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Helmuth James von Moltke 1907-1945. Eine Biographie
Helmuth James von Moltke
1907-1945. Eine Biographie




Günter Brakelmann

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406590511 (ISBN: 3-406-59051-9)
432 Seiten, paperback, 13 x 19cm, 2009, Mit 60 Abbildungen

EUR 14,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Günter Brakelmann schildert anschaulich den ungewöhnlichen Lebensweg Helmuth James von Moltkes, der als Gründer und Vordenker des Kreisauer Kreises eine der faszinierendsten Gestalten des deutschen Widerstandes gegen Hitler ist.
Rezension
Dieses Buch, das zunächst zum 100. Geburtstag des deutschen Widerstandskämpfers Helmuth James von Moltke, im Jahr 2007 als Hardcover-Ausgabe ershcienen ist, liegt nun zwei Jahre später als preiswerte Taschenbuchausgabe vor. Der renommierte Bochumer Christliche Sozialethiker Günter Brakelmann legt eine große Biographie vor. Darin hebt der Autor besonders auf das Umfeld des gesamten Kreisauer Kreises ab sowie auf die zunehmend religiöse Motivierung von Moltkes Widerstandsverhalten gegen die nationalsozialistische Diktatur. Moltke war der Urgroßneffe des siegreichen Feldherrn der Deutschen Einigungskriege Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke, seine Mutter war Südafrikanerin britischer Abstammung. Als Anwalt für Völkerrecht und internationales Privatrecht konnte er einerseits zur Auswanderung gezwungenen Juden und anderen Opfern des NS-Regimes helfen und andererseits Auslandsreisen unternehmen, um Kontakte zu pflegen. Zwischen 1935 und 1938 hielt Moltke sich regelmäßig in Großbritannien auf und absolvierte in London und Oxford die englische Ausbildung zum Rechtsanwalt, um seine Mandanten auch vor britischen Gerichten vertreten zu können. Er arbeitete im 2. Weltkrieg unter Admiral Canaris, wo er insbesondere Gutachten in Fragen des Kriegsvölkerrechts erstellte.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Günter Brakelmann schildert den ungewöhnlichen Lebensweg Helmuth James von Moltkes (1907–1945), der als Gründer und Vordenker des Kreisauer Kreises eine der faszinierendsten Gestalten des deutschen Widerstandes gegen Hitler ist.

"Eine eindrucksvolle und lebensnahe Biographie."
Hans Mommsen, Süddeutsche Zeitung

"Ein überzeugendes und gut lesbares Lebensbild Moltkes und des Kreisauer Kreises."
Joachim Scholtyseck, Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Ein Mahnmahl für humanes Denken in totalitären Zeiten."
Felix Müller, Die Welt

"Günter Brakelmanns bewegende Biographie … ist eine in vielerlei Hinsicht empfehlenswerte Lektüre."
Renate Wiggershaus, Frankfurter Rundschau
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen und Zitierweise
Vorwort

1. Creisau (1907–1925)
Preußische Tradition und englische Lebensart
Ein kleiner Junker
Politik und Christliche Wissenschaft
Ungeliebte Schulen

2. «Ich fühle mich verpflichtet» (1925–1929)
Studium in Breslau und Berlin
Im Schwarzwaldkreis
Die Schlesischen Arbeitslager
Ein junger Gutsherr
Reisen und Pläne
Das politische Weltbild eines jungen Demokraten

3. Ehemann – Gutsherr – Homo politicus (1929 –1939)
«Wir müssen heiraten!»
Privates Glück und zerstörte Hoffnungen
Im Lager von Jüterbog
Südafrika: Bleiben oder emigrieren?
Die Sanierung des Guts
Erkundungen in Europa
Eine politische Mission in Großbritannien
Blicke von England auf ein furchtbares Deutschland
Eine neue Existenz in London

4. Kriegsgegner und Kriegsverwaltungsrat (1939)
Kriegsbeginn und berufliche Neuorientierung
Als Völkerrechtler im Dienst des «Dritten Reichs»
«Ich habe mich maßlos querlegen müssen»
Der Weg in den Widerstand

5. Im Kreisauer Kreis (1940 –1941)
Der Freund: Peter Yorck von Wartenburg
Gespräche über den Staat
«Über die Grundlagen der Staatslehre»
Neue Freunde
Kollegen und Bündnispartner
Gewissensfragen

6. Arbeit an der Neuordnung Deutschlands (1941–1942)
Moltkes Memorandum «Ausgangslage, Ziele und Aufgaben»
«Der Mensch ist zur Gestaltung der Erde berufen»
Der Kreis erweitert sich
Das erste Kreisauer Pfingsttreffen
Die Stimmen der Kirchen gewinnen
Gewerkschafter und Jesuiten vereinen
Vielfältige Kontakte und Hans Adolf von Moltke
Vom Eigenwert der Landwirtschaft

7. Konspirative «Staatsreisen» (1940 –1942)
Brüssel, Paris und die Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs
Mit Dietrich Bonhoeffer in Oslo und Stockholm
Ein Memorandum für Churchill
Kontaktpflege im Norden

8. Konflikte und Krisen (1942–1943)
Die zweite Kreisauer Tagung und die Trennung von Wilhelm Leuschner
Kreisauer Kreis und Goerdeler-Beck-Kreis
Attentat oder abwarten?

9. Reisen im Dienst des «anderen Deutschland» (Frühjahr 1943)
Über Skandinavien die Westmächte erreichen
Über Wien und Warschau nach Pulawy
Eine verhängnisvolle Reise nach Österreich
Harte Arbeit in den westlichen Kommandozentralen

10. Letzte Entwürfe und letzte Reisen (Sommer und Herbst 1943)
Die dritte Kreisauer Tagung
Carlo Mierendorffs «Sozialistische Aktion»
Grundsätze für die Neuordnung
Außenpolitik für die Nachkriegszeit
Außenpolitik im Krieg: erneute Reisen
Ungeduld und Angst im Norden
Über Istanbul endlich die Westmächte erreichen!

11. «Das Gefühl eines vollständigen Stillstandes überall» (Herbst und Winter 1943–1944)
Krise im Amt
Krise unter den Freunden
Die letzten Wochen in Freiheit

12. «Helmuth ist verreist» (1944 –1945)
Von Berlin nach Ravensbrück
Luther, die Bibel und Kant
Arbeit für das Amt
Ehemann, Vater und Patron
Der 20. Juli 1944
Verhöre und Berichte
Im Tegeler Totenhaus
Der Prozess und die Hinrichtung

Epilog: Die Stimme einer Amerikanerin

Helmuth James von Moltke: Wie alles war, als ich klein war

Anhang
Anmerkungen
Literatur
Zeittafel
Bildnachweis
Personenregister