
17 Expertenbeziehung 118
4. Teil
Anwendung der Methode bei bestimmten Störungen 119
18 Angststörungen 120
18.1 Nützliche Hypothesen 120
18.1.1 Biologische und psychologische Hypothesen 120
18.1.2 Systemische Hypothesen 120
18.2 Behandlungsstrategien 121
18.2.1 Allgemeine Interventionen in den ersten Sitzungen 121
18.2.2 Spezifische Interventionen 122
18.2.3 Die weiteren Gespräche 122
19 Depressionen 124
19.1 Nützliche Hypothesen 124
19.1.1 Biologische Hypothesen 124
19.1.2 Psychologische und systemische Hypothesen 124
19.2 Behandlungsstrategien 124
19.2.1 Allgemeine Interventionen in den ersten Sitzungen 124
19.2.2 Spezifische Interventionen 125
19.2.3 Die weiteren Gespräche 127
20 Posttraumatische Belastungsstörung (PTB) und Borderline-Persönlichkeitsstörung
128
20.1 Nützliche Hypothesen 128
20.2 Behandlungsstrategien 129
20.2.1 Erste Behandlungsphase 129
20.2.2 Weitere Behandlungsphasen 130
21 Schizophrenie 132
21.1 Nützliche Hypothesen 132
21.2 Therapieansätze 132
22 Zwangsstörungen 134
22.1 Nützliche Hypothesen und Erklärungen 134
22.1.1 Biologische Erklärungen 134
22.1.2 Psychologische und interaktionelle Hypothesen 135
22.2 Die ersten Sitzungen 136
22.3 Die weitere Behandlung 137
22.3.1 Beobachtungsaufgaben 137
22.3.2 Änderungen in die Symptomsequenz einbringen 139
22.3.3 Zukunftsprojektionen 139
22.3.4 Therapeutische Double Binds 139
22.3.5 Konfrontationsverfahren 140
22.3.6 Beendigung der Therapie 141
23 Alkohol:Missbrauch und Abhängigkeit 142
23.1 Nützliche Hypothesen 142
23.1.1 Moralisches Laster 142
23.1.2 Alkoholismus als Krankheit 142
23.1.3 Trinken als Gewohnheit 142
23.2 Protokoll für die ambulante Behandlung von Alkoholikern 143
23.2.1 Erste Sitzungen 143
23.2.2 Die folgenden Sitzungen 144
23.3 Die stationäre Behandlung von Alkoholikern 146
Literatur 147
Sachregister 151
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