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Islamischer Religionsunterricht und Integration
Hans Markus Heimann
Reihe: Politikwissenschaft
LIT
EAN: 9783643113917 (ISBN: 3-643-11391-9)
104 Seiten, paperback, 12 x 20cm, 2011
EUR 16,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Die Themen "Islam" und "Integration" sind in der öffentlichen Diskussion allgegenwärtig. Als wesentliche Ursache für Probleme mit muslimischen Zuwanderern wird verbreitet die schwierige Vereinbarkeit des Islam mit dem westlichen Staats- und Gesellschaftsmodell angesehen. Die Politik hat als eine Handlungsmöglichkeit zur Förderung der Integration muslimischer Kinder und Jugendlicher die Einführung islamischen Religionsunterrichts in der Schule identifiziert. Doch dies gestaltet sich aufgrund der Vorgaben des Grundgesetzes schwierig: Welche Voraussetzungen sind für schulischen Religionsunterricht zu erfüllen? Wo liegen die besonderen Schwierigkeiten für islamischen Religionsunterricht? Welche Funktion billigt das Grundgesetz Religionsunterricht und Ethikunterricht zu? Und schließlich: Kann islamischer Religionsunterricht zur Integration von Muslimen beitragen? Auf diese Fragen versucht das Buch, Antworten zu geben.
Hans Markus Heimann, geboren 1968, ist Professor für Öffentliches Recht und Staatstheorie an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl.
Rezension
In einigen Bundesländern ist islamischer Religionsunterricht eingeführt oder befindet sich in der Erprobungsphase. Die Politik möchte damit insbesondere die Integration von Migranten aus islamischem Kontext in die bundesrepublikanische Gesellschaft fördern. Aber ist das mit diesem Mittel überhaupt möglich? Ist es ein geeignetes Mittel? Und sind die im GG Art. 7 zum Religionsunterricht festgelegten Aussagen überhaupt heute noch geeignet? Das Grundgesetz schützt jede Religion, - insofern ist es völlig unbedeutend, ob der Islam nun zu Deutschland gehört oder nicht. Der Islam scheint aber in seiner traditionellen Ausprägung kaum mit dem freiheitlichen Staat westlicher Prägung und seinen Grundrechtsverbürgungen kompatibel. Beim islamischen Religionsunterricht tun sich zwei Hauptproblemfelder auf: a) die fehlenden Organisationsstrukturen des Islam (vgl. Kap. 5); denn das GG sieht den RU in Absprache mit den Religionsgemeinschaften vor, b) die möglicherweise nicht mit dem GG zu vereinbarenden Glaubensinhalte des Islam (vgl. Kap. 6).
Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 7
2. Religion und Grundgesetz 13
3. Toleranz als Maßstab zur Lösung religiöser Konflikte? 25
4. Religionsunterricht in der Konzeption des Grundgesetzes 35
5. Der Islam als organisatorische Herausforderung für den säkularen Staat 41
6. Islamische Glaubensinhalte und Grundgesetz 57
7. Religionsunterricht - heute noch zeitgemäß? 75
8. Islamischer Religionsunterricht als Aufgabe der Politik? 87
Auszug aus dem Grundgesetz 97
Anmerkungen 99
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