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Ilias
Ilias




Kurt Steinmann, Homer

Manesse Verlag
EAN: 9783717590224 (ISBN: 3-7175-9022-7)
576 Seiten, hardcover, 19 x 29cm, Oktober, 2017, Mit Illustrationen von Anton Christian

EUR 99,00
alle Angaben ohne Gewähr

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Rezension
Die vorzustellende prachtvolle Ausgabe der Ilias aus dem Manesse-Verlag erfüllt in höchstem Maße alle Ansprüche, die man an eine solch großformatige und hochpreisige Publikation stellen kann:
Die Übersetzung des Textes steht im Mittelpunkt und kann nicht genug gewürdigt werden. Dem renommierten Übersetzer Kurt Steinmann gelingt es, den spannenden Text des ältesten Epos Europas so aufzubereiten, dass der heutige Leser ohne Mühe die von Homer entworfenen Szenen plastisch nachvollziehen kann, und das trotz der von Steinmann gewählten Versform. Alle vierundzwanzig Gesänge ergeben hier auch im Deutschen ein Werkganzes, dem man sich ohne Scheu nähern kann, stellen doch die antiken Texte für heutige Leser häufig Hürden dar. Diese Hürden baut Steinmann neben der von ihm gewählten und gut zugänglichen Sprache durch die insgesamt über 800 Anmerkungen und das Namensregister ab.
Das Nachwort aus der Feder von Jan Philipp Reemtsma lenkt den Blick des Lesers vergleichend auf beide homerischen Epen - Ilias und Odyssee - und ordnet den Text darüberhinaus literaturhistorisch ein wenig ein.
Kurt Steinmann selbst betont schließlich die Vielfalt der bereits erschienenen Ilias-Übersetzungen und setzt sich dabei besonders mit der umstrittenen (und von ihm als "Nachdichtung" (S.497) bezeichneten) Übersetzung Raoul Schrotts auseinander, indem er zahlreiche Passagen synoptisch in eigener Übersetzung und Schrotts Übersetzung gegenüberstellt. In diesem Kapitel finden sich auch einige lohnende Hinweise zum Handwerk des Übersetzens (was ja nach wie vor einen Kernbereich des Unterrichts in den alten Sprachen an der Schule ausmacht), hier bes. S. 499-500.
Nicht zuletzt durch die textbezogenen, wunderschönen und häufig doppelseitigen Farbillustrationen des Künstlers Anton Christian ergibt dieser Band ein stimmiges Gesamtensemble.

Ein Übersetzungsvergleich zwischen Steinmanns Übersetzung und den bekannteren Texten von Schadewaldt, Hampe oder auch dem umstrittenen Schrott kann für spannende Griechisch-Stunden sorgen, aber auch Stoff für Facharbeiten und weiterführende Studien liefern.
Eine lohnende Lektüre oder ein schönes Buchgeschenk, sowohl für Homer-Fans als auch für Neulinge!

Johannes Groß, www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Mit Homer begann die europäische Literatur – genauer gesagt mit der «Ilias». In 15500 packenden Versen erzählt dieses unvergängliche Menschheits-Epos vom Groll des Achilleus und dem Krieg um Troja. Zehn Jahre nach der «Odyssee» legt Manesse nun auch diesen kanonischen Großklassiker in einer prachtvollen, illustrierten Referenzausgabe vor. Noch genauer, noch poetischer als je zuvor, hält Kurt Steinmanns Neuübersetzung Überraschungen für Homer-Kenner wie -Entdecker bereit.

Ausgelöst von Paris' Raub der Helena, der schönsten aller Frauen, herrscht ein jahrelanger Krieg zwischen den Griechen und den Bewohners Trojas (griechisch: Ilion). In dramatischen Einzelszenen trifft Mann auf Mann, wird um das Leben von Freunden gekämpft und um Angehörige getrauert. Zusätzlich befeuert wird das grausame Gemetzel vom persönlichen Krieg des Griechen Achilleus gegen seinen Heerführer Agamemnon. Dieser hat ihm ein Beutestück, das Mädchen Briseis genommen. Achilleus bittet die Götter um Rache – und sei es um den Preis der eigenen Niederlage. Wie Achilleus‘ Zorn besänftigt wird, wie nach dramatischen Wendungen sein unbändiger Hass und sein Egoismus bezwungen werden, erzählt Homers ergreifendes Schlachtengemälde in unvergesslichen 24 Gesängen.

Die sprachmächtige neue Übertragung in Versen wird ergänzt durch einen sorgfältigen Anmerkungsapparat mit Stellenkommentar und ein Nachwort von Jan Philipp Reemtsma. Zahlreiche eigens angefertigte Illustrationen von Anton Christian schmücken diesen Band in besonderer Ausstattung (Leineneinband, im Schuber mit Lesebändchen).
Inhaltsverzeichnis
Ilias

Erster Gesang: Pest im Lager. Zorn des Achilleus
Zweiter Gesang: Agamemnons Traum. Heeresprobe. Schiffskatalog
Dritter Gesang: Eide. Mauerschau. Der Zweikampf zwischen Alexandros und Menelaos
Vierter Gesang: Bruch der Eide. Agamemnon mustert das Heer
Fünfter Gesang: Diomedes' Heldentat
Sechster Gesang: Die Begegnung von Hektor und Andromache
Siebenter Gesang: Der Zweikampf zwischen Hektor und Aias. Bestattung der Toten
Achter Gesang: Die abgebrochene Schlacht
Neunter Gesang: Die Gesandtschaft an Achilleus. Ihre Bitten
Zehnter Gesang: Die Kundschaft des Dolon
Elfter Gesang: Agamemnons Heldentaten
Zwölfter Gesang: Der Kampf um die Mauer
Dreizehnter Gesang: Der Kampf um die Schiffe
Vierzehnter Gesang: Überlistung des Zeus
Fünfzehnter Gesang: Gegenangriff bei den Schiffen
Sechzehnter Gesang: Patroklie
Siebzehnter Gesang: Der Heldenkampf des Menelaos
Achtzehnter Gesang: Das Anfertigen der Waffen
Neunzehnter Gesang: Achilleus entsagt dem Zorn
Zwanzigster Gesang: Die Götterschlacht
Einundzwanzigster Gesang: Die Schlacht am Fluss
Zweiundzwanzigster Gesang: Die Tötung des Hektor
Dreiundzwanzigster Gesang: Die Wettkämpfe für Patroklos
Vierundzwanzigster Gesang: Hektors Auslösung

Anhang
Nachwort
Zur Übersetzung
Editorische Notiz
Anmerkung
Namensregister