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Ich bin eine seltsame Schleife
Ich bin eine seltsame Schleife




Douglas Hofstadter

Klett-Cotta
EAN: 9783608944440 (ISBN: 3-608-94444-3)
528 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 16 x 23cm, 2008

EUR 29,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Hofstadter erklimmt schwindelnde begriffliche Höhen und bleibt doch sehr persönlich ... 1993 starb seine Frau Carol im Alter von erst 42 Jahren plötzlich an einem Gehirntumor. "Ich bin eine seltsame Schleife" ist ein Werk radikalen Denkens, geprägt von der Erinnerung an eine romantische Liebe. (Time)



"Unsere Ichs sind keine wasserfesten Einheiten. Mein Bewusstsein schwappt ins Gehirn meiner Verwandten, ins Gehirn von Menschen, die ich gut kenne und umgekehrt." (Douglas Hofstadter)



"'Ich bin eine seltsame Schleife' ist bester Hofstadter: Ernsthaft, tief, übervoll mit Ideen; und die Erfahrung des Lesens selbst ist Bestandteil der Argumentation - wenn nämlich unsere Seelen die Seelen von anderen Menschen in sich aufnehmen können, dann kann 'Ich bin eine seltsame Schleife' Hofstadters Seele in unsere transportieren." (Los Angeles Book Review)



Über Douglas Hofstadters: Gödel, Escher, Bach: "... natürlich die Bibel der Computerkultur" (Gero von Randow, Die Zeit)

Douglas Hofstadter legt ein weiteres spektakuläres Buch vor. EInmal mehr widmet er sich den zentralen Themen seines Weltbestsellers "Gödel, Escher, Bach" und lässt sich in keine Schublade pressen. Weder passt er sich dem wissenschaftlichen Diskurs an, noch ist er politisch korrekt. Der "akademische Rockstar", der mit seinem sensationellen Stil Querverbindungen, Analogien und Ideen einarbeitet, sorgt mit seinen THesen immer wieder für Aufregung. (New Scientist)



Douglas Hofstadter wurde am 15. Februar 1945 in Manhattan geboren, studierte bis 1965 an der Universität von Stanford und bis 1972 an der Universität von Oregon, wo er 1975 in Physik promovierte. 1979 erschien sein Buch "Gödel, Escher, Bach - ein Endloses Geflochtenes Band", für das er 1980 mit dem Pulitzer-Preis und dem American Book Award ausgezeichnet wurde. Neben seinen physikalischen und kognitionswissenschaftlichen Studien erlernte er u.a. Russisch, Chinesisch, Hindi, Deutsch und Französisch. Douglas Hofstadter hat den Lehrstuhl für Kognitionswissenschaft und Informatik an der Indiana University in Bloomington inne und leitet dort das Center for Research on Concepts and Cognition.
Rezension
Dieses Buch ist, wie der Titel schon sagt, 'eine seltsame Schleife'. So interessant das alles zu lesen ist und so anregend viele von Hofstadters Überlegung sind, so hat er ein Gutteil davon bereits in 'Gödel, Escher, Bach' ausgeführt und wiederholt beispielsweise noch einmal die Argumentation, mit der Gödel die vermeintliche Vollständigkeit der 'Principia Mathematica' von Russell und Whitehead widerlegte: In jedem hinreichend komplexen System lassen sich Sätze formulieren, die innerhalb des Systems nicht bewiesen werden können. Aber das ist gar nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass Hofstadter eine höchst merkwürdige Bewusstseins- und Seelenleere verbreitet, die vermutlich nur in der abgehobenen Welt der Kognitionswissenschaftler nicht von vornherein auf Kopfschütteln stößt. Anlass dafür war wohl vor allem der überraschende Tod seiner Frau. Denn seiner Theorie nach lebt sie mit ihren Eigenheiten und Vorlieben in seinem Bewusstsein weiter. Nicht als Erinnerung, sondern als 'seltsame Schleife', also als eines der selbstreflexiven Strukturgebilde, aus denen sich nach Hofstadter das Bewusstsein aufbaut. Weil er sie so gut kannte, hätten sich Bewusstseinsinhalte seiner Frau in zugegeben minderer, blasserer Gestalt, aber doch strukturell Eins zu Eins in sein Gehirn kopiert. Merke: Kopiert! Er macht sich also keine Vorstellung oder einen Begriff von ihr und erinnert sich an sie, sondern ihre Bewusstseinshinhalte seien zu seinen geworden, ihre seltsamen Schleifen seien tatsächlich Bestandteil seines eigenen Gehirns geworden. Das widerspricht nun nicht nur dem gesunden Menschenverstand, sondern allem, was wir über uns, unsere Wahrnehmung, unsere Ausdrucksfähigkeit und unsere Kommunikationsmöglichkeiten wissen. Noch nie war jemand im Gehirn eines anderen und das wird vermutlich so bleiben, selbst wenn es einmal Schnittstellen zwischen menschlichen Gehirnen und hoch entwickelten Computern geben sollte. Mir scheint Hofstadters Buch bei aller Hochachtung vor seinem Reichtum, seiner Ernsthaftigkeit und seiner Kreativität ein weiterer und zwar glänzender Beleg für die hoffnungslose Selbstüberschätzung vieler Kognitionswissenschaftler, Gehirnforscher und Vertreter der KI-Forschung hinsichtlich des Erklärungswertes ihrer Modelle und Konzepte.

Matthias Wörther, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Einmal mehr widmet er sich den zentralen Themen seines Debüts – dem Weltbestseller »Gödel, Escher, Bach« – und lässt sich in keine Schublade pressen. Der »akademische Rockstar«, der mit seinem sensationellen Stil Querverbindungen, Analogien und Ideen einarbeitet, sorgt mit seinen Thesen immer wieder für Aufregung.
In seinem neuen Buch verbindet Hofstadter seine Gedankenexperimente und intellektuellen Abenteuer mit seiner einzigartigen Lebensgeschichte - ein ganz persönliches Buch.

Intelligenz, Bewusstsein und Selbst-Bewusstsein sind für Douglas R. Hofstadter die wichtigsten Fragen überhaupt. Bastelte die Natur tatsächlich aus Neuronen das Gehirn? Und wie kam es zum Wunder des Selbstbewusstseins? Menschliches Selbstbewusstsein scheint aus Mustern zu bestehen, die Schleifen bilden. Sie nehmen sich beim Sehen, Sprechen, Gehen ... beim Denken selbst wahr, beobachten sich und verstehen sich selbst und die anderen »Schleifen« immer besser. Der Hirnforscher zum Beispiel, der sein denkendes Gehirn untersucht, der Künstler, der sich selbst porträtiert, und schließlich alle Menschen, die über sich selbst nachdenken.

Jeder Mensch ist so eine seltsame Schleife – diesem merkwürdig- einzigartigen Phänomen hat Douglas R. Hofstadter sein neuestes Buch gewidmet. Voller verblüffender Einfälle stellt Hofstadter einem breiten Publikum seine Gedankenexperimente und intellektuellen Abenteuer vor und verbindet sie mit seiner einzigartigen Lebensgeschichte – zu einer seltsamen Schleife.
Inhaltsverzeichnis
Dank 15
Vorwort: Ein Autor und sein Buch 18
Prolog: Freundschaftlicher Streit 29
1 Über Seelen und ihre Größe 35
2 Schwankende Knollen aus Traum und Trauer 53
3 Die kausale Potenz von Mustern 67
4 Über Feedback, Teleologie und Schleifen 85
5 Video-Feedback 101
6 "Ich"-heit und Symbole 109
7 Das "Epi"-Phänomen 127
8 Alles einsteigen zur Schleifen-Safari! 143
9 Muster und Beweisbarkeit 157
10 Gödels zutiefst seltsame Schleife 171
11 Von der Analogie zur Bedeutung 197
12 Über abwärts gerichtete Kausalität 217
13 Die unverbrüchliche Flüchtigkeit meines Ichs 235
14 Die Seltsamkeit der Ich-Schleife 255
15 Verwicklung 273
16 Im Clinch mit dem tiefsten Mysterium 297
17 Wie wir ineinander leben 315
18 Das verschwommene Schimmern menschlicher Identität 337
19 Bewusstsein = Denken 357
20 Höflicher verbaler Schlagabtausch 365
21 Ein kurzer Zusammenstoß mit Cartesianischen Egos 389
22 Ein Tango mit Zombies und Dualismus 410
23 Mord an einigen heiligen Kühen 426
24 Über Großherzigkeit und Freundschaft 437
Epilog: In der Zwickmühle 453
Anmerkungen 462
Bibliographie 478
Danksagungen mit Bild- und Quellennachweisen 485
Register 487