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Kommunikation des Evangeliums in der Mediengesellschaft
Kommunikation des Evangeliums in der Mediengesellschaft




Christian Grethlein

Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374020867 (ISBN: 3-374-02086-0)
114 Seiten, kartoniert, 14 x 21cm, 2003

EUR 14,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Nachdem vielerorts über religiöse Elemente in modernen Medien nachgedacht wurde, wird hier ein grundlegenderer Zugang versucht. Es soll anhand historischer und empirischer Erkenntnisse geklärt werden, wie die immer vielfältiger werdenden Medien der Gegenwart, allen voran Fernsehen und Radio, aber auch Zeitungen, Bücher, Internet und Handys, die Kommunikationsbedingungen in der heutigen deutschen Gesellschaft verändern.

Ein Rückgriff auf das Evangelium, das zugleich Speicher- und Übertragungsmedium ist, ergibt Kriterien für die Gestaltung kirchlicher Arbeit unter diesen neuen Bedingungen. Die Konsequenzen hieraus werden exemplarisch für Gottesdienst und Predigt, Seelsorge und Unterricht dargestellt.



Christian Grethlein, Dr. theol., Jahrgang 1954, lehrt nach Professuren in Berlin (1988-92) und Halle (1992-97) an der Evang.-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

Praktische Theologie.

Er verfolgt in seinen Forschungen die Frage nach angemessenen Formen christlichen Lebens in der reflexiven Moderne, vor allem hinsichtlich religionspädagogischer und liturgischer Möglichkeiten.
Rezension
Das Bändchen aus der Reihe „Forum Theologische Literaturzeitung“ verheißt im Umschlagtext mehr tun zu wollen als über religiöse Elemente in modernen Medien nachzudenken: wie verändern die vielfältigen Medien der Gegenwart die Kommunikationsbedingungen der Gesellschaft? Und wie kann das Speicher- und Übertragungsmedium Evangelium Kriterien für die Gestaltung kirchlicher Arbeit in Gottesdienst, Predigt, Seelsorge und Unterricht unter diesen neuen Bedingungen erbringen? Letztlich bleibt der Band hinter seinem (von Ernst Lange inspirierten, aber ungenannten) Titel und diesem Anspruch zurück; die Zusammenfassung (Kap. 5) (110-114) „klingt zugegebenermaßen nicht neu oder gar umstürzend“ (110): „Grundlegend für die Kommunikation des Evangeliums sind personale Medien, die partizipatorisch, symmetrisch und begleitend kommunizieren“ (110), die modernen, apersonalen Medien bleiben ambivalent, flüchtig, oberflächlich, unterhaltend: „Je mehr sie mit unmittelbarer face-to-face-Kommunikation verbunden sind, desto wirkungsvoller sind sie“ (112). Das ist ein ernüchternd-mageres Ergebnis für eine theologische Auseinadersetzung mit der Mediengesellschaft, das weitgehend kulturpessimistisch verbleibt, ohne neue Möglichkeiten virtueller Kommuniaktion in Seelsorge und Unterricht auszuschöpfen. Und als „Aufgabe der Kirche“ wird lediglich benannt: a) den Zeit-Horizont der Menschen für Vergangenheit und Zukunft öffnen, damit sie nicht massenmedial in der Gegenwart gefangen bleiben, b) den passiven Medienkonsum (Heranwachsender) durch medienpädagogische Bemühungen überwinden (113f). – Verlag und Autor müssen sich fragen lassen, ob eine solch zentrale Thematik der Gegenwart in einer auf. ca. 100 S. angelegen Reihe bearbeitbar ist.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einführung 9

I. Geschichtliche Perspektiven - mediale Veränderungen
in der Kommunikation des Evangeliums 18


1. Kommunikation des Evangeliums in den Anfängen 19
2. Streit um die Bilder 24
3. Reformation und Druckmedien 28

II. Empirische Perspektiven - die Mediengesellschaft 33

1. Statistische Befunde zur Mediennutzung 35
2. Medien-Wirkung und/oder -Nutzung? 40
3. Nutzen der elektronischen Medien 43
4. Längerfristige Veränderungen durch Medien 49

III. Theologische Perspektiven - Kommunikation des
Evangeliums in der Mediengesellschaft 66


1. Kriterien 68
2. Ambivalenzen und Probleme der Mediengesellschaft 72
3. Kirchliche Kommunikationsformen des Evangeliums 76

IV Handlungsorientierende Konsequenzen -
einige illustrierende Beispiele 86


1. Mediale Aufgaben der Kirche 87
2. Gottesdienst als partizipatorische Kommunikation 91
3. Erziehung als symmetrische Kommunikation 96
4. Seelsorge als begleitende Kommunikation 102
5. Herausforderungen für die theologische Ausbildung .... .105

V Zusammenfassung 110

1. Primat personaler Medien 110
2. Bedeutung apersonaler Medien 112
3. Aufgaben der Kirche 113