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Hitlerwetter
Das ganz normale Leben in der Diktatur: Die Deutschen und das Dritte Reich 1938/39
Tillmann Bendikowski
Random House
, C. Bertelsmann
EAN: 9783570554944 (ISBN: 3-570-55494-5)
560 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, März, 2022, durchgehend illustriert, 113 s/w Abbildungen
EUR 26,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Leben in der Diktatur - eine reich bebilderte Expedition in den Alltag des »Dritten Reiches«
Der Feldzug für eine gesunde Lebensweise, der Kult um den Körper, der Ruf nach der Gemeinschaft - so manches, was den Alltag im »Dritten Reich« prägte, erscheint uns heute erschreckend vertraut, wie Tillmann Bendikowski in diesem Buch zeigt. Aber konnte es damals überhaupt so etwas wie ein »normales« Leben inmitten der Diktatur geben? Der Autor begibt sich auf eine erzählerische Zeitreise in die (auch zeitliche) Mitte der NS-Herrschaft, indem er das Alltagsleben der Deutschen während einer Spanne von zwölf Monaten erkundet: zwischen Dezember 1938 und November 1939, als schon der Zweite Weltkrieg tobte und auch das missglückte Attentat im Münchener Bürgerbräukeller das Regime nicht mehr stürzen konnte. Ein neuer, ungewöhnlicher Blick auf das Leben der Deutschen im Alltag der Diktatur.
Dr. Tillmann Bendikowski, geb. 1965, ist Journalist und promovierter Historiker. Als Gründer und Leiter der Medienagentur Geschichte in Hamburg schreibt er Beiträge für Printmedien und Hörfunk und betreut die wissenschaftliche Realisierung von Forschungsprojekten und historischen Ausstellungen. Seit März 2020 ist er als Kommentator im NDR Fernsehen zu sehen, wo er in der Reihe »DAS! historisch« Geschichte zum Sprechen bringt. Bei C.Bertelsmann erschienen zuletzt »Ein Jahr im Mittelalter« (2019), »1870/71: Der Mythos von der deutschen Einheit« (2020) und der Bestseller »Hitlerwetter. Das ganz normale Leben in der Diktatur: Die Deutschen und das Dritte Reich 1938/39« (2022).
Rezension
Können die Menschen in einer Diktatur tatsächlich glücklich an einem Badestrand liegen? Frisch verliebt durch die Straßen schlendern, in ein Café oder ins Kino gehen? Können sie ausgelassen tanzen, lachen und zufrieden sein, Fußball spielen und in den Urlaub fahren, eine Familie gründen und ihre Zukunft planen? Das Alltagsleben der Deutschen in exemplarischen zwölf Monaten zwischen Dezember 1938 und der letzten friedlichen Weihnacht und November 1939 mit dem Hitler-Attentat des schwäbischen Schreiners Georg Elser am 8. November, - jenes Jahr vor dem Krieg, als sich die Herrschaft der Nazis stabilisiert hat und die Deutschen zufrieden ihren Alltag lebten, während politische Gegner gefoltert und die Juden vertrieben oder den Pogromen des 9. November ausgesetzt wurden: Das Leben im Alltag der Nazi-Diktatur ist das Thema dieses Buches. Die meisten Deutschen hatten sich 1938/39 mit Hitlers Regime arrangiert, (Kriegs-)Bedrohung und Judenverfolgung störten nur wenige. Die Deutschen hatten sich eingerichtet in der Diktatur; wer den Vorgaben des Regimes gehorchte, hatte im täglichen Leben wenig zu befürchten; Muttertag, Sommerferien, Sonntagskuchen und Kinobesuche gab es für die große, schweigende und mitlaufende Mehrheit der Deutschen auch in der Diktatur. Wie ein Leben ohne Demokratie aussieht, davon berichtet dieses Buch, indem es eine erzählerische Reise in die NS-Diktatur unternimmt. Die meisten Deutschen waren mit der herrschenden Politik durchaus zufrieden, entweder in Gänze oder über weite Strecken, und sie trugen ihren Teil zum Funktionieren des Systems bei.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:
»Bendikowski beschreibt sehr eindrücklich, wie die Nazis ebenso systematisch wie perfide ihre menschenverachtende Ideologie in den Alltag der Menschen trugen.«
Westdeutsche Allgemeine Zeitung (20. März 2022)
»›Hitlerwetter‹ erzählt mit vielen interessanten Details und in verständlicher, lebendiger Sprache, wie leicht es für viele damals war, sich mit dem Unrechtsstaat zu arrangieren und wie ihnen Demokratie und Rechtsstaat nicht fehlten.«
NDR Kultur (30. März 2022)
»Ein neues Sachbuch des Historikers Tillmann Bendikowski macht mit zahlreichen Details das Leben dieser Zeit greifbar.«
BR2 »kulturWelt« (29. März 2022)
»Geschichte wird lebendig, wenn sie etwas von den Menschen erzählt, die sie erleben. [...] Tillmann Bendikowski hat es sich zur Aufgabe gemacht, deutsche Geschichte auf genau diese Art zu vermitteln.«
hr2 "Doppelkopf" (02. Juni 2022)
»Bendikowski ist ein gleichsam entlarvendes wie pädagogisch wertvolles, dabei stets unterhaltsames Buch gelungen.«
Junge Welt (01. August 2022)
»Tillmann Bendikowski legt eine empirisch fundierte, gut lesbare Beschreibung der Vorkriegsjahre vor.«
Tages-Anzeiger (30. August 2022)
»Ein sehr lesenswertes Buch mit einem sehr beunruhigenden Fazit.«
Stuttgarter Zeitung (08. Oktober 2022)
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Ein gutes Leben? 8
1 Friede auf Erden
Weihnachten 1938: Ein Fest in banger Hoffnung 16
2 Begeisterung und Angst und Schrecken
30. Januar 1939: Adolf Hitler spricht vor dem Reichstag 56
3 Die Pflicht, gesund zu sein
17. Februar 1939: Das Heilpraktikergesetz 94
4 Woran die Deutschen glauben
25. März 1939: Die »Godesberger Erklärung« 138
5 Hitler feiert 50. Geburtstag
20. April 1939: Ein Tag Sonderurlaub für die Deutschen 176
6 Muttertag
21. Mai 1939: Frische Blumen und neue Kreuze 214
7 »Arbeit adelt«
19. Juni 1939: Aufruf zum »Ernteeinsatz« der »Hitler-Jugend« 254
8 Das Versprechen einer guten Zeit
21. Juli 1939: »Kraft durch Freude«-Reichstagung in Hamburg 292
9 Verzweiflung im Exil
14. August 1939: Schanghai schränkt die Einwanderung ein 328
10 Wieder in den Krieg
1. September 1939: Deutsche Soldaten überfallen Polen 366
11 Kluge Deutsche – dumme Deutsche
10. Oktober 1939: Sorge über den Rückgang der Bildung 408
12 Jeder Einzelne
8. November 1939: Das Attentat in München 442
Bilanz: Die eigene Geschichte 478
Anmerkungen 483
Literatur 531
Zeitungen, Zeitschriften und Periodika 547
Register 551
Bildnachweis 559
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