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Jesus aus Galiläa Messias und Gottes Sohn
Jesus aus Galiläa
Messias und Gottes Sohn




Helmut Hoping

Herder Verlag
EAN: 9783451382536 (ISBN: 3-451-38253-9)
496 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 16 x 23cm, 2019

EUR 58,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Lehre von Jesus, dem Christus

Gottes Sohn wurde Mensch »in jüdischem Fleisch« (Karl Barth). Dies ist ein zentraler Gedanke der neuen Christologie von Helmut Hoping, der zunächst die Geschichte der historischen Jesusforschung, den Lebensweg Jesu, die Geheimnisse seines Lebens und die christologische Lehrentwicklung behandelt. Danach folgen systematisch-theologische Überlegungen zur Inkarnation, Subjektivität, Leiblichkeit und Freiheit Jesu sowie zur Heilsbedeutung des Todes Jesu und zur Leidensfähigkeit Gottes. Besonders wichtig ist Hoping das Gespräch mit dem Judentum (das Judesein Jesu, Christologie ohne Antijudaismus, ungekündigter Gottesbund, messianisches Gottesvolk) und das Gespräch mit dem Islam (Gottes- und Jesusbild des Koran). Die Frage nach dem einen Gott der drei monotheistischen Religionen mündet in Überlegungen zum Deus Trinitas. Jedes Kapitel wird durch einen ikonographisch-liturgietheologischen Einstieg eröffnet, der auf die gottesdienstliche Verortung des jeweiligen christologischen Themas hinweist.

»Die Aufgabe einer systematischen Christologie erschöpft sich nicht darin, die Anfänge der Christologie und die Lehrentwicklung nachzuzeichnen. Es müssen auch die gegenwärtigen ‚Brennpunkte der Christologie‘ besprochen werden. Neben der Frage der historischen Jesusforschung gehört dazu eine Reihe von Einzelthemen, darunter die Frage nach dem Verhältnis der Ewigkeit Gottes und seiner zeitlichen Existenz in der Person des menschgewordenen Sohnes, sodann die Frage nach der Personidentität Jesu, seinem Wissen und seiner Freiheit sowie die Frage des Leidens Gottes. Die Kritik an der Opfersprache der Soteriologie macht es erforderlich zu klären, worin die Heilsbedeutung des Kreuzestodes Jesu liegt und wie davon heute theologisch verantwortlich gesprochen werden kann. Die Pluralität der Religionen wirft religionstheologisch die Frage nach der Einzigkeit und Universalität Jesu Christi auf.« (Aus der Einführung)

Helmut Hoping, geb. 1956, Dr. theol., Professor für Dogmatik und Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg i.Br.
Rezension
Dies ist eine neue katholische Christologie, die sich der Frage nach dem historischen Jesus ebenso stellt wie dem jüdisch-christlichen Dialog und den aktuellen Fragen nach der Christologie z.B. hinsichtlich einer möglichen Relevanz eines Vergebungs- und Sühnetods. Sie bemüht sich also besonders um Gegenwarts-Aktualität und -Bedeutsamkeit. Der historischen Forschung verdanken wir, dass wir Jesus heute in seinem kulturellen und religiös-politischen Kontext besser verstehen. Die Frage nach der Identität Jesu ist aber nicht nur eine historische, sondern eine eminent theologisch-dogmatische Frage. Denn nach christlichem Glauben kann der eine und einzige Gott nicht ohne seine Selbstmitteilung in Jesus von Nazaret gedacht werden. Mit der Person und Bedeutung Jesu beschäftigt sich in der christlichen Theologie die Christologie. Gott hat sich offenbart und ist in Jesus Christus Mensch geworden. In dem Juden aus Galiläa hat Gott selbst in menschlicher Getalt zu den Menschen gesprochen. Jesus ist Gottes Selbstmitteilung in Person.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11

Einführung 13

Teil A: Grundlagen

Kapitel I
Ein Jude namens Jesus
Historie und die Aufgabe der Christologie 25

1. Glaube, Mythos, Geschichte 30
2. Historische Jesusforschung 40
3. Zur Hermeneutik der Christologie 47

Kapitel II
Der Messias aus Israel
Herkunft, Botschaft und Sendung 55

1. Geburt und Heimat 60
2. Taufe und Verkündigung 75
3. Vollmacht und Machttaten 82

Kapitel III
Der Weg zum Kreuz
Leiden und Sterben des Messias 93

1. Das letzte Abendmahl 98
2. Auslieferung und Prozess 102
3. Kreuzigung und Begräbnis 110

Kapitel IV
Auferweckt am dritten Tag
Die Osterereignisse 117

1. Erscheinungen des Auferstandenen 122
2. Die Auffindung des leeren Grabes 126
3. Die Wirklichkeit der Auferstehung Jesu 134

Kapitel V
Gottes Sohn
Die Anfänge der Christologie 145

1. Kyrios, Sohn Gottes, Knecht 150
2. Messias, Menschensohn, Heiland 158
3. Bild Gottes, Priester, Wort des Vaters 165

Kapitel VI
Wahrer Gott – wahrer Mensch
Der Glaube der Kirche 173

1. Präexistenz und Göttlichkeit des Logos 177
2. Die zeitliche Geburt des Gottessohnes 200
3. Die göttliche und menschliche Natur Christi 207

Teil B: Entfaltungen

Kapitel VII
Gottes Sohn in der Zeit
Die Identität der Person Christi 227

1. Die Menschwerdung des Sohnes 231
2. Personalität, Freiheit und Wissen Jesu 249
3. Die Passion und das Mitleiden des Vaters 257

Kapitel VIII
Für uns gestorben
Das Geheimnis der Erlösung 269

1. Skizze der biblischen Soteriologie 274
2. Das Erbe der Satisfaktionslehre 282
3. Der Gerechte trug unsere Sünden 289

Kapitel IX
Ein Gott – Ein Mittler (1 Tim 2,5)
Jesus Christus und die Religionen 303

1. Transzendenz, Religion, Rationalität 308
2. Religionstheologische Konzepte 315
3. Die Einzigkeit Christi und der Dialog 322

Kapitel X
Im Raum des einen Gottes
Judentum, Christentum, Islam 331

1. Der Antijudaismus und der göttliche Messias 336
2. Das Gottesvolk aus Juden und Christen 348
Exkurs: Die Karfreitagsfürbitte für die Juden 358
3. Allah, Mohammed und der koranische Jesus 364

Kapitel XI
Christologie und Doxologie
Gott trinitarisch denken 391

1. Das Beten Jesu und das Gebet zu Christus 395
2. Theo- und Christozentrik des Gottesdienstes 401
3. Zur christlichen Rede vom dreieinen Gott 410

Abbildungen 417
Literaturverzeichnis 419
Personenregister 485