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Jans muß sterben
Hörbuch
gelesen von Hannelore Hoger
Anna Seghers
Reihe: Auslese
Der Audio Verlag
EAN: 9783898131193 (ISBN: 3-89813-119-X)
1 Seiten, CD-A (Audio-CD), 14 x 13cm, 2006
EUR 9,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Anna Seghers, Jans muß sterben
Hannelore Hoger, für ihre Rolle der TV-Kommissarin "Bella Block" mehrfach ausgezeichnet, liest mit großer Intensität ein meisterhaftes Stück Literatur. Die spät entdeckte Erzählung von Anna Seghers ist die Explosion eines Talents, das sich zur bedeutendsten deutschen Erzählerin im 20. Jahrhundert entwickeln sollte. Erzählt wird die Geschichte von Marie und Martin Jansen, die ihre Liebe füreinander längst verbraucht haben. All ihre Hoffnungen knüpfen sie an ihr Kind ...
"Was wäre das Jahrhundert ohne sie?" Christa Wolf
Rezension
Diese bislang unbekannte Erzählung fand der Sohn von Anna Seghers erst jetzt zwischen Papieren, die die Autorin 1940 bei ihrer Flucht aus Paris zurücklassen mußte. Das Typoskript birgt ein meisterhaftes Stück Literatur: die Explosion eines Talentes, das sich zur bedeutendsten deutschen Erzählerin im 20. Jahrhundert entwickeln sollte. Bereits hier ist die Intensität der suggestiven, knappen und poetischen Sprache spürbar, die das Frühwerk von Anna Seghers so faszinierend macht.
Es ist die Geschichte von Marie und Martin Jansen, die ihre Liebe füreinander längst verbraucht haben. All ihre Hoffnungen knüpfen sie an ihr Kind. Doch eines Tages fällt Jans einer unerklärlichen Krankheit zum Opfer. Der Kummer trennt die Eltern noch mehr; jeder verschließt eifersüchtig seine Angst und seine Qual, die ihn fast zerreißen.
Dieter Bach für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Lesung. DAV Auslese 3
Sprecher: Hannelore Hoger
Regie: Joachim Staritz
Produktion: Mitteldeutscher Rundfunk
1 CD 78 Minuten
Eine Meistererzählung
Anna Seghers, Jans muß sterben
literatur der gegenwart
Anna Seghers zum 100. Geburtstag: eine unveröffentlichte Meistererzählung
Rezensionen
...eine eigentümliche, düster-schöne Geschichte. Hannelore Hoger hat der Erzählerin in der Hörfassung eindrucksvoll Stimme verliehen!
NDR (Kulturelles Wort,)
Dass es Anna Seghers gegeben hat, wird morgen helfen; wie es gestern half. Anna Seghers hat ihre Spur weit nach vorn in die Geschichte geschrieben. So sehen wir einen Weg.
(Hermann Kant in seiner Gedenkrede auf Anna Seghers)
"Jans muss sterben" - ein frühes Meisterwerk, die Explosion eines Talents, das sich zur bedeutendsten Erzählerin im 20. Jahrhundert entwickelte.
Focus (13.11.00)
Es bist interessant, wie in dieser frühen Erzählung schon einige thematische und sprachliche Aspekte anklingen, die im späteren Werk von Anna Seghers immer wieder auftauchen. Der Stil der Erzählung der Erzählung ist zugleich sachlich und poetisch. Anna Seghers stellt dar, ohne psychologisch zu erklären.
Auf den spuren Kierkegaards schildert die angehende Autorin eine existentielle Ausnahmesituation. Mit einem Mal liegt der humane Kern bloß. Das Innenleben der Figuren wird mit der Außenwelt auf erregende Weise eins. Mit stilistischer Kühnheit peitscht die Erzählerin die Aussichtslosigkeit der Lage in immer neue Dimensionen.
NDR (15.11.00)
Vorrangig durch die widersprüchlich anmutenden Verhaltensweisen der beiden Ehelaeute und durch die morbide Grundstimmung des Textes wird eine Spannung aufgebaut, die den Leser fasziniert und belastet zugleich.
Anna Seghers
Netty Reiling wurde 1900 in Mainz geboren. (Den Namen Anna Seghers führte sie als Schriftstellerin ab 1928.) 1920-1924 Studium in Heidelberg und Köln: Kunst- und Kulturgeschichte, Geschichte und Sinologie. Erste Veröffentlichung 1924: „Die Toten auf der Insel Djal“. 1925 Heirat mit dem Ungarn Laszlo Radvanyi. Umzug nach Berlin. Kleist-Preis. Eintritt in die KPD. 1929 Beitritt zum Bund proletarisch- revolutionärer Schriftsteller. 1933 Flucht über die Schweiz nach Paris, 1940 in den unbesetzten Teil Frankreichs. 1941 Flucht der Familie auf einem Dampfer von Marseille nach Mexiko. Dort Präsidentin des Heinrich-Heine-Klubs. Mitarbeit an der Zeitschrift „Freies Deutschland“. 1943 schwerer Verkehrsunfall. 1947 Rückkehr nach Berlin. Georg-Büchner-Preis. 1950 Mitglied des Weltfriedensrates. Von 1952 bis 1978 Vorsitzende des Schriftstellerverbandes der DDR. Ehrenbürgerin von Berlin und Mainz. 1978 Ehrenpräsidentin des Schriftstellerverbandes der DDR. 1983 in Berlin gestorben. Romane: Die Gefährten (1932); Der Kopflohn (1933); Der Weg durch den Februar (1935); Die Rettung (1937); Das siebte Kreuz (1942); Transit (1944); Die Toten bleiben jung (1949); Die Entscheidung (1959); Das Vertrauen (1968). Zahlreiche Erzählungen und Essayistik.
Hannelore Hoger
Geboren in Hamburg. Schauspielerin und Regisseurin. Ausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg. Kurt Hübner holte sie 1961 an das Ulmer Theater, wo ihre Zusammenarbeit mit Peter Zadek begann. Weitere Engagements in Berlin, Wien, Bremen, Stuttgart, Bochum und Hamburg. 1975 wurde sie von der Zeitschrift »Theater heute« zur Schauspielerin des Jahres gewählt. Seit 1986 freischaffend. Viele Rollen bei Film und Fernsehen, wie 1975 in Volker Schlöndorffs »Die verlorene Ehre der Katharina Blum«, 1983 in Alexander Kluges Film »Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos«, der in Venedig mit dem Golden Löwen ausgezeichnet wurde und 1996 in Helmut Dietls »Rossini«. 2001 erhielt sie für ihre Rolle der Bella Block in der gleichnamigen Krimiserie den Adolf-Grimme-Preis und alle weiteren Fernsehpreise.
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