Ahnungslos legte ich einst bei der Freiarbeit in meinem Religionsunterricht einer dritten Klasse eine CD auf. Plötzlich brach ein Mädchen in Tränen aus und meinte dann, die Lieder seien so traurig, da müsse sie an ihre tote Oma denken... In diesem Moment wurde mir klar, dass auch Kinder oft mit Tod und Trauer konfrontiert werden. Wie aber sollte ich dieses Mädchen trösten, noch dazu mitten im Unterricht? Sollte ich es überhaupt trösten? War es denn Trost, den das Mädchen brauchte?

Eine andere Stunde. Ein anderer Tag. Zweite Klasse. Eine Schülerin kommt auf mich zu und sagt mir, ihr Meerschweinchen sei am Tag zuvor gestorben. Den ganzen Tag blieb sie traurig, unfähig, dem Unterricht zu folgen. Wie hätte ich darauf reagieren sollen? Reden wollte sie ja nicht darüber.

Eine Schülerin meiner ersten Klasse hatte wenige Wochen bevor ich die Klasse übernahm ihren Vater verloren. Keiner wusste, warum, ich wusste nicht einmal, dass es so war, denn die Muter informierte mich nicht. Die Mitschüler munkelten. Das Thema stand im Raum.

Eine andere Schülerin, dritte Klasse, sagt mir, ihr Hund sei gestorben. Einfach so. aber sie bekommt bald einen neuen. Keine Trauer, keine Tränen. Aber auch hier stimmte was nicht.
Nur wie vermitteln wir Kindern eine Einstellung zum Tod, einen Umgang mit Trauer, der sie stark macht und ihnen hilft, getröstet durch das Leben zu gehen?

In diesem Band lese ich Hintergrundinformationen über den Tod in unserer Gesellschaft, aber auch ganz praktische Ratschläge zur Frage, wie gehe ich vor, wenn tatsächlich ein Familienmitglied gestorben ist- wie informiere ich Kindergarten und Schule? Dieses Buch bleibt nicht an der Oberfläche, sondern geht einfühlsam aber sehr konkret auf alle Fragen rund um Tod und Trauer ein!

Das Buch ist übersichtlich gestaltet und lässt sich gut und spannend lesen!

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de

Jährlich sind tausende von Kindern vom Tod einer nahe stehenden Person betroffen, ob innerhalb der eigenen Familie oder in Kindergarten oder Grundschule. Die meisten Erwachsenen sind angesichts trauernder Kinder verunsichert und fühlen sich häufig überfordert, sodass diese oft auf sich allein gestellt bleiben und in ihrer unterschiedlichen Art der Trauer nicht wahr- und ernst genommen werden.

Zielgruppe/Einsatzmöglichkeiten: Für die Arbeit mit Kindern in konkreten Trauersituationen ebenso wie zur allgemeinen Auseinandersetzung mit den Themen Sterben, Tod und Trauer. Für Kindergarten, Grundschule, Tagesstätte und Hort; für Haupt- und Ehrenamtliche in Seelsorge oder Hospizbereich und engagierte Eltern.

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