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Kirchenlexicon. Texte. Ausgewählte Artikel  J -Z Franz Overbeck: Werke und Nachlaß, Band 5 Franz Overbeck: Werke und Nachlaß

Rudolf Brändle/Hildegard Cancik-Lindemaier/Hubert Cancik/Niklaus Peter/Barbara von Reibnitz/Marianne Stauffacher-Schaub/Mathias Stauffacher/Ekkehard W. Stegemann (Hrsg.)

Bandherausgeber Barbara von Reibnitz
In Zusammenarbeit mit Marianne Stauffacher-Schaub
Kirchenlexicon. Texte. Ausgewählte Artikel J -Z
Franz Overbeck: Werke und Nachlaß, Band 5


Franz Overbeck: Werke und Nachlaß



Rudolf Brändle/Hildegard Cancik-Lindemaier/Hubert Cancik/Niklaus Peter/Barbara von Reibnitz/Marianne Stauffacher-Schaub/Mathias Stauffacher/Ekkehard W. Stegemann (Hrsg.)



Bandherausgeber Barbara von Reibnitz

In Zusammenarbeit mit Marianne Stauffacher-Schaub



Franz Overbeck

Verlag J. B. Metzler
EAN: 9783476009661 (ISBN: 3-476-00966-1)
762 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 1995

EUR 79,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Franz Overbeck (1837-1905) war Professor für Neues Testament und Alte Kirchengeschichte an der Universität Basel. In seinen Studien zur Geschichte und Literatur des frühen Christentums hat er wichtige Einsichten über die Funktion von Kanonisierungsprozessen und Ansätze zu literatursoziologischen Methoden formuliert. Der Historiker Overbeck war ein skeptischer und zugleich sensibler und distanzierter Beobachter der verschiedenen geistigen und politischen Strömungen des 19. Jahrhunderts. Er steht an einer Bruchstelle europäischen Denkens. Mit Nüchternheit und Präzision beschreibt er die Problematik des Christentums in der Moderne. Seine Kritik moderner Theologie und insbesondere aller religiös sich begründenden Selbstlegitimationen des Bismarck-Reiches - hauptsächlich durch problematische Veröffentlichungen aus dem Nachlaß bekanntgemacht -wurden zunächst aus dem Blickwinkel seiner Freundschaft mit Friedrich Nietzsche gesehen. Später hat sich vor allem Karl Barth auf ihn als Wegbereiter der »Dialektischen Theologie« berufen. Auch die Namen von Walter Benjamin, Karl Löwith, Jacob Taubes und anderen weisen auf eine (noch ungeschriebene) Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte. Nicht zuletzt für die gegenwärtige Diskussion über Geschichte, Mythos und (Post-)Moderne ist die Beschäftigung mit den Gedanken dieses »antimodernen Modernisten« wichtig. Die Ausgabe macht wichtige Schriften neu zugänglich. Sie erschließt in originalgetreuer Edition ausgewählte Texte des Nachlaßes und ermöglicht eine kritisch nachprüfbare Rezeption.

Die Bände 4-6 eröffnen die Edition des Nachlasses innerhalb der Basler Overbeck-Ausgabe. In seiner alphabetisch angelegten »Privatencyclopädie«, dem »Kirchenlexicon«, hat Franz Overbeck eine Fülle von Aufzeichnungen gesammelt, die seine Auseinandersetzung mit Funktion und Stellenwert von Religion und Theologie für Kultur und Staat der europäischen Moderne dokumentieren. 1919 veröffentlichte Carl Albrecht Bernoulli aus diesen Notaten eine stark bearbeitete Zusammenstellung unter dem Titel »Christentum und Kultur«. Diese problematische Kompilation hat dieWirkungsgeschichte Overbecks maßgeblich beeinflußt. Die vorliegende Edition veröffentlicht in den Textbänden 4 und 5 sämtliche von Bernoulli herangezogenen Aufzeichnungen in ihrem vollständigen Wortlaut und ergänzt den von ihm vorgenommenen Querschnitt durch weitere Texte. Der Materialienband 6.1 enthält den analytischen Neudruck der Kompilation mit dem Nachweis der in den Textbänden veröffentlichten Vorlagen. In Band 6.2 wird ein Inventar sämtlicher Stichworte der mehr als 20.000 Blätter umfassenden Notatsammlung des »Kirchenlexicons« veröffentlicht.



Gliederung von Werke und Nachlaß

Band 1: Schriften bis 1873 (erschienen)

Band 2: Schriften bis 1880 {erschienen)

Band 3: Schriften bis 1898 und Rezensionen

Band 4: Kirchenlexicon Texte.

Ausgewählte Artikel A-l

Band 5: Kirchenlexicon Texte

Ausgewählte Artikel K-Z

Band 6/1: Kirchenlexicon Materialien.

Christentum und Kultur. Neuausgabe der

Kompilation von Carl Albrecht

Bernoulli mit Nachweis der Vorlagen

Band 6/2: Kirchenlexicon Materialien.

Gesamtinventar

Band 7: Autobiographisches.

»Mich selbst betreffend«

und Aufzeichnungen über Freunde

Band 8: Briefauswahl

Band 9: Vorlesungen (Auswahl)
Rezension
Franz Overbeck (*1837 in Sankt Petersburg; † 1905 in Basel) war ein evangelischer Theologe und Kirchenhistoriker, dessen Bedeutung sich keineswegs in seiner Freundschaft mit Friedrich Nietzsche erschöpft; Franz Overbeck hat als Patristiker hinsichtlich der Geschichte der Alten Kirche wesentliche wissenschaftliche Standards gesetzt, - viele seiner Gedanken sind versammelt in seiner alphabetisch angelegten "Privatencyclopädie", dem `Kirchenlexikon`, das jetzt als Band 4 und 5 der "Franz Overbeck - Werke und Nachlaß" auf ca. 1500 S. wissenschaftlich ediert vorliegt. U.a. finden sich z.B. Artikel zu "Christenthum und Geschichte", "Feuerbach", "Harnack", "Geschichte und Geschichtsschreibung", "Ritschl - mein Verhältnis zu ihm" oder "Urchristenthum". - Wesentlich war Overbeck um eine sog. profane Kirchengeschichtsschreibung bemüht, d.h. um eine Wahrnehmung der Kirchengeschichte jenseits eines christlich-konfessionell geprägten Korsetts. Dazu gehört für Overbeck fundamental auch die Überwindung der Kanonsgrenze; wissenschaftlich betrachtet ist es irrelevant, ob ein Text biblisch-kanonischen Status hat oder ob er nicht in den Kanon aufgenommen worden ist. Das bedeutet u.a. eine deutliche wissenschaftliche Aufwertung frühchristlicher Texte jenseits des neutestamentlichen Kanons. Noch heute, d.h. mehr als 100 Jahre später, erscheint die Darstellung der Geschichte der Alten Kirche durch Overbeck erfrischend aktuell, undogmatisch, wissenschaftlich seriös und um größtmögliche Objektivität bemüht. Geprägt von der historischen Theologie Ferdinand Christian Baurs stand Overbeck von Anfang an der offiziell-kirchlichen Theologie kritisch gegenüber. Das Christentum hat nach Overbecks Überzeugung schon bei den Kirchenvätern sich von der Gestalt und Idee eines Jesus von Nazareth deutlich abgelöst; denn das wahre Urchristentum stand im Gegensatz zu Kultur und Geschichte; es war wesentlich apokalyptisch geprägt.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Radikalkritiker des Christentums und Freund Nietzsches in Selbstzeugnissen
Wegbereiter der Dialektischen Theologie

Band 4: Erster Band des Nachlasses Overbecks
Bände 4 und 5 umfassen sämtliche von Overbeck alphabetisch geordneten Schriften, inklusive der von Bernoulli herausgegeben Teiledition von 1919

Franz Overbeck war einer der großen Denker des 19. Jahrhunderts. Sein Einfluss auf Nietzsche, Barth, Löwith, Benjamin, Taubes und viele andere ist unbestritten. `Werke und Nachlaß` erschließt erstmals Overbecks Gesamtwerk und stellt den Theologen und Historiker vor als einen skeptischen und zugleich sensiblen und distanzierten Beobachter der verschiedenen geistigen und politischen Strömungen des 19. Jahrhunderts. Nicht zuletzt für die gegenwärtige Diskussion über Geschichte, Mythos und (Post-) Moderne ist die Beschäftigung mit den Gedanken dieses "antimodernen Modernisten" wichtig.

Die Band 4 eröffnet die Edition des Nachlasses innerhalb der Basler Overbeck-Ausgabe. In seiner alphabetisch angelegten "Privatencyclopädie", dem `Kirchenlexikon`, hat Franz Overbeck eine Fülle von Aufzeichnungen gesammelt. Stark bearbeitet, hat Carl Albrecht Bernoulli 1919 diese unter dem Titel `Christentum und Kultur` herausgegeben. In den Bänden 4 und 5 werden sämtliche von Bernoulli herangezogene Aufzeichnungen in ihrem vollständigen Wortlaut veröffentlicht und um weitere Texte ergänzt.

zum Gesamtwerk:

Rudolf Brändle/Hildegard Cancik-Lindemaier/Hubert Cancik/Niklaus Peter/Barbara von Reibnitz/Marianne Stauffacher-Schaub/Mathias Stauffacher/Ekkehard W. Stegemann (Hrsg.)
Franz Overbeck: Werke und Nachlaß
Gesamtwerk
ca. CLX, 4347 S., Geb. m. Schutzumsch., 11 Bände, Leinen
Preis: EUR 804,00
ISBN: 3-476-01210-7
ISBN: 978-3-476-01210-4
Erschienen am: 27.02.2003
Verlag J.B. Metzler

Radikalkritiker des Christentums und Freund Nietzsches in Selbstzeugnissen
Wegbereiter der Dialektischen Theologie

Pressestimmen:

"Overbeck wird durch diese Ausgabe von Werken und Nachlaß vom Außenseiter und Geheimtip zum Klassiker und Theologiekritiker." Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte
Inhaltsverzeichnis
Editorische Legende VII
Artikelverzeichnis IX

Texte 1

Abkürzungen 695
Verzeichnis der von Franz Overbeck selbst publizierten Schriften 697
Verzeichnis der Publikationen aus Franz Overbecks Nachlass 699
Bibliographie der von Franz Overbeck zitierten Literatur 700
Ausgaben 700
Literatur 702
Register 734