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Gott - menschlich Elementare Christologie
Gott - menschlich
Elementare Christologie




Jürgen Werbick

Herder Verlag
EAN: 9783451349300 (ISBN: 3-451-34930-2)
336 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 16 x 23cm, 2016

EUR 32,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie kann man heute von Jesus und seiner Gottmenschlichkeit sprechen, ohne von vornherein den Eindruck des Widersinns oder eines belanglosen theologischen Fachchinesisch zu erwecken?

Jürgen Werbick legt eine Christologie vor, der es gelingt, theologisch fundiert und spirituell anregend zugleich die Bedeutung des Lebens Jesu für die heutige Zeit zu erschließen. Elementare Christologie weiß sich auf die Anfänge des Verstehens zurückgerufen. Sie ermöglicht ein heutiges Verstehen und gibt sich nicht damit zufrieden, die Formeln der „hohen Christologie“ und der Opfersoteriologie historisch herzuleiten und zu erläutern, will sie aber auch nicht ungeduldig verabschieden, wo man mit ihnen nicht mehr zurande kommt. Elementare Christologie zieht die biblischen und theologischen Anfänge der Christologie darüber ins Gespräch, was sie in die Verständigung über das elementar Christliche heute einbringen können.

Gott-menschlich steht für die elementare christologische Intuition: Gott begegnet in einem Menschen und will in ihm verstanden werden. Das Buch zeigt, wie der Mensch Jesus von Nazaret Gottes Wirklichkeit in dieser Welt ist, da er sein Menschsein von ihm empfängt und aus ihm lebt und so Gott zu seinen Mitmenschen bringt, bis ins Äußerste hinein. Vom Persongeheimnis Jesu her erschließt Werbick die Formeln der Christologie in den kirchlichen Bekenntnissen und die so theologischen Deutungen des Erlösungswerks Jesu Christi heutigem Verstehen.

Jürgen Werbick, Dr. theol., geb. 1946, ist emeritierter Professor für Fundamentaltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster; zahlreiche Veröffentlichungen bei Herder.
Rezension
Die Christologie meint die Lehre von Jesus als dem Christus, dem Sohn Gottes, und bildet damit das Zentrum des christlichen Glaubens. Als Inhalt der Dogmatik, die in der Regel trinitarisch angelegt ist, bildet die Christologie den 2. Teil der Glaubenslehre des Christentums: nach der Lehre von Gott (Theologie) und vor der Lehre vom Heiligen Geist (Pneumatologie). Der hier anzuzeigende Band beleuchtet aus katholischer Perspektive die elementaren Fragen der Christologie (Untertitel). Im Zentrum steht die Frage nach der Gott-Menschlichkeit Jesu Christi. Damit sucht der Autor Jesus Christus heute aussagbar zu machen und gibt sich nicht damit zufrieden, die Formeln der „hohen Christologie“ und der Opfersoteriologie einfach zu wiederholen. Gott begegnet in einem Menschen und will in ihm verstanden werden.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Grundlegende Themen der Christologie
Theologisch fundiert und spirituell anregend

Inhaltsverzeichnis
1. Christologie in postsäkularen Zeiten 9

1.1 Die umstrittene »Rückkehr der Religion« 9
1.2 Über die Rolle, die Jesus Christus für uns noch spielen könnte 13
1.3 Glaubensentscheidend und lebensentscheidend 18
1.4 Jesus Christus verheutigen? 20
1.5 Jesus, den Christus, verstehen, ihn übersetzen 26
1.6 Der getreue Zeuge 30

2. Gekommen — Empfangen 35

2.1 Das Geheimnis der Herkunft 35
2.2 Gekommen, damit ... ? 37
2.3 Kommen und um Aufnahme bitten 43
2.4 »Siehe, ich mache alles neu!« (Offb 21,5 mit Jes 43,19a) 50

3. Das Zeugnis für Gottes nahe gekommene Königsherrschaft 59

3.1 Gekommen, Gottes Nähe auszurufen 59
3.2 Jesu Zeugnis: Das Medium ist die Botschaft 62
3.3 Die missverständliche Botschaft von Gottes endzeitlichem Handeln 70
3.4 Jesus und die Johannestaufe 79
3.5 Herrschaftswechsel jetzt 81
3.6 So fängt es mit der Gottesherrschaft an 90

4. Wie Jesus Gottes Herrschaft lehrt und handelt 94

4.1 Lehre? 94
4.2 Jesu bewegendes Wort 97
4.3 Wie Gleichnisse in die Gegenwart der Gottesherrschaft hereinholen 102
4.4 Das Geltendmachen der Gottesherrschaft: Jesu Seligpreisungen 112
4.5 Heilende Macht-Taten 114
4.6 Wunderglaube? 120
4.7 Heilende Präsenz 124
4.8 Sündenvergebung 129
4.9 Jesu Gebet 131

5. Die Erfüllung der Tora 134

5.1 »Fernab vom Gesetz«? 134
5.2 Das Gesetz Christi 138
5.3 Jesus Christus, die Tora in Person? 142
5.4 Wie man mit dem Sohn Gemeinschaft hat 149
5.5 Die Entmachtung der Herren dieser Welt 153

6. Jesu Tod am Kreuz: Heils-Wirklichkeit? 157

6.1 Ein Straftod und seine Deutungen 157
6.2 Das Kontrastmodell 163
6.3 Auf dem Weg zu einer staurozentrischen Soteriologie 172
6.4 Zur Sühne für unsere Sünden? 176
6.5 Die zwiespältige Karriere eines biblischen Modells 184
6.6 War der Tod Jesu am Kreuz für die Erlösung der Menschen notwendig? 188
6.7 Soteriologische Sachkritik an Paulus? 192
6.8 Noch einmal die Frage: War das Kreuz Jesu heilsnotwendig? 198
6.9 Und dann noch einmal die Frage: War Jesu Tod ein Opfer? 208

7. Rettung und Danksagung 213

7.1 Der Retter ist der Gerettete 213
7.2 Der Anbruch des neuen Äons in der Auferweckung des für uns gekreuzigten Messias 219
7.3 Glaubens- und Hoffnungsperspektive Auferstehung 227
7.4 Die Feier der Rettung: gegen den Augenschein 231

8. Gott-menschlich: Was in der »hohen Christologie« auf dem Spiel steht 239

8.1 Vom Verkündiger zum Verkündigten 239
8.2 Jesus, der Christus: Gott oder göttlich? 244
8.3 Christologie »von oben« 251
8.4 Chalkedon weiter gedacht 261
8.5 Neue begriffliche Möglichkeiten? 265
8.6 Geist-Christologie 269
8.7 Der Gott-erfüllte Mensch 280
8.8 Gottes vollkommenes Ebenbild 286
8.9 »Hohe Christologie«? 289

9. Gottes Dasein trinitarisch 295

9.1 Gottes Ja-Wort: Mensch geworden, angekommen 295
9.2 Das Mysterium der Präsenz 301
9.3 Christologie im Kommunikationsparadigma 308
9.4 Gott ist Beziehung 316
9.5 Der »einfache Jesus« und die Sprache der hohen Christologie 319

Nachwort 323
Literaturverzeichnis 325
Personenverzeichnis 334