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Jesus und die himmlische Welt Das Motiv der kultischen Mittlung zwischen Himmel und Erde im frühen Judentum und in der von Jesus ausgehenden Christologie
Jesus und die himmlische Welt
Das Motiv der kultischen Mittlung zwischen Himmel und Erde im frühen Judentum und in der von Jesus ausgehenden Christologie




Jan-A. Buehner

Gunter Narr Verlag Tübingen
EAN: 9783772087257 (ISBN: 3-7720-8725-6)
490 Seiten, paperback, 15 x 22cm, Oktober, 2020

EUR 98,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Studie unternimmt eine religionsgeschichtliche Einordnung Jesu in das frühe Judentum: Untersucht werden Heilungstaten Jesu, die herkömmlich in den Bereich der Aufgaben des Tempelkultes fallen. Ausgehend von dem Vorwurf, er habe den Beelzebul, wird dargestellt, wie Deutungen Jesu als hochpriesterliche Erlösungsgestalt die ältesten Überlieferungen prägen.

Dr. Jan-A. Bühner war bis zu seinem Ruhestand Pfarrer, Dekan und Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft in Stuttgart.
Rezension
Diese ursprünglich zwischen 1977 und 1983 bei Otto Michel entstandene und in Tübingen als
Habilitationsschrift ohne Erfolg eingereichte exegetische Studie wurde nun ca. 40 Jahre später doch noch veröffentlicht, wesentlich gefördert von Prof. Dr. Klaus Berger, Heidelberg und den Herausgebern der Reihe TANZ. Die Forschungssituation seit 1983 wird demgemäß nicht mehr berücksichtigt. Der Autor bemerkt einleitend in der Retrospektive selbst: In einer Zeit, in der die christlichen Kirchen fast unentrinnbar an ihrer Selbstsäkularisierung arbeiten, scheint die Beschäftigung mit dem Himmel total aus der Zeit gefallen. In einer durcheinandergeratenen Welt sollte aber das segnende, entsühnende Angebot einer Neuschöpfung vom Himmel her Aufnahme finden. Die Studie unternimmt eine religionsgeschichtliche Einordnung Jesu in das frühe Judentum: Untersucht werden Heilungstaten Jesu, die herkömmlich in den Bereich der Aufgaben des Tempelkultes fallen.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsüberblick

Erster Hauptteil: Hinführung zum Thema und Aspekte der Forschungsgeschichte
Zweiter Hauptteil: Rezeptionen des Motivs der kultischen Mittlung zwischen Himmel und Erde im frühen Judentum
A) Der Tempel als Schnittpunkt der Schöpfung und das Problem seiner Substitution
B) Die vorrabbinische, pharisäische Rezeptionslinie: der wahre Aaron-Dienst und sein Bezug zum Himmel nach MAb 1
C) Die apokalyptische Rezeptionslinie: der himmlische Hintergrund des Kultes als Ausgangspunkt einer eschatologischen Neuordnung der verklärten Schöpfung
D) Die charismatisch-‚praktische‘ Rezeptionslinie: der Sohn aus dem Haus des Vaters
E) Die kult-rezeptiven Bewegungen des Judentums und der historische Jesus
Dritter Hauptteil: Jesus und die himmlische Welt – der kultische Hintergrund der von Jesus ausgehenden Christologie
A) Beelzebul und Menschensohn
B) Die pneumatisch-visionäre Grundlage der Vollmacht Jesu: die Zugehörigkeit des Sohnes zum Haus des Vaters
C) Zusammenfassung und Schlussfolgerungen: Jesus und die himmlische Welt

Inhaltsverzeichnis

Gewidmet dem Gedenken an ...
Vorwort des Verfassers: Hermeneutische Voraussetzungen
Geleitwort von Prof. Dr. Klaus Berger, Heidelberg
ERSTER HAUPTTEIL: Hinführung zum Thema und Aspekte der Forschungsgeschichte
A) Hinführung zum Thema
B) Aspekte der Forschungsgeschichte: Von der ‚konsequenten Eschatologie‘ zur ‚kultgeschichtlichen Betrachtung‘
1. Eschatologische Zukunft und religiöse Hochstimmung: die konsequente Eschatologie
2. Die Lösung der Eschatologie von Raum und Zeit
3. Das Ergebnis der religionsgeschichtlichen Betrachtung: Himmlischer Raum und eschatologische Zeit als Dimension des Kultes
4. Kultgeschichtliche Betrachtung und die Frage nach dem irdischen Jesus
C) Zusammenfassung und Ausblick
ZWEITER HAUPTTEIL: Rezeptionen des Motivs der kultischen Mittlung zwischen Himmel und Erde im frühen Judentum
A) Der Tempel als Schnittpunkt der Schöpfung und das Problem seiner Substitution
B) Die vorrabbinische, pharisäische Rezeptionslinie: der wahre Aaron-Dienst und sein Bezug zum Himmel nach MAb 1
1. ‚Simon der Gerechte‘ (um 220 v. Chr.)
2. Antigenos aus Sochos (um 180 v. Chr.)
3. Jose ben Joezer und Jose ben Jochanan (um 150 v. Chr.)
4. Joshua ben Perachia und Nittai aus Arbela (um 110 v. Chr.)
5. Judah ben Tabbai und Simeon ben Shetach (um 90 v. Chr.)
6. Hillel und Schammai (um 30 v. Chr.)
7. Zusammenfassung
C) Die apokalyptische Rezeptionslinie: der himmlische Hintergrund des Kultes als Ausgangspunkt einer eschatologischen Neuordnung der verklärten Schöpfung
I) Die Kultordnung des Himmels und die eschatologische Verklärung des Zion nach 1Hen
II) Der priesterliche Erlöser als Vollzieher einer kultischen Neuordnung der Schöpfung
1. Die Testamente der XII Patriarchen
2. Der Menschensohn als priesterlicher Interzessor vor dem Thron Gottes nach 1Hen
III) Zusammenfassung
D) Die charismatisch-‚praktische‘ Rezeptionslinie: der Sohn aus dem Haus des Vaters
I) Die Beschwörung Gottes im Kreis
1. Choni der Kreiszieher (gest. 65 v. Chr.)
2. Die Rückbindung an den Kultpropheten Habakuk
3. Mose als Kreiszieher
II) Der kult-charismatische Hintergrund der Sohn-Lehre
1. Chanina ben Dosa (Mitte 1. Jhdt. n.Chr.)
2. Jischmael ben Elischa (Zeitgenosse von R. Akiba)
3. R. Meir (Mitte 2. Jhdt. n.Chr.)
4. Eleasar ben Pedat (gest. 279 n. Chr.)
5. Reprojektion auf biblische Figuren: Jakob und Mose
6. Nochmals: Choni der Kreiszieher
III) Zusammenfassung
E) Die kult-rezeptiven Bewegungen des Judentums und der historische Jesus
DRITTER HAUPTTEIL: Jesus und die himmlische Welt – der kultische Hintergrund der von Jesus ausgehenden Christologie
Einleitung
A) Beelzebul und Menschensohn
1. Βεελζεβοὺλ ἔχει
2. Der Menschensohn als himmlischer Hoherpriester
a) Die zugrunde liegende Argumentation
b) Der Menschensohn in der Stephanus-Tradition
c) Der Menschensohn in den Sendschreiben der JohApok
d) Der Menschensohn in Hebr 2
e) Der Menschensohn im 4. Evangelium
3. Kultische Züge im Menschensohn-Bild der Synoptiker
a) Der Menschensohn als Bevollmächtigter über die himmlisch-eschatologische Kultordnung
b) Der Menschensohn als priesterlicher Interzessor (Lk 12,8f. par.; Mk8,38 par.)
c) Das Selbstopfer des Menschensohnes (Mk 10,45)
4. Jesus und der Menschensohn
B) Die pneumatisch-visionäre Grundlage der Vollmacht Jesu: die Zugehörigkeit des Sohnes zum Haus des Vaters
1. Zur Forschungsgeschichte
2. Die Taufgeschichte als Visionsschilderung
3. Taufe, πνεῦμα und Sohnschaft in der vorlukanischen, paulinischen und johanneischen Rezeption des Stoffes
a) Apg 8,38-40
b) Röm 1,3f.
c) Röm 8 und Nebentraditionen
d) Taufe, Geist und Sohnschaft in der johanneischen Tradition
4. Verklärung und Sohnschaft: die himmlische δόξα des kultischen Ursprungsgeschehens
5. Der Sohn aus dem himmlischen Haus: die Christologie des Weinberg-Gleichnisses
6. Offenbarung und Vollmacht des Sohnes nach Mt 11,25-27 par. Lk 10,21f.
C) Zusammenfassung und Schlussfolgerungen: Jesus und die himmlische Welt
1. Jesus und die Christologie
2. Zur Eschatologie Jesu
D) Ergebnis der Untersuchung
Nachwort des Verfassers von 2020
Literaturverzeichnis

Weitere Titel aus der Reihe Texte und Arbeiten zum neutestamentlichen Zeitalter (TANZ)